Aus aktuellem Anlass hier das Arzneimittelbild von Calcium phosphoricum, aus "Homöopathische Materia Medica für Veterinärmediziner" von Dr. Hans Martin Steingassner
CALCIUM PHOSPHORICUM = Phosphorsaurer Kalk, CaHPO4 2H2O
Ein schon sehr früh bekanntes Mittel, das vorwiegend aus Hirschgeweihen gewonnen wurde.
Vergleichsmittel:
Hepar sulfuris, Ruta graveolens.
Inhaltsstoffe:
99% des Skelettes bestehen aus kohlensaurem Kalk.
Ca++ befindet sich zu 90% im Knochen als Phosphat und Carbonat. Die Konzentration des ionisierten Calcium hängt von der Gesamtcalciumkonzentration, der Proteinkonzentration und vom pH-Wert des Blutes ab.
Calciumionen sind bedeutende Stoffwechselkatalysatoren und verantwortlich für:
Elektomagnetische Koppluingen in den Muskelfasern,
Aktivierung des Nebennierenmarkes und des Hypophysenvorderlappens.
Erhöhen die Kontraktionskraft des Herzmuskels.
Sie sind für die Permeabilität von Zellmembranen mitverantwortlich.
Pharmakologie, Toxikologie:
Beteiligt an der Regulierung des Eiweißstoffwechsels.
Dient mit anderen Stoffen der Neutralisierung von Säuren. Ein übersäuerter Körper führt zu verspannten Muskeln.
Wirkungsrichtung:
Ein Mittel, welches auf die Konstitution einwirkt, weil Phosphor auf das Wachstum Einfluss nimmt. Der Phophoranteil ist auch bei neuromuskulärer Schwäche sehr hilfreich.
Rein äußerlich besteht ein krasser Gegensatz zum Calcium carbonicum-Typ. Ist dieser eher plump, so ist der Calcium phosphoricum-Typ das glatte Gegenteil. Es handelt sich um hochgewachsene, feingliedrige Patienten. Die Tiere sehen abgemagert aus, falls ein Bauchansatz vorhanden ist, dann ist dieser schlaff.
Calcium phosphoricum wirkt gut auf:
Knochen, Muskeln, Zahnbein, Blutbildung (verantwortlich für den inneren Aufbau der Knochen und damit auch der Blutbildungsstellen).
Leitsymptome:
Erkältlichkeit, besonders bei Nässe und Kälte,
jeder Wetterwechsel verschaffz Probleme.
Das gleiche gilt für die Zugluft.
Auffallens rasches Wachstum, die geistige Entwicklung kann mit dem Wachstum nicht Schritt halten. Daher rasche Erschöpfung nicht nur körperlich, auch die Konzentration der Tiere läßt bald nach.
Das rasche Wachstum ist auch dioe Ursache für die speziell bei den Hunden häufig auftretenden Wachstumsschmerzen.
Das Fehlen von Calcium phosphoricum führt zu Schäden an den serösen Häuten (Brustfell, Bauchfell, Herzbeutel, Sehnenscheiden).
Die Folgen sind seroalbuminöse Ergüsse (blutwäßriger Erguß) oder milchige Ausschwitzungen.
Schweißausbruch ohne Anstrengung.
Die Wirbelsäule ist zart ausgebildet, sodaß man sich wundert, wie sie dem Kopf und dem Körper Stütze sein kann.
Verhaltenssymptome:
Angst in der Dunkelheit.
Angst vor Gewitter (Phosphoranteil).
Erschrickt aus geringstem Anlass.
Eifersucht,
Nervosität,
können nicht lange an einem Platz ruhig liegen bleiben und führen einen dauernden Ortswechsel durch.
Kopf:
Fontanellen schließen sich verhältnismäßig spät.
Augen:
Hornhauttrübung nach Abszeß.
Mund:
Calcium phosphoricum ist am Aufbau des Zahnbeines beteiligt.
Hals:
Steifigkeit.
Nase:
Stockschnupfen in warmer Luft.
1.Teil ENDE