Erster. Änderungswunsch: meine Adresse (S.10): Dr. Susanne Ehlers Gesellschaft für Heilpilze Weidenstr. 4 85368 Wang (Beitrag im grünen Buch Ratgeber der unkonventionellen Krebstherapien )Mykotherapie – Heilbehandlung mit Pilzen (Shiitake, Reishi, Hericium, Eichhase, Maitake) S. EHLERS Grundlagen Die Pilze bilden neben den Pflanzen und Tieren ihr eigenes Reich. Es handelt sich dabei um Basidiomyceten (Ständerpilze) und Sekundärzersetzer (Holz zersetzende Pilze), die auf Sägemehlsubstraten kultiviert werden können. Sie bilden spezielle sekundäre Inhaltsstoffe (Biovitalstoffe), die sich von den pflanzlichen unterscheiden. Einige dieser Inhaltsstoffe lassen sich medizinisch nutzen. Heilpilze sind Großpilze (Mykophyta), die in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrtausenden zu Heilzwecken eingesetzt werden. Der Begriff Mykotherapie wurde in Deutschland durch Prof. Dr. Lelley eingeführt. Heilpilze wirken dabei insbesondere über eine Stimulierung des Immunsystems. Die Inhaltsstoffe sollen bei verschiedenen Erkrankungen, u.A. Malignomen, wirksam sein. Proteingebundene Polysaccharide, die in allen aufgeführten Pilzen in verschiedenen Strukturen vorkommen, wirken als Immunmodulatoren; Makrophagen- und T-Zellenproduktion werden aktiviert. In den verschiedenen Pilzen finden sich aber auch entzündungshemmende Substanzen sowie antibakterielle Stoffe. Blutzuckerregulierende und -senkende Substanzen beinhalten der Maitake sowie der Reishi. Der Spurenelementreichtum (Mangan, Kupfer, Germanium, Zink u.A.), die Gehalte an Vitaminen (D, B-Gruppe u.A.) und Mineralstoffen (Kalium, Eisen, Magnesium u.A.) sowie der Ballaststoffreichtum tragen zu den gesundheitsfördernden Wirkungen bei. Die Pilztherapie richtet sich im Gegensatz zur Schulmedizin, die meist die Krankheit bekämpft, auf die Wiederherstellung der Gesundheit und Homöostase. Durchführung der Therapie Zusammensetzung 100% Pilzfruchtkörper, schonend getrocknet, aus kontrolliert biologischem Anbau, in der Regel als Pulver, evtl. mit Zusätzen nach Packungsbeilage in Kapseln abgefüllt oder zu Tabletten gepresst. Reishi und Shiitake auch als Tee (getrocknet, gemahlen, zur Bereitung eines Heißwasserextraktes) sowie alkoholische und wässrige Extrakte, in der Regel in Kapseln abgefüllt. In Amerika und China werden auch Presssäfte aus frischen Fruchtkörpern, in Nährlösungen kultiviertes Pilzmyzel sowie alkoholische und wässrige Pilzmyzelextrakte angeboten. Indikationen Heilpilze werden bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt und je nach Pilzart sind im Folgenden die Hauptindikationen aufgeführt. Shiitake (Lentinula edodes) Der Shiitake wurde schon im alten China wegen seiner legendären Heilwirkungen geschätzt. Seit der Ming-Dynastie hält man diesen Pilz für ein Mittel zur Bewah-rung der Gesundheit, zur Heilung von Erkältungen und zur Kreislaufstimulierung. Japanische Forschungsergebnisse zeigen, dass der Shiitake bei schlechter Abwehrlage, Migräne, mangelnder Durchblutung, Gicht, Rheuma, chronischem Müdigkeitssyndrom, Leberzirrhose, Hepatitis B, Magengeschwüren, Diabetes, Allergien, Autoimmunerkrankungen und Tumoren wirkungsvoll einzusetzen ist. Er hat immunstimulierende, hepatoprotektive (leberschützende), entzündungshemmende und cholesterinsenkende Eigenschaften. Der Pilz soll aber auch bei Krebserkrankungen der Verdauungsorgane, einschließlich der Leber und Bauchspeicheldrüse, sowie bei Lungen- und Eierstockkrebs wirksam sein (Chang et al. 1993). Reishi (Ganoderma lucidum) Dieser Pilz gehört nicht zu den Speisepilzen, da das Fruchtfleisch extrem hart und nicht wohlschmeckend ist. Reishi oder auch Ling Zhi heißt übersetzt „göttlicher Pilz der Unsterblichkeit„ und wird seit Jahrtausenden ausschließlich zu Heilzwecken angebaut. Viele Heilpraktiker und naturheilkundlich orientierte Ärzte setzen diesen Pilz ein, dem neben pharmakologischen auch spirituelle Wirkungen nachgesagt werden. Vor Allem gilt er als Krebsheilmittel, aber auch als Symbol für Glück, langes Leben und Unsterblichkeit. Auch bei folgenden Krankheiten soll der Reishi positiv wirken: Allergien, Nervenschwäche, Atemnot, Schlaflosigkeit, chronische Hepatitis, Nierenbeckenentzündung, hohes Serumcholesterin, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Mangel an weißen Blutkörperchen, Schnupfen, Bronchitis, Asthma, Krankheiten des Magens und Zwölffingerdarms (Lelley 1997). Hericium (Hericium erinaceus) Der Hericium wird wegen seiner äußeren Gestalt auch Igelstachelbart oder Affenkopfpilz genannt. Medizinisch wird der Pilz insbesondere bei chronischer Gastritis, Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren, Entzündungen sowie bei innerer Unruhe empfohlen. Unruhestimmungen (Depressionen) und Schlafstörungen sollen durch die Einnahme von Presssäften des Pilzes beseitigt werden. Die Hormonproduktion der Hypophyse soll angeregt und der NGF (Nerve growth factor) durch Hericium erhöht werden, was Polyneuropathie und Alzheimer entgegen wirken soll. Im Bereich der Onkologie wurde Hericium bei Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs eingesetzt (Wang 1996 – persönliche Mitteilung, Lelley 1997). Eichhase (Polyporus umbellatus) Im chinesischen Kompendium „Arzneimittel des frommen Bauern„ (Shen Nong Ben Cao Jin) wurde der Eichhase schon vor fast 2000 Jahren erwähnt und er hat in China bis zum heutigen Tage seine Bedeutung als Heilmittel behalten. Das Hauptanwendungsgebiet des Eichhasen ist die Entwässerung und Unterstützung der Niere, insbesondere bei Chemotherapie. In der traditionellen chinesischen Medizin wird weiterhin erwähnt, dass der Eichhase die Struktur der Haut verbessert, das Muskelgewebe auflockert, die Schweißdrüsenporen öffnet und das Wasserlassen während der Schwangerschaft erleichtert. Auch bei Ödemen, Durchfall und Gelbsucht schafft der Eichhase Abhilfe. Dabei sollen die Effekte mit denen üblicher Medikamenten (z.B. Ethacrinsäure) vergleichbar sein, allerdings ohne unerwünschte Wirkungen. Der sehr ballaststoffreiche Pilz hilft eine Reihe von Substanzen zu absorbieren und auszuscheiden, die für den Organismus schädlich sind. Von Extrakten des Sklerotiums des Eichhasen wurden auch tumorhemmende Wirkungen beobachtet. Heilungsfördernde Wirkungen bei Lungenkrebs und Leukämie bei bis zu 86% der Patienten sowie die Linderung von Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Tumorpatienten wurden beschrieben (Lelley 1997). Maitake (Grifola frondosa) Maitake heißt eigentlich „tanzender Pilz„. Er wird seit Jahrhunderten wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt. Alkoholische Extrakten aus dem Maitake wirken blutdrucksenkend, wässrige Extrakte cholesterinsenkend. Außerdem kann dieser Pilz als Leberschutzmittel eingesetzt werden. Bei Diabetes Typ II wirkt der Pilz blutzuckersenkend und verringert die Ausmaße einer diabetischen Herz-Kreislauf-Erkrankung. Eine besondere Bedeutung kommt dem Maitake als Stimulans für das gesamte Immunsystem zu. Inhaltsstoffe des Maitake sollen auch das Wachstum von Krebszellen stoppen können. Als Wirkmechanismus wird die Stimulierung der Makrophagen, Interleukin, NK-Zellen und T-Lymphozyten angesehen, wodurch auch eine Metastasenbildung unterdrückt werden soll. Der Maitake kann auch bei Chemotherapie-begleitendem Einsatz deren Nebenwirkungen verringern und Studien belegen Erfolge bei Leber- und Brustkrebs (Nanba 1994). In der Prophylaxe sollen gesunde Körperzellen vor Umweltgiften und maligner Entartung geschützt werden (Hobbs 1996). Erfinder und Promotoren Hawlik-Europilzbrut GmbH, D-82062 Großdingharting, PF Prof. Dr. Jan Lelley, GAMU GmbH, Hüttenallee 235, D-47800 Krefeld Dipl. Ing. Franz Xaver Schmaus, Mykotroph AG, Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde, Wernher von Braun Str.8, D-63694 Limeshain Behandlungsart und Kosten Getrocknete Pilze in Kapseln oder Tabletten (ca. 2-4 Kps./d; _ 0,50-1,50 pro Tag) – Shiitake Tabletten, 2x 2 bis 4x2 Tbl./d (_ 30.– pro Dose à 120 Tabletten). – Reishi Tabletten, 2x 2 bis 4x2 Tbl./d (_ 23.– pro Dose à 120 Tabletten). – Shiitake, Reishi, Maitake, Hericium, Polyporus, div. Mischungen; 2-8 Kps./d (_ 50.– pro Dose à 100 Kapseln). Getrocknete Pilze als Extrakt mit Zusätzen in Kapseln (ca. 2-4 Kps./d; ca. _ 1.– pro Tag). – Lentinulain Pilzextrakt Kapseln®, 2-4 Kps./d (_ 30.– pro Dose à 60 Kapseln). – Reishi Extrakt Kapseln®, 2-4 Kps./d (_ 30.– pro Dose à 60 Kapseln). – Grifola (Maitake) Extrakt Kapseln®, 2 Kps./d (_ 35.– pro Dose à 60 Kapseln). Getrocknete, lose Pilze, pulverisiert für Tee und Nahrungsbeimischung Frischpilze _ 10.– bis 30.– pro Kilogramm. Konzept und Theorie der Methode In klinischen Studien wurden sowohl Einzelsubstanzen (z.B. das Lentinan als Polysaccharid aus dem Shiitake) als auch die Gesamtheit der Inhaltsstoffe für die Nutzung als Heilmittel geprüft. Insbesondere scheinen Polysaccharide für die Immunstimulation bei Pilzen eine wichtige Rolle zu spielen. Mizuno et al. (1995) identifizierten Beta-D-Glucane, später wurden auch Heteropolysaccharide, Glycoproteine, Nukleinsäuren, Ballaststoffe und Lektine identifiziert, die ebenfalls immunstimulatorische Wirkung zeigten. Eine weitere Polysaccharidfraktion zeigte Makrophagenstimulierung, welche zu einer vermehrten Bildung des Tumornekrosefaktors (TNF) und verschiedener Interleukine führte (Wang 1994). Lentinan und andere Glucane erhöhen infolge ihrer immunstimulierenden Wirkung die Widerstandsfähigkeit gegen bakterielle Infektionen, die bei der Chemotherapie von Tumoren häufige Begleiterscheinungen sind (Laatsch 1993). Untersuchungen und Prüfungen Bei allen Heilpilzen wurden Inhaltsstoffanalysen angefertigt. Wässrige Extrakte mehrerer Spezies der Basidiomyzeten zeigten im Tierexperiment Wirkung bei Sarkomen (Willard 1990). Der Antitumoreffekt bei Shiitake wurde in Experimenten bestätigt. In Kombination mit Chemotherapie (5-Fluorouracil oder Tegafur) wurde eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit bei Patienten mit Magenkrebs, Hirntumor, Lungenkrebs, kolorektalen Karzinomen oder Tumoren der Gebärmutter beobachtet. Lentinan und ähnliche Glucane scheinen die Metastasenbildung nach chirurgischer Resektion von Tumoren zu verhindern (Laatsch 1993). Positive Resultate bei inoperablem Magenkrebs mit einer systemischen Therapie von abwechselnd Lentinan und Picibanil in Kombination mit intraarterieller Infusion von 5-Fluorouracil wurden berichtet (Shimizu 1981). Bei 375 Malignompatienten wurden in einer Phase-III-Studie mit Lentinan eine verbesserte Überlebenszeit und Immunantwort sowie eine Tumorremission beobachtet (Furue et al. 1981). Auch bei Mammatumoren wird Lentinan als effektiv beschrieben (Taguchi 1981). In einer neueren Studie bei gynäkologischen Tumoren konnte die Verbesserung der Immunitätslage als auch der Lebensqualität im Vergleich zum Plazebo gezeigt wirden (Ahn et al. 2004). Klinische Untersuchungen zum Einsatz des Reishi bei Krebs und Zwölffingerdarmgeschüren, sowie zu immunologischen Fragestellungen liegen vor (Hobbs 1996). Klinische Untersuchungen gibt es ebenfalls zu Hericium (chronische Gastritis) (Xu et al. 1985), zum Eichhase (Lungenkrebs und Leukämie) sowie zum Maitake (Brustkrebs, Darmkrebs, Lungen- und Magenkrebs, Leberkrebs, Leukämie) (Hobbs 1993, Miller 1994, Zhu et al. 1994). Auch über den Einsatz von Grifola-Extrakten als supportive Therapie bei Chemotherapie wurde positiv berichtet (Nanba 1994). Nebenwirkungen Beim Shiitake sind allergische Hautreaktionen (Dermatitis) und Durchfall möglich. Andere Nebenwirkungen wurden bisher nicht berichtet. Fazit und Bewertung Prävention Alternativ adjuvant Komplementär adjuvant Alternativ palliativ Komplementär palliativ EBM / Empfehlung IV / C IV / C IV / C IV / C IV / C ACS-Grad ?? ? ? ? ? Es erscheint lohnenswert, den Naturstoffen der Pilze auch in der Tumortherapie und in entsprechenden Studien zukünftig mehr Beachtung zu schenken. Eine Mykotherapie stellt keine Alternative zur konventionellen Tumorbehandlung dar. Literatur Ahn W-S et al. Natural killer cell activity and quality of life were improved by comsumtion of a mushroom extract, Agaricus blazei Murill Kyowa, in gynecological cancer patients undergoing chemotherapy. Int J Gynecol Cancer 2004; 14: 589-594 Chang ST et al.: Edible mushrooms and their cultivation. CRC Press Inc., Boca Raton, Florida, USA 1989 Chang ST et al.: Genetics and breedings of edible mushrooms. Gordon and Breach Science Publishers, 1993 Ehlers S: Heilen mit Pilzen. Erfahrungsheilkunde 2000; 6: 398-410 Furue H et al.: Phase III study on Lentinan. Gan to Kagaku Ryoho 1981; 8(6): 944-966 Gesellschaft für Heilpilze, Ehlers, Dr. Susanne, vitalpilze.de, 85368 Wang, Weidenstr. 4 Hobbs C: Medicinal Mushrooms. 3. Aufl., Loveland Botanica Press, 1996 Laatsch H: Lentinan und Schiziphyllan-Immunstimulantien in der adjuvanten Tumortherapie. Notabene medici 1993; 2: 57-62 Lelley J: Die Heilkraft der Pilze. Gesund durch Mykotherapie. Econ & List Verlag, München 1997 Miller D: Current clinical protocol submitted to the N.I.H. Scientific director Cancer Treatment Research Foundation. Arlington Heights IL, 1994 Mizuno T: Antitumor-active substances from mushrooms. Food Reviews International 1995; 11(1): 23-61 Nanba H: Activity of maitake D-fraction to prevent cancer growth and metastasis. J Naturopathic Med 1994; 2: 70-76 Nanba H: Power of maitake mushroom. Explore Professional 1994; 1: 40-45 Schulten D. (1999): Ling Zhi König der Heilpilze. Windpferd, Aitrang. Shimizu T et al.: Manipulation of host defence mechanism. A combination of regional chemotherapy and systemic immunotherapy for the treatment of inoperable gastric cancer. International Congress Series 1981; 576: 199-206 Taguchi T et al.: Manipulation of host defence mechanism. Phase I and II studies of lentinan. International Congress Series 1981; 576: 259-267 Willard T: Reishi mushroom. Herb of spiritual potency and medical wonder. Sylvan Press, Issaquah 1990 Wang SY et al.: The role of Ganoderma lucidum in immunopotentation: effect on cytokinine release for human macrophages and T-lymphocytes. From program and abstracts of the ’94 International Symposium on Ganoderma Research. Beijing Medical University, Beijing 1994 Xu CP et al.: A double-blind study of effectiveness of Hericium erinaceus therapy on chronic atrophic gastritis. Chinese Medical Journal 1985; 98(6): 455-456 Zhu D: Therapeutic effect of Grifola frondosa polysaccharides. International Symposium on production and products of Lentinus mushroom, International Society for Mushroom Science,