KRANKENHAUS
Die Gürtelrose war schon gar keine Gürtelrose mehr sondern mittlerweile eine Flächenrose: sie breitete sich über die gesamte linke Brust, den Hals bis zum linken Unterkieferknochen und auf der Rückseite bis zur Wirbelsäule aus. Da ich Angst hatte, sie würde diese Grenzen sprengen, sind wir am Sonntag, 26. November dann ins Krankenhaus gefahren. Dort blieb ich bis zum 5. Dezember 2017. Es wurden mir Infusionen mit Aciclovir und Epileptika gegen den Schmerz verabreicht. Es war eine schreckliche Zeit. Erstens musste ich jetzt erstmal die ganzen Chemikalien in mich hineinpumpen lassen, jetzt da ich gerade angefangen habe, mich mit Mitteln aus der Natur zu entgiften. Zweitens habe ich durch den Aufenthalt und den ganzen Stress, die Einnahme sämtlicher Mittel unterbrochen. Drittens ist es als HIV positiver Mensch ohne HIV Therapie nicht einfach in so einem Krankenhaus. Es kann sich vielleicht niemand vorstellen, doch die Ärzte sind der festen Überzeugung, dass meine Gürtelrose nicht vom Stress sondern von einem geschwächten Immunsystem, welches sich durch das Absetzen der Medikamente negativ entwickelte. Wenn man jeden einzelnen Tag bei der Morgenvisite Sätze zu hören bekommt wie "Das ist erst der Beginn", "Sie werden sehen, wie sich das bald weiter entwickelt", dann frage ich mich, wie jemand, der eigentlich unbedingt Ruhe und Gelassenheit braucht, um die Gürtelrose zügig loszuwerden, auf diesem Wege gesund werden kann.
Nun, ich wurde es trotzdem. Ich konzentrierte mich auf meine Heilung, hörte ganz viel angeleitete Meditation, bekam liebevollen Besuch vom Freund, Familie und guten Freunden. Zu Hause ging es mir dann nach einer Woche wieder fast gut, so dass ich am 13. Dezember sogar zum Weihnachtsmarkt gegangen bin.
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Ich habe die Pilze dann mittlerweile wieder so lange ausgesetzt, dass ich erstmal die Gürtelrose ausheilen ließ, um nicht schon wieder irgendwelche "Nebenwirkungen" durch die erneute Einnahme zu bekommen und mir durch den mentalen Stress, die Gürtelrose zu verschlimmern.
Als ich am 15. Dezember beschloss, die Pilze einzuführen beschloss ich bei Coriolus, Agaricus und Maitake in 2er Schritten vorzugehen und mir beim Reishi etwas mehr Zeit zu lassen. Das Einnahmeschema sah dann wie folgt aus:
Datum Agaricus Maitake Coriolus Reishi
15.12............2........0............0..........0....
16.12............4........0............0..........0....
17.12............4........2............0..........0....
18.12........... 4........4............0..........0....
19.12............4........4............2..........0....
20.12............4........4............4..........0....
21.12............4........4............4..........1....
22.12............4........4............4..........1....
22.12............4........4............4..........2....
Auch wenn ich bei allen Pilzen leichte Unruhe und Magenprobleme in den ersten zwei Stunden nach der Einnahme hatte, so verlief der Neustart dennoch einigermaßen unkompliziert. Sobald ich jedoch den Reishi Extrakt von einer auf zwei Kapseln gesteigert habe, kamen die erste doch unangenehmen Begleiterscheinungen.
REISHI UND DIE GÜRTELROSE
Zunächst einmal habe ich mich entschieden, den Reishi Extrakt zu verdoppeln, um doch bessere Wirkung zu erzielen. Ich habe mittlerweile paar Bücher speziell zu diesem Pilz gekauft und mich ganz gut in diese Thematik eingelesen. Daher wollte ich unbedingt mindestens zwei Kapseln davon einnehmen.
Zunächst einmal führte ich mich nach der Einnahme etwas sehr beschleunigt und unruhig. Aber mein Partner und ich beschlossen, dennoch die Kölner Weihnachtsmärkte zu besuchen. Bewegung und Ablenkung taten mir in solchen Situationen immer gut; so auch jetzt. Ungefähr zwei Stunden nach der Einnahme wurde ich wie schon bei der allerersten Einnahme am 19. November unglaublich müde. Da wir unterwegs waren, konnte ich mich nicht sofort schlafen legen. Bis wir wieder zu Hause waren, ist die Müdigkeit einer Wachheit verflogen.
Dann folgte etwas sehr Unangenehmes:
Die Stellen, die ursprünglich von der Gürtelrose betroffen waren, fingen an immer wieder zu kribbeln. Quasi so wie zu Beginn. Ich bekam in dem Moment Panik, dass die Gürtelrose wieder zurück ist (schließlich hat man mir das im Krankenhaus auch oft genug eingeredet, ich könnte mit meinem Immunsystem bald wieder eine bekommen). Es kann sich niemand vorstellen, wie nervig das in dem Moment gewesen ist.
Dann kam der Abend und ich war einfach nur wach. Nicht aufgedreht oder aufgeregt sondern wach. So als wäre ein Spot in meinem Kopf an, der beständig leuchtet. Die Nacht kam und ich war immer noch wach. Falls ich einschlief, träumte ich sehr lebendig. Außerdem hatte ich mehr das Gefühl, die ganze Nacht wach zu liegen, als wirklich zu schlafen. Als an der Gürtelrose erkrankte, hatte ich auch große Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten, so erregt war mein Nerv. Durch das Kribben auf der Haut und das Wachsein suggerierte mir mein Verstand permanent einen Rückfall der Gürtelrose, was mich wirklich in den Wahnsinn trieb, da ich auf keinen Fall wieder zurück ins Krankenhaus wollte.
Um zu wissen, ob es die Gürtelrose ist oder Reishi meine empfindlichen Nerven antriggert, beschloss ich, über die Feiertage diesen Pilz komplett wegzulassen. Wundersamerweise konnte ich schon in der Nacht vom 23. auf 24. Dezember viel besser schlafen. Auch die Nacht am Heiligabend verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Dies freute mich zwar sehr, weil damit an sich klar war, dass es keinen Rückfall in die Krankheit gibt. Doch zugleich war ich traurig, dass Reishi mein System so dermaßen anregt, dass ich ihn höchstwahrscheinlich nicht weiterhin nehmen kann.
Ich beschloss auch 25. Dezember die Dosis vorerst auszulassen.