Augentrost als Phytotherapeutikum

  • Augentrost = Euphrasia officinalis


    entnommen aus "Handbuch Phytotherapie", Jänicke, Grünwald, Brendler; 2003


    Synonyme: Euphrasia rostkoviana HAYNE


    Volkstümlicher Name: Augentrost, echter, Augentrost, gemeiner, Milchdieb (dt.), Euphrasia, Euphrasy, Eyebright, Eye-bright, Red Eye-bright (engl.)


    Familie: Scrophulariaceae


    Botanik: lass ich weg


    Verbreitung: Europa


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    Augentrostkraut


    Verwendete Pflanzenteile: Augentrostkraut ist der zur Blütezeit gesammelte oberirdische Teil von Euphrasia officinalis L.


    Inhaltsstoffe:
    - Iridoide: u.a. Aucubin (0,94 %), Catalpol, Euphrosid, Ixorosid, Veronicosid, Verprosid, Mussaenosid, Ladrosid, Geniposid, Eurostosid, Adoxosid
    - Lignane: Dehydrodiconiferyl-4-O-beta-D-glucosid
    - Flavonoide: u.a. Apigenin- , Chrysoeriol- und Luteolin-7-O-galaktoside und -rhamnogalaktoside
    - Gerbstoffe

    Pharmakologie:

    Präklinik: Die Pharmakologie der Droge ist kaum erforscht. Der Inhalsstoff Aucubin zeigt eine entzündungshemmende Wirkung, die auf eine Beeinflussung der zellulären Arachidonsäure-Stoffwechsels zurückzugehen scheint (Berjemo Benito et al. 2000). Aucubin zeigte außerdem in mehreren Tierversuchen einen signifikanten hepatoprotektiven Effekt gegen Vergiftungen mit Tetrachlorkohlenwasserstoff oder alpha-Aminitin und unterdrückte in vitro die DNA-Replikation des Hepatitis-B-Virus (Chang et al. 1983, 1984, Chang 1998 ). Eine in-vitro-Studie an Hepatocyten zeigte, dass die biologische Wirkung des Aucubins tatsächlich von seinem Aglykon Aucubigenin ausgeht, das eine strukturelle Ähnlichkeit mit Glutaraldehyd aufweist und mit Proteinen kovalente Bindungen ausbilden kann (Bartholomaeus und Ahokas 1995, Kim et al. 2000).
    Klinik: Kürzlich wurde eine offene klinische Studie über die Wirksamkeit von Tropfen aus Augentrost bei Bindehautentzündungen durchgeführt. Von 65 Teilnehmern zeigten nach zweiwöchiger Behandlung 53 vollständige Heilung und 11 weitere eine deutliche Verbesserung bei sehr guter Verträglichkeit (Stoss et al. 2000).


    Anwendungsgebiete:
    Zubereitungen aus Augentrost oder Augentrostkraut werden äußerlich zu Waschungen, Umschlägen und Augenbädern, bei Augenkrankheiten, die mit Gefäßerkrankungen und Entzündungen verbunden sind, Entzündungen der Augenlider und der Augenbindehaut angewendet. Weiterhin werden damit in der Volksmedizin Blepharitis(Entzündungen der Augenlider inf. mechan. Reizung, Seborrhoe od. bakt. Besiedlung), Konjunktivitis, Gerstenkorn, Ermüdungserscheinungen des Auges, funktionelle Sehstörungen muskulärer und nervöser Genese sowie Husten und Heiserkeit behandelt.


    Dosierung: lass ich aus mehrfach genannten Gründen wieder weg


    Anwendungsbeschränkungen:
    Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt.


    Patienteninformation:
    Zubereitungen aus Augentrost sollen aufgrund volksmedizinischer Erfahrungswerte für die Behandlung einer Reihe von Augenerkrankungen geeignet sein, der wissenschaftliche Beweis hierfür fehlt jedoch.


    Bewerung der Wirksamkeit:
    Die Wirksamleit der Droge ist nach den gültigen Kriterien für klinische Prüfungen von Arzneimittel bisher nicht belegt. Gesicherte Angaben zu den pharmakologischen Wirkungen liegen nicht vor, die Bewertung der Monographie der Kommission E von 1986 ist, auch aus hygienischen Gründen, negativ.


    Handelspräparate:
    Keine bekannt. (Anm.: Man kann aber in jeder Apotheke das Kraut abgepackt kaufen und als Teezubereitung äußerlich anwenden)


    Literatur:
    Lass ich weg, weil es einfach zuviel zu tippen ist. Bitte um Verständnis!

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)