Neurodermitis und Schuppenflechte – wenn die Haut aus dem Lot gerät
Als Autoimmunkrankheiten bezeichnet man eine Gruppe derjenigen Erkrankungen, bei denen der Organismus mit immunologischen Abwehrmechanismen gegen körpereigene Strukturen vorgeht. Mehr als 60 dieser Erkrankungen sind inzwischen bekannt – zu den häufigsten gehören die rheumatoide Arthritis, bei der Gelenkstrukturen zerstört werden, die gegen die Myelinscheiden der Nervenzellen gerichtete multiple Sklerose und Diabetes Typ 1 mit der Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Weniger bekannt ist, dass auch hinter einigen Hauterkrankungen eine Autoimmunreaktion steckt. Dies gilt insbesondere für das atopische Ekzem, auch als Neurodermitis bezeichnet, und die Psoriasis (Schuppenflechte). Bei beiden Erkrankungen erweist sich eine nachhaltig erfolgreiche Behandlung als echte Herausforderung für die Betroffenen und die Therapeuten, sind doch die zugrunde liegenden Ursachen nur schwer zu ermitteln. Genetische Faktoren werden ebenso wie Umwelteinflüsse für eine Krankheitsveranlagung verantwortlich gemacht; was jedoch tatsächlich zum Ausbruch der Krankheit führt, bleibt nicht selten im Verborgenen. Umso wichtiger ist eine ganzheitliche Therapie, die körperliche ebenso wie psychische Aspekte mit einbezieht. Dies gilt vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Erkrankungen der Haut für Außenstehende sofort sichtbar sind und die Betroffenen deshalb häufig besonders belasten. Außerdem kann nur eine gesunde Haut ihre vielfältigen physiologischen Aufgaben erfüllen, die von der Flüssigkeits- und Wärmeregulation über die Ausleitung von Stoffwechselprodukten bis hin zur feinfühligen Sinneswahrnehmung reichen. Chronische Störungen dieser Funktionen ziehen unter Umständen starke Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens nach sich.
Neurodermitis: Juckreiz ohne Ende
Dass Juckreiz mindestens so schwer zu ertragen ist wie Schmerz – davon weiß jeder Neurodermitispatient ein Lied zu singen. Besonders hart trifft es kleine Kinder, denen man die fatalen Folgen des Kratzens noch nicht erklären kann. So bleibt vielen betroffenen Eltern nichts anderes übrig, als ihren Nachwuchs in Spezialkleidung zu stecken und mit Handschuhen zu versehen, sodass die mechanische Zerstörung der Haut so gut wie möglich unterbunden wird. Das Hauptaugenmerk sollte dennoch darauf liegen, den Juckreiz schnell und effektiv zu mildern, denn seine quälende, permanente Präsenz beeinträchtigt das Allgemeinbefinden wesentlich.
Die atopische Dermatitis ist eine chronische Entzündungsreaktion der Haut, die typischerweise in Schüben auftritt. Oft sind die Betroffenen zugleich Allergiker, und der Kontakt zu einem Allergen kann einen Neurodermitisschub auslösen. Aber auch die mechanische Reizung der Haut, Infektionen oder plötzliche Klimaveränderungen, zum Beispiel bei Reisen, können dazu führen, dass die Haut reagiert. Psychischer Stress, von dem auch kleine Kinder betroffen sein können, ist ein weiterer wichtiger sogenannter Trigger für die atopische Dermatitis.
Im wahrsten Sinne dünnhäutig
Typischerweise sind vor allem die Beugeseiten der großen Gelenke, also die Ellenbogenbeugen und die Kniekehlen, betroffen – ein gutes Abgrenzungskriterium zur Schuppenflechte, die sich in der Regel eher an den Streckseiten der Gelenke manifestiert. Allerdings können beide Krankheiten in ausgeprägter Form auch den gesamten Körper betreffen, und speziell bei der Neurodermitis sind oft auch der Hals und das Gesicht befallen. Ein Neurodermitisschub zeigt sich mit geröteten, schuppenden und zum Teil nässenden Ekzemen. Auch in den Phasen dazwischen ist die Haut meist sehr dünn, trocken und empfindlich gegenüber jeglichem mechanischen und chemischen Reiz.
Was die Laborparameter angeht, so sind die hohen Werte an Immunglobulin E (IgE) charakteristisch, wie sie auch bei Allergikern vorkommen. Das IgE ist zusammen mit verschiedenen Zytokinen für die Hautreaktionen verantwortlich. Zusätzlich wirken T-Lymphozyten und das Gewebshormon Histamin förderlich auf den entzündlichen Prozess. Spätestens zusammen mit den durch das Kratzen entstandenen Wunden kommt es zu einem Teufelskreis aus weiteren Entzündungen, Wundheilungsstörungen und noch mehr Juckreiz. Schulmedizinisch werden im akuten Schub vor allem kortisonhaltige Salben eingesetzt. Sie haben zwar den Vorteil, oft relativ schnell den Juckreiz zumindest zu lindern; eine der häufigsten Nebenwirkungen ist jedoch, dass Kortison die Haut auf Dauer noch dünner und damit noch empfindlicher macht. Die Gefahr eines weiteren Neurodermitisschubs steigt auf diese Weise eher noch an. Mittel- und langfristig sollte eine Therapie deshalb insgesamt regulierend auf den empfindlichen Organismus einwirken. Hier ist der Einsatz von Vitalpilzen sehr Erfolg versprechend (siehe unten).
Schuppenflechte: belastender Panzer
Im Vergleich zur Neurodermitis ist bei der Schuppenflechte der Juckreiz oft als harmlos gering zu bezeichnen. Viel belastender für die meisten Psoriasispatienten ist die auf den ersten Blick ins Auge stechende optische Veränderung der Haut: Die betroffenen Hautareale sind scharf begrenzt und oft mit dicken, silbrig weißen Schuppen bedeckt, was vor allem beim Auftreten an den Händen und am Kopf anderen Menschen sofort auffällt. Bisweilen bilden sich regelrechte weiße Panzer auf der Haut. Hinzu kommen Risse oder Blasen, die sehr schmerzhaft sein können. Psoriasispatienten leiden darunter, wenn ihnen nicht die Hand gegeben werden mag und Blicke sie spüren lassen, dass ihre Erkrankung auch ein optischer Makel ist.
Keine Ansteckungsgefahr
Eine Sorge vor Ansteckung ist indessen unbegründet. Die Schuppenflechte ist ebenso wie das atopische Ekzem eine Autoimmunreaktion, die sich in diesem Fall gegen die Keratinozyten (Oberhautzellen) richtet. Aufgrund dessen kommt es zu einer unkontrolliert schnellen Vermehrung dieser Zellen, sodass sich die Haut um ein Vielfaches schneller erneuert als normal. Die Folge: An den betroffenen Stellen – vornehmlich die Streckseiten von Knien und Ellenbogen, aber auch die gesamte Körperoberfläche und sogar die Nägel können befallen werden – wird die Haut dicker und schuppt. In einigen Fällen greift die Krankheit auf die Gelenke über (Psoriasis arthropathica) und es kommt vor allem in Finger- und Zehengelenken zu Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und schmerzhaften Arthritiden.
Je nach Verlauf und Schwere der Erkrankung können verschiedene Salben und auch physikalische Therapien helfen, die Beschwerden zu lindern oder zeitweise sogar ganz verschwinden zu lassen. Die psychische Komponente sollte speziell bei dieser Hauterkrankung nicht vernachlässigt werden. Oft hat sich gezeigt, dass das Thema Abgrenzung bei Psoriasispatienten eine zentrale Rolle spielt. Wird es erfolgreich bearbeitet, ist manchmal sogar dauerhafte Symptomfreiheit zu erreichen.
Das Potenzial der Vitalpilze
Wesentlich für die Hautgesundheit allgemein ist eine gute Versorgung des Körpers mit notwendigen Bioaktivstoffen. Vitalpilze bieten hier den Vorteil, dass in ihnen eine Vielzahl dieser Substanzen in natürlicher Form und damit in guter Bioverfügbarkeit vorhanden ist. Durch ihre ausgleichende (adaptogene) Wirkung auf die körpereigene Abwehr sind Vitalpilze darüber hinaus in ganz besonderem Maße dafür geeignet, das Immunsystem zu regulieren und bei Autoimmunprozessen beruhigend zu wirken. Deshalb sollten sie bei Menschen, die unter Neurodermitis oder Psoriasis leiden, die Nahrung regelmäßig ergänzen.
Besonders hervorzuheben sind Reishi, Maitake, Agaricus blazei Murrill und Shiitake, die auf die Produktion und Ausschüttung von Immunbotenstoffen positiven Einfluss nehmen können. Der Reishi wirkt zudem entgiftend und kann nachweislich die chronischen Entzündungszustände bei Neurodermitis lindern. Vielen Praxisberichten zufolge wird der Agaricus blazei Murrill mit gutem Erfolg unter anderem bei der Schuppenflechte eingesetzt.
Der Auricularia hat sich allgemein bei Entzündungen der Haut bewährt und begünstigt die zügige abheilung von Wunden – unabhängig davon, ob es sich um verletzungsbedingte oder autoimmunologische Entzündungen handelt. Auf der Unterstützung der Ausleitungsorgane und der Förderung des Lymphflusses beruht die gute Wirkung des Polyporus umbellatus für eine gesunde und widerstandsfähige Hautstruktur.
Darm- und Hautgesundheit
Nicht zu vergessen: Zwischen der Gesundheit von Haut und Darm besteht eine enge Verbindung. Eine intakte Darmflora ist wichtig für einen gesunden Stoffwechsel und eine gute Entgiftungsleistung aller beteiligten Organe. Vitalpilze regulieren dank ihrer Bioaktivstoffe, aber auch dank der hochkonzentriert enthaltenen Ballaststoffe die Darmfunktion oft besonders schnell und effektiv. Nicht selten zeigen sich schon nach wenigen Wochen der Einnahme erstaunliche Verbesserungen im Hautbild, die bei angepasster Fortführung der Mykotherapie dauerhaft erhalten bleiben.
Welcher Pilz beziehungsweise welche Kombination mehrerer Vitalpilze im Einzelfall die richtige ist, bedarf der genauen Anamnese. Deshalb ist es für jeden Patienten grundsätzlich ratsam, den Rat eines erfahrenen Mykotherapeuten einzuholen und nicht auf Verdacht selbst auszuprobieren, welcher Pilz passen könnte.
Hauterkrankungen sind in der Praxis immer ein besonderes Thema. Zum einen, weil es so viele verschiedene Ursachen dafür gibt, wenn die Haut nicht intakt ist. Zum anderen aber auch, weil die Psyche mehr noch als bei den meisten anderen Erkrankungen in Mitleidenschaft gezogen wird. Es ist verständlich, wenn Patienten frustriert von ihren Besuchen beim Hautarzt berichten, der ausschließlich die veränderten Hautareale im Blick hat und den dazugehörigen Menschen kaum wahrzunehmen scheint.
Am Beginn aller Therapien für die Haut stehen wie immer eine gründliche Anamnese und Diagnostik. Oft ist eine vermeintliche Hauterkrankung nur eines von vielen Symptomen für eine körperliche Beeinträchtigung, deren Zentrum sich ganz woanders abspielt. Ein klassisches Beispiel sind Dysbiosen des Darms, die häufig einhergehen mit Mykosen auf der Haut. Hier sollte zunächst an der Regulierung der Darmflora angesetzt werden, und in den allermeisten Fällen löst sich das Hautproblem dann ganz von allein auf.
Neurodermitikern sowie Patienten mit Schuppenflechte kann die Angst genommen werden, dass man gegen ihre Erkrankungen ohnehin nichts tun könne – so wird es ihnen leider oft in den Medien und von manchen Ärzten vermittelt.
Mit Hilfe der Kinesiologie kann ausgetestet werden, welcher Vitalpilz der individuell am besten geeignete ist. Schritt für Schritt tastet man sich so an die passende Vitalpilzkombination heran. Das Gute: Oft zeigt sich bereits nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung des Hautbildes, was die Motivation der Betroffenen zur Fortführung der Therapie wesentlich unterstützt.
Viele Patienten entscheiden von sich aus, auch nach mehreren Monaten der Therapie „ihre“ Vitalpilze dauerhaft weiter einzunehmen. Gerade bei Autoimmunerkrankungen ist dies ein guter Weg ist, um die Fehlregulationen des Organismus auch langfristig unter Kontrolle zu behalten.
Fallbeispiel 1:
Ein zwölf Jahre alter Schüler wurde von seiner Mutter in der Praxis vorgestellt. Seit seinem zweiten Lebensjahr hatte der Junge mit Neurodermitis zu tun. Die Ekzeme traten unregelmäßig häufig und stark auf, waren aber jedes Mal aufgrund des Juckreizes und inzwischen auch aufgrund der Blicke von Mitschülern sehr belastend. Außerdem reagierte der Junge allergisch auf mehrere Nahrungsmittel, unter anderem auf Zitrusfrüchte und Nüsse.
Es wurde zunächst die Einnahme von Reishi-Extrakt über vier Wochen empfohlen, um die grundsätzliche Reaktionsbereitschaft des Organismus beobachten zu können. Bereits nach dieser Zeit berichteten Mutter und Sohn übereinstimmend, dass es nur noch zu drei kleinen Ekzemstellen an den Beinen gekommen war, die zudem weniger stark gejuckt hatten als üblich und schon nach wenigen Tagen wieder verschwunden waren. Eine kinesiologische Austestung ergab, dass eine Kombination der vier Extrakte von Reishi, Cordyceps, Hericium und Agaricus blazei Murrill optimal wäre.
Dank der guten Compliance des Jungen war die Einnahme kein Problem, und der schöne Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten: Drei Monate später beim Kontrolltermin war die Haut nicht nur symptomfrei, sondern schien sogar ein wenig robuster auszusehen als jemals zuvor. Auch die allergischen Reaktionen auf die Lebensmittel sind zurückgegangen. Die Allergene werden zwar nach wie vor gemieden, doch ein gelegentlicher Kontakt mit geringen Mengen führte zu keinerlei Symptomen mehr. Dieser gute Zustand hält jetzt seit mehr als drei Jahren an.
Fallbeispiel 2:
Einer Patientin mit Neurodermitis und Asthma, 43 Jahre alt, wurde zur Einnahme von Reishi-Extrakt geraten. Seit mehr als zehn Jahren litt sie unter oft recht starken Beschwerden und wurde bereits jahrelang mit Kortison behandelt. Acht Wochen später konnte sie von einer deutlichen Verbesserung ihres Gesundheitszustands berichten, und bemerkenswert war auch ein wesentlich besseres psychisches Befinden. Die Dosierung des Kortisons konnte nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bereits um mehr als drei Viertel reduziert werden, und die Patientin ist zuversichtlich, in ein paar Monaten ganz auf das Medikament verzichten zu können.
Fallbeispiel 3:
Ein Psoriasispatient, 64 Jahre alt, suchte Rat, da er von Bekannten viel Positives über Vitalpilze gehört hatte. Seit vielen Jahren litt er unter Schuppenflechte an den Armen, den Beinen und am Rücken und wollte sich nun, mit dem Eintritt ins Rentnerleben, nicht länger damit abfinden, dass man dagegen nichts tun könne. Die Extrakte von Reishi und Auricularia wurden verordnet, und seit fast zwei Jahren ist der Mann beschwerdefrei. Inzwischen nimmt er die beiden Pilze nicht mehr als Extrakt, sondern kostengünstiger in Pulverform, und möchte diese Nahrungsergänzung auch dauerhaft beibehalten.
Wind der vier Beugen – Neurodermitis in der TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin heißt Neurodermitis „Wind der vier Beugen“ oder „hartnäckige Feuchtigkeit“. Damit wird schon auf zwei pathogene Faktoren hingewiesen, die im Krankheitsgeschehen eine Rolle spielen. Es ist interessant, dass schon in alter Zeit die tendenziell oft betroffenen Stellen der Ellenbeugen und Kniekehlen bekannt waren.
Ätiologie und Pathologie
Das Reservoir, aus dem der ekzemgenerierende Prozess sich nährt, liegt nach chinesischem Verständnis im Bereich des Bluts und der Säfte (chinesisch: „Xue“). Xue umfasst alle in ständiger Bewegung und Umwandlung befindlichen Flüssigkeiten des Organismus, alle Stoffe, die – entweder metabolisch im Rahmen des Stoffwechsels oder immunologisch – der Versorgung und Entsorgung der Peripherie dienen.
Befindet sich dieser Säftebereich in einem pathologischen Zustand, der immer wieder nach Entlastung in Form von Ekzemschüben drängt, spricht die chinesische Medizin von „Hitze-Feuchtigkeit“ oder „trüber Hitze“. Gemeint ist damit eine entzündliche Verschlackung, ein Füllezustand, der nach kühlenden, feuchtigkeitsumwandelnden und ausleitenden Maßnahmen verlangt. Das vollzieht der Ekzematiker instinktiv, indem er sich kratzt, bis Blut und Lymphe aus der Haut treten. Er kann sich damit kurzfristig Linderung verschaffen und bestätigt so die hier vorliegende Pathologie der „Xue-Fülle“.
Musterdifferenzierung
Die TCM verwendet verschiedene Differenzierungsmodelle, um Neurodermitis zu beschreiben. Der Einfachheit halber dient uns hier ein leicht modifiziertes Modell.
1. Blut-Hitze-Neurodermitis
2. Feuchte-Hitze-Neurodermitis
3. Blut-Mangel-Neurodermitis
Neurodermitis mit Vitalpilzen behandeln
Vitalpilze werden sehr häufig in der Behandlung von atopischen Hauterkrankungen eingesetzt. Viele Patienten erfahren eine schnelle Verbesserung der akuten Beschwerden. So reduziert sich der unangenehme Juckreiz schon nach wenigen Tagen merklich. In der längerfristigen Behandlung können die Vitalpilze die Haut nachhaltig entlasten und teilweise zu Beschwerdefreiheit führen.
Besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):
Reishi: Kühlt Le-Blut, leitet Hitze-Toxine aus, belebt und nährt das Blut. Schützt und pflegt die Haut. Beruhigt den Geist Shen.
Hericium: Tonisiert Milz-Qi und Magen-Qi, baut Blut auf. Zerstreut Hitze und Feuchtigkeit. Beruhigt und gleicht Shen-Störungen aus.
Agaricus: Tonisiert Wei-Qi und Blut, baut Feuchtigkeit ab. Bewegt Stagnationen von Qi, Blut und Körperflüssigkeiten, leitet Hitze-Toxine aus.
Bai Bi – Psoriasis in der TCM Ätiologie und Pathologie
Die Schuppenflechte tauchte in den Werken der chinesischen Medizin früher als „Silber-Schuppen-Krankheit“, als „Rinder-Haut-Flechte“ oder als „Kiefer-Haut-Flechte“ auf. Für die TCM beherbergt die Psoriasis zweierlei Probleme: zum einen die Erkrankung der Haut und zum anderen die Schuppenbildung. Die Hauterscheinungen widerspiegeln sich in Problemen mit Lunge und Dickdarm. Die sehr vielen Schuppen aber zeigen, dass das Yin vermehrt ist oder wenigstens stagniert. Das Yin verkörpert die Substanz, das Yan die Energie.
Der Heilpraktiker Friedrich Dilling sagt ehrlich: „Die chinesische Medizin kennt auch keine einheitliche Ursache für die Psoriasis. Sie nimmt vielmehr an, dass mehrere konstitutionelle Faktoren zusammenkommen und ein psychosomatischer Hintergrund zu finden ist.“ Ein Ansatz ist, dass die Ausscheidung, der An- und Abtransport nicht reibungslos funk-tionieren. Wenn der Hintergrund allerdings ein psychosomatischer ist, dann sei ebenfalls eine Ausscheidungsschwäche zu suchen, eine Art „Verstopfung“, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass der Betroffene Probleme hat zu schwitzen oder auch Probleme, etwas loszuwerden, Altes loszulassen. Unterdrückte Traurigkeit behindert den Fluss des Qi.
Störungen der Lunge haben ihre Ursache ebenfalls im tiefsten Unterbewusstsein und zeigen sich nach der chinesischen Medizin auf der Haut. Übrigens: Wer nichts mehr riecht, sollte auch in dieser Richtung suchen.
Musterdifferenzierung
Psoriasis ist hinsichtlich der Musterdifferenzierung eine etwas komplizierte Hautkrankheit, da man sie in neun verschiedene Syndrome gliedern kann. Am häufigsten kommt hier jedoch die Blutstase mit Hitze vor.
1. Wind-Hitze
2. Wind-Kälte
3. Hitze-Nässe
4. Blut-Hitze
5. Blut-Trockenheit
6. Hitze-Toxin
7. Eiter-Toxin
8. Niere-Leber-Yin-Leere
9. Chong-Ren-Dysbalance
Besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):
Reishi: Kühlt Le-Blut, leitet Hitze-Toxine aus, belebt und nährt das Blut. Schützt und pflegt die Haut. Beruhigt den Geist Shen.
Auricularia: Bei Blut-Mangel. Tonisiert Qi und baut Blut auf. Kühlt bei Blut-Hitze. Belebt die Leitbahnen (Jing Luo-Mai), versorgt den Körper mit Blut.
Coriolus: Tonisiert Milz-Qi und Magen-Qi. Leitet Nässe ab, kühlt Hitze, wandelt Schleim um. Löst Toxizität, vertreibt äußere pathogene Faktoren. Reguliert Wei Qi.
Fallbeispiel aus der Praxis
„Ich fühle mich, als würde ich bei lebendigem Leibe brennen“, sagte Andrea. Seit fünf Jahren benutzte sie Vollspektrumlicht, nahm jeden Abend ein Teerbad und hatte alle auf dem Markt erhältlichen Lotionen und Salben gegen ihre Psoriasis ausprobiert. Doch nichts von alldem hatte den von ihr so dringend ersehnten Erfolg gebracht. Ihre chronischen Verdauungsprobleme, Völlegefühl, Durchfall und Verdauungsschwäche deuteten darauf hin, dass ihre Leber überlastet und nicht in der Lage war, für einen stetigen und gleichmäßigen Fluss von Energie und Blut im gesamten Körper zu sorgen. Dadurch hatten sich viele Giftstoffe in ihrem Körper angesammelt.
Andrea erhielt die folgenden drei Vitalpilze: Auricularia als Pulver, Hericium und Reishi als Extrakt und Pulver. Zwei Monate nach Behandlungsbeginn waren die Verdauungsbeschwerden deutlich besser geworden. Obgleich sich auf der Haut keine sofortige Besserung zeigte, setzte Andrea die Mykotherapie fort. Zusätzlich ließ sie sich alle zwei Wochen akupunktieren und beachtete dieListe „verbotener“ Lebensmittel. Nach sechs Monaten bemerkte sie eine Verbesserung ihrer Haut. Die Schuppen schienen zu schrumpfen und das Gefühl der inneren Verbrennung ließ nach. Die langsame Verbesserung setzt sich über das kommende Jahr fort.
Andreas Haut ist heute deutlich entlastet, der Verdauungstrakt ist reguliert, Qi und Blut sind geordnet. Sie nimmt weiterhin die Vitalpilze ein und hebt hervor: „Mein Allgemeinbefinden ist deutlich gesteigert und endlich geht es meiner Haut besser!“
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.