Löwenzahn als Phytotherapeutikum

  • Löwenzahn - Taraxacum officinale


    entnommen aus "Handbuch Phytotherapie", Jänicke, Grünwald, Brendler; 2003


    Volkstümliche Namen: Ackerzichorie, Butterblume, Gemeiner Löwenzahn, Kettenblume, Kuhblume, Löwenzahn, Pfaffendistel, Pfaffernröhrlein, Pferdeblume, Pusteblume, Ringelblume, Seicherwurzel, Wiesenlattich (dt.), Paardebloem (holl.), Blowball, Cankerwort, Dandelion, Irish Daisy, Lion's Tooth, milk gowan, monk's head, Priest's Crown, puffball, Swine Snout, Swine's Snout, White Endive, Wild Endive, witch gowan, yellow gowan, (engl.), Diente de leone (span.), dente de lion, florion d'or, Laiteron, pissenlit (frz.), Capomilla di frate, dente de leone, soffione, taraxaco (it.), Taraxaco (port.), Oduwantschiki (russ.)


    Familie: Asteraceae


    Botanik: -> lass ich hier weg


    Verbreitung: Ist in ganz Europa, nördlich bis in die Arktis, östlich bis in den Orient und südlich bis Nordwestafrika sowie Nord- und Südamerika verbreitet.
    Herkunft der Drogen: Aus Wildvorkommen und Kulturen in Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Polen und Ungarn.


    _____________________________________________


    Löwenzahnwurzel und -kraut


    Verwendete Pflanzenteile: Löwenzahnwurzel mit -kraut besteht aus der zur Blütezeit gesammelten Pflanze von Taraxacum officinale WEB.


    Inhaltsstoffe:
    - Sesquiterpene: Sesquiterpenlactone (Bitterstoffe, u.a. Tareaxinsäure-1'-O-glucosid, 11,13-Dihydrotaraxinsäure-1'-O-glucosid, Taraxacolid-1'-O-glucosid, 4alpha,15,11beta,13-Tetrahydroridentin B)
    - Triterpene: Taraxasterol, psi-Taraxasterol, Taraxerol, Taraxol
    - Steroide: Sterole, u.a. beta-Sisterol, beta-Sisterol-U-glucosid
    - Flavonoide: u.a. Apigenin-7-O-glucosid, Luteolin-7-O-glucosid
    - Schleimstoffe
    - Inulin (2 bis 40 %, hohe Werte im Herbst)


    Pharmakologie:
    Die enthaltenen Bitterstoffe wirken cholagog und sekretionsfördernd im oberen Gastrointestinaltrakt. Die im Tierversuch nachgewiesene, saluretische Wirkung bedarf weiterer Überprüfung.


    Anwendungsgebiete:
    Innere Anwendung: bei dyspeptischen Beschwerden, Störungen des Galleflusses und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.
    Volksmedizin: bei Erkrankungen der Leber und Galle, Hämorrhoiden und Stauungen im Pfortadersystem, Gicht, rheumatischen Erkrankungen, Ekzemen und anderen Hauterkrankungen, Nieren- und Blasenleiden sowei Grieß- und Steinbildungen. Diabetikertee aus Wurzeln und Blättern.
    Indische Medizin: bei chronischer Ulkuserkrankung, Tuberkulose, Flatulenz, Koliken, Nierenleiden, Gicht, Gelbsucht, und biliären Steinleiden.
    Chinesiche Medizin: bei akuter Mastitis, Harnstörungen und Agalactia.


    sonstige Verwendung
    Haushalt: das frische Kraut als Diabetikergemüse.


    Dosierung:
    Anm.: Lasse ich weg, denn es geht hier um die Informationen, warum der Löwenzahn wirkt und nicht wie er anzuwenden ist, da es dabei immer um eine individuell auszuwählende Verordnung geht!


    Anwendungsbeschränkungen:
    Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Wegen der sekretionsfördernden Wirkung können superazide Magenbeschwerden ausgelöst werden. Die Droge besitzt schwache Sensibilisierungspotenz.
    Gegenanzeigen: Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenempyem und Ileus. Bei Gallensteinleiden ist Rücksprache mit dem Arzt erforderlich (Auslösung von Koliken möglich).


    Patienteninformation:
    Arzneimittel aus Löwenzahnwurzel mit -kraut können zur Behandlung bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Störungen des Galleflusses und zur Förderung der HArnausscheidung verwendet werden, außerdem als Tee oder Salat aus den frischen Blättern als Diätbestandteil bei Diabetes. Gelegentlich kann es nach der Einnahme zu Magenbeschwerden kommen. Wenn Sie unter Gallensteinen leiden, sollten Sie das Medikament nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt einnehmen. Bei Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenvereiterung und Darmverschluss darf das Arzneimittel nicht verwendet werden.


    Bewertung der Wirksamkeit:
    Für die therapeutische Verwendung bei dyspeptischen Beschwerden, Störungen des Galleflusses, Appetitlosigkeit und zur Stimulation der Diurese liegt eine Positiv-Monographie der Kommission E (1984, 1990) vor. Die ESCOP (1996) bewertet die Anwendung von Löwenzahnkraut als Adjuvans zu Behandlungen, bei denen ein verstärkter Harnfluss erwünscht ist, wie z.B. Rheumatismus und Vorbeugung von Nierengrieß, positiv. Zur Wiederherstellung von Leber- und Gaöllenfunktion, Dyspepsie und Appetitlosigkeit empfiehlt die bESCOP (1996) die Einnahme von Zubereitungen aus der Löwenzahnwurzel. Die Droge ist außerdem aufgrund des hohen Inulingehaltes als Diätetikum bei Diabetes geeignet. Für die sonstigen beanspruchten Anwendungsgebiete ist die Wirksamkeit der Droge nach den gültigen Kriterien für klinische Prüfungen von Arzneimitteln bisher nicht belegt. Mögliche Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind zu beachten.


    Handelspräparate:
    - Gesundform Löwenzan
    - H&S Löwenzahn
    - Kneipp Löwenzahn
    - Löwenzahntee Bombastus Werke
    - Sidroga Löwenzahntee


    Literatur:
    Lass ich weg, weil es einfach zuviel zu tippen ist. Bitte um Verständnis!

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)