Infektanfälligkeit

Immunsystem – schlagkräftig gegen Viren und Co.

Es ist der Schutzschild unseres Körpers: Das Immunsystem wehrt permanent pathogene Keime ab, die über die Atemwege, die Haut oder das Verdauungssystem in den Organismus zu gelangen versuchen. Um diese lebenswichtige Aufgabe erfüllen zu können, stützt es sich auf mehrere Säulen: Die unspezifi sche Abwehr ist angeboren und setzt sich aus den Abwehrzellen im Blut, also den Makrophagen, Granulozyten und Monozyten zusammen. Zudem machen Zytokine, also bestimmte Proteine, zu denen wie die Interferone und Interleukine gehören, Fremdstoffe so schnell wie möglich unschädlich.

Deutlich zielgerichteter arbeitet die spezifische Abwehr, die allerdings ein wenig Vorlaufzeit benötigt. Hierunter sind die Antikörper zu verstehen, die passgenau an Krankheitskeime andocken und sie dadurch zerstören können. Sie müssen beim Erstkontakt mit einem pathogenen Keim jedoch erst gebildet werden. Ein unterstützendes Element der spezifischen Abwehr sind die T-Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Sie bewirken die Bildung weiterer Zellen, die bei der Abwehr helfen. Auf diese Weise kann bei Neuinfektionen mit dem gleichen Keim eine schnellere zielgerichtete Antwort des Immunsystems erfolgen.

Gründe für Infektanfälligkeit

Trotz dieses mehrfach abgesicherten Systems kommt es gelegentlich zu Infektionen. Dass manche Menschen besonders infektanfällig sind, ist darauf zurückzuführen, dass verschiedene Faktoren die Schlagkraft der körpereigenen Abwehr einschränken. So leiden manche vielleicht einmal pro Jahr an einem Schnupfen, während andere sich beinahe monatlich mit Erkältungen herumplagen. Auf der körperlichen Ebene ist vor allem die Darmgesundheit ein ausschlaggebender Faktor: Rund drei Viertel aller immunkompetenten Zellen des Körpers befinden sich in der Darmschleimhaut. Besonders Candidosen, also Fehlbesiedlungen des Darms mit Hefepilzen beispielsweise aufgrund einer vorangegangenen antibiotischen Therapie, schwächen das Immunsystem signifikant. Eine systematische Darmsanierung ist dann oft unumgänglich und sollte bei einer Therapie von Patienten mit hoher Infektanfälligkeit an erster Stelle stehen.

Es ist leicht nachvollziehbar, dass ganz allgemein eine Lebensweise, die die Versorgung jeder Körperzelle mit allen wichtigen Substanzen vernachlässigt, auch das Immunsystem schwächt. Eine unausgewogene und unregelmäßige Ernährung gehört ebenso dazu wie zu wenig Bewegung und dadurch bedingter Sauerstoffmangel oder zu wenig Sonnenlicht und ein damit einhergehender Mangel an Vitamin D.

Nicht zu vergessen sind chronische Stressbelastungen, die ebenfalls die Anfälligkeit für Infekte erhöhen. Dies ist zum einen daraus zu erklären, dass das Stresshormon Adrenalin die Antikörperproduktion hemmt; zum anderen kommt ein flaues Gefühl im Bauch bei Dauerstress nicht von ungefähr, sondern hängt mit dem sogenannten „Bauchhirn“ zusammen, was wiederum Einfluss auf die Darmgesundheit nimmt.

Stärkung ist wichtig

Manchmal ist ein Infekt nur lästig und nach wenigen Tagen schon wieder vergessen. Doch grundsätzlich sollte es immer ernst genommen werden, wenn das Immunsystem seine Aufgaben nicht erfüllen kann. Gefährliche pathogene Keime können schwere Symptome sowie Komplikationen mit sich bringen und sich von Mensch zu Mensch in hoher Geschwindigkeit verbreiten. Zudem kann ein akuter Infekt, beispielsweise eine Sinusitis oder eine Bronchitis, relativ leicht chronisch werden und belastet dann den Organismus unter Umständen ein Leben lang – ein Grund dafür, dass eine gründliche Ausheilung so wichtig ist. Mehr und mehr setzt sich darüber hinaus die Erkenntnis durch, dass bei der Entstehung von Tumorerkrankungen ein nicht optimal funktionierendes Immunsystem eine wichtige Rolle spielt.

Allerdings darf nicht vergessen werden:Manchmal ist eine Modulation wichtiger als eine Stärkung der Abwehrkräfte. Überreaktionen der körpereigenen Schutzmechanismen können ebenfalls Probleme mit sich bringen – am häufigsten in Form von Allergien, aber auch als Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Rheuma, Kollagenosen, Typ-1-Diabetes oder Multiple Sklerose. Eine besondere Bedeutung kommt deshalb den Immunmodulatoren zu, die je nach Bedarf das Immunsystem fein abgestimmt stimulieren oder aber dämpfen.

Wertvolle Beta-Glucane

In diesem Zusammenhang nehmen Vitalpilze eine sehr interessante Stellung ein: Sie gelten zu Recht als „biological response modifiers“, die sowohl unspezifische als auch spezifische Abwehrmechanismen regulativ beeinflussen und modulieren können. Ein wesentlicher Grund dafür sind die in Vitalpilzen in hoher Konzentration enthaltenen Polysaccharide und hier wiederum vor allem die Beta-Glucane. Die inzwischen gut untersuchten Inhaltsstoffe, die in den Pilzen vorwiegend als Gerüst- und Speichersubstanz dienen, haben auf den menschlichen Organismus vielfältige positive Auswirkungen. Besonders interessant ist das immunmodulierende und antitumorale Potenzial dieser Mehrfachzucker. So stimulieren sie beispielsweise die Reifung von Lymphozyten, steigern die Antikörperproduktion und aktivieren die Phagozytose, das Komplementsystem und die natürlichen Killerzellen.

Vitalpilze eignen sich dementsprechend sowohl zur gezielten prophylaktischen Steigerung der Abwehrkräfte als auch zur Unterstützung einer zügigen und komplikationslosen Überwindung von Infekten. Wichtiger Nebeneffekt: Die Beta-Glucane regulieren auch den Hormon- und Neurotransmitterstoffwechsel sowie das vegetative Nervensystem, sodass auch die psychische Stabilität gefördert wird. Immer mehr wächst die Erkenntnis, dass die Psyche wesentlichen Anteil an Genesungsprozessen allgemein und ganz besonders an einem gut funktionierenden Immunsystem hat.

Der Darm als Abwehrzentrale

Neben den Polysacchariden, die in vielen Pilzen in bemerkenswert hoher Konzentration nachgewiesen werden konnten, ist auch generell die Vielfalt an Vitalstoffen verantwortlich für den guten immunstärkenden Effekt. Pilze versorgen den Organismus mit verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die jede Körperzelle für ihre optimale Leistungsfähigkeit benötigt. Zwei von ihnen, der Hericium und der Shiitake, haben zudem einen besonderen Bezug zur Darmflora. Diversen klinischen Studien zufolge kann der Hericium die angegriffene Darmschleimhaut beruhigen und ihren gesunden Wiederaufbau fördern. Aufgrund der vegetativ ausgleichenden Komponente lassen sich zudem akute und leichte Verstimmungen des Verdauungstrakts aufgrund einer psychischen Belastung auf natürliche Weise regulieren.

Beeindruckend sind auch die Studienergebnisse, die den positiven Einfluss von Shiitake-Extrakt auf die Darmflora dokumentieren. So kann der Shiitake das Wachstum von probiotischen Bifidobakterien und Laktobakterien im Darm steigern und bei Fehlbesiedelungen des Darms, beispielsweise durch Candida albicans, regulierend auf das Gleichgewicht der Mikroorganismen wirken. Auf diese Weise stärkt der Shiitake das zentrale Immunorgan nachhaltig und effektiv, bewirkt dabei auch eine verbesserte Nährstoffaufnahme und eine stärkt den Organismus von innen heraus. Die dank des Pilzes geförderte Entsäuerung des Organismus führt außerdem zu einer generellen Verbesserung des Stoffwechsels.

Fazit und Ausblick

Die in Vitalpilzen hoch konzentriert enthaltenen Polysaccharide besitzen ein bemerkenswertes Potenzial für die Gesunderhaltung beziehungsweise Genesung des Menschen. Ihre Stimulation und Regulation verschiedener Facetten des Immunsystems macht sie zu „biological response modifiers“ höchster Güte, die bei einer Vielzahl von Indikationen zur Anwendung kommen können. Grundsätzlich empfehlenswert ist der präventive Einsatz der Polysaccharide in Lebensphasen, in denen das Immunsystem beispielsweise aufgrund hoher körperlicher oder psychischer Belastungen oder wegen bestehender Vorerkrankungen besonders gefordert ist.

Darüber hinaus sind alle Maßnahmen zu beherzigen, die seit alters her zur generellen Abwehrkraftsteigerung geeignet sind. Die Rede war bereits unter anderem von vitaminreicher, in Ruhe eingenommener Kost. Ebenso wichtig sind die ausreichende Zufuhr von Wasser, genügend Schlaf, viel Bewegung im Freien und die Vermeidung von Genussgiften. Viele Menschen, die im Alltag oft gehetzt sind, profi tieren von Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenem Training. Sie dienen der Stressbewältigung, lassen Körper und Geist zur Ruhe kommen und geben dem Immunsystem auf diese Weise gute Bedingungen zur Erfüllung seiner Aufgaben.

Fallbeispiel 1:

Ein 53-Jähriger kommt mit einer ausgedehnten Sinusitis in die Praxis. Er klagt über eitrigen Schnupfen, Kopfschmerzen und ein starkes Druckgefühl im Stirn- und Wangenbereich, das schlimmer wird, wenn er den Kopf nach vorn beugt. Er hat leichtes Fieber (38,2 Grad) und fühlt sich abgeschlagen.

Als akut antientzündlich wirkende Vitalpilze werden der Extrakt des Coriolus und zur zusätzlichen Stärkung der Abwehrkräfte der Extrakt des Agaricus blazei Murrill verordnet. Außerdem wird dem Patienten empfohlen, mit Kamillenextrakt-Dampfbädern zu inhalieren und täglich mindestens drei Liter Wasser zur Verbesserung der Schleimlösung zu trinken. Ein leicht erhöhtes Kopfteil im Bett soll nachts das Abfließen des Schleims erleichtern.

Beim Folgetermin fünf Tage später macht der Patient bereits einen deutlich besseren Eindruck. Das Fieber ist verschwunden, das Nasensekret nicht mehr eitrig und der Kopfschmerz hat deutlich nachgelassen.

Aufgrund von mehreren Sinusitiden in der Vergangenheit und einer allgemein erhöhten Erkältungsneigung wird empfohlen, ab dem nächsten Spätsommer ABM und Reishi einzunehmen, um das Immunsystem für die Erkältungszeit zu stärken.

Fallbeispiel 2:

Eine 35-Jährige sucht mit akuter Seitenstrangangina und entsprechenden Schluckbeschwerden und Schmerzen Rat. Ihr Hausarzt hat ihr Lutschtabletten verschrieben, die jedoch auch nach drei Tagen noch keinerlei Wirkung zeigen. Außerdem möchte sie nicht nur die akute Erkrankung schnell wieder los sein, sondern auch grundsätzlich etwas zur Stärkung ihres Immunsystem tun, da sie nach eigenen Angaben alle paar Wochen erkältet ist.

Durch die Verordnung von Shiitake-Tabletten, die nicht im Ganzen geschluckt, sondern gelutscht werden, bessern sich die Symptome bereits innerhalb eines Tages deutlich. Es wird vereinbart, Shiitake über sechs Wochen einzunehmen sowie nach Bedarf sofort bei den ersten Anzeichen eines Infekts. Ein halbes Jahr später berichtet die Patientin, dass sie auf diese Weise schon zweimal leichte Halsschmerzen kurieren konnte.

Bei einem anderen Patienten mit ähnlicher Symptomatik aufgrund einer Rachenentzündung verschwanden die Beschwerden „wie auf Knopfdruck“ nach der Einnahme von Coriolus-Extrakt. Empfehlenswert ist eine kinesiologische oder andere energetische Testung zur Ermittlung des passenden Pilzes. Dann sind nach Auskunft vieler so arbeitender Therapeuten spontane Verbesserungen oder sogar ein komplettes Verschwinden der Symptome keine Seltenheit.

Fallbeispiel 3:

Ein neunjähriges Mädchen wird von ihrer Mutter in die Praxis gebracht. Immer wieder habe die Tochter mit leicht fiebrigen Zuständen zu tun, ohne dass eine Ursache dafür festgestellt werden konnte. Die schulmedizinischen Untersuchungen waren ohne Befund abgeschlossen; der Kinderarzt riet dennoch beim nächsten Auftreten von Fieber zur Gabe von Antibiotika, was die Mutter jedoch aufgrund der Nebenwirkungen vermeiden möchte.

Das Mädchen erhält Coriolus-Tabletten und ABM-Extrakt über einen Zeitraum von sechs Wochen. Beim Kontrolltermin berichtet die Mutter strahlend, dass ihre Tochter seit dem letzten Besuch fieberfrei geblieben ist. Zudem wirkt sie deutlich vitaler, hat eine rosigere Gesichtshaut bekommen und ist sowohl in der Schule als auch in der Freizeit aktiver und voller Energie.

Es wird vereinbart, die Gabe noch zwei Wochen beizubehalten, dann acht Wochen zu pausieren und danach erneut acht Wochen diese Pilzkombination zu geben. Inzwischen sind elf Monate vergangen und das Mädchen ist, abgesehen von zwei unkomplizierten grippalen Infekten, seitdem vollkommen gesund gewesen.

Fallbeispiel 4:

Ein 13-lähriger Junge mit Pfeifferschem Drüsenfieber und zusätzlicher Bronchitis hat schon zwei Wochen mit hohem Fieber hinter sich, als seine Eltern mit ihm in der Praxis des Mykotherapeuten um Rat bitten. Der behandelnde Arzt hatte lediglich darauf hingewiesen, dass die Krankheit durchaus einige Wochen dauern könne, doch die Eltern machen sich große Sorgen um ihr Kind und möchten ihm auch psychische Unterstützung bieten, da er nicht nur von der Krankheit geschwächt, sondern auch aufgrund des „Hausarrests“ sehr unzufrieden ist.

Bereits eine Woche nach der Einnahme von ABM als Pulver ist der Junge bedeutend fitter, und nach 14 Tagen sind alle Beschwerden verschwunden und er kann wieder zur Schule und zum Sport gehen. Die Ultraschallkontrolle von Milz und Leber bringt eine erstaunlich schnelle Verkleinerung der zwischendurch stark vergrößerten Organe zutage. Leichte Entzündungszeichen sind bei der Blutuntersuchung noch erkennbar, sodass eine weitere Einnahme des ABM für vier Wochen beziehungsweise bis zur nächsten Blutuntersuchung vereinbart wird.

Fallbeispiel 5:

Als Erzieherin in einer Kindertagesstätte hat eine 51-jährige Patientin vor allem im Herbst und Winter immer wieder engen Kontakt mit erkälteten Kindern. In den vergangenen Jahren hat sie sich zunehmend oft angesteckt, sodass sie sich zuletzt recht häufig krankmelden musste, was sie sich in ihrem Beruf eigentlich gar nicht erlauben kann. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem Mittel, das ihr Immunsystem ab dem Ende des Sommers auf natürliche Weise in Form bringt und sie so vor allzu häufigen grippalen Infekten schützt.

Inzwischen nimmt sie im dritten Jahr Shiitake-Extrakt ab Anfang September bis Ende Januar und hat aufgrund der guten Ergebnisse beschlossen, dies als Kur jedes Jahr beizubehalten. In den beiden Vorjahren ist sie jeweils nur ein einziges Mal im Winter erkältet gewesen, und beide Infektionen verliefen vergleichsweise schwach und kurz. Jetzt, im dritten Winter, ist bislang keine Erkältung aufgetreten. Positiver Nebeneffekt: Auch der „Winterblues“, der die Frau sonst jedes Jahr heimgesucht und ihr Durchhaltevermögen an langen Arbeitstagen strapaziert hat, tritt nur noch in deutlich abgeschwächter Form auf.

Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.