Hallo Petra,
ich möchte mich hiermit ganz sehr für Deine Hilfe bedanken. Wir kennen uns ja nur vom Forum und das auch noch nicht lange, aber all Deine hilfreichen und immer wieder motivierenden Worte tun richtig gut.
Ja, auch die Idee, mit dem Tumor zu sprechen, finde ich auch wie Du nicht so ungewöhnlich, schließlich gehört er ja gerade zu meinem Körper. Aber ich bin auch der Meinung, er sollte nicht für ewig bleiben. Ich habe bereits einen Pakt mit ihm geschlossen. Ich habe akzeptiert, dass er meinen bisherigen Lebenswandel ( zuviel Stress,falsche Ernährung als Stressausgleich, vielleicht zu viel übernommene Verantwortung, dagegen aber zu wenig Entspannung und zu wenig Zeit einfach mal für mich selbst, ja auch seelische Überforderung) nicht mehr länger zulassen wollte und mich wie eine Notbremse gestoppt hat. Aber ich habe ihm versprochen, alle schlechten Gewohnheiten wieder in positive zu ändern. Bis ich dies geschafft habe, soll er mir Zeit lassen und sich ruhig verhalten. Sollte er jadoch keinen Gefallen mehr daran haben, dass sein saures Millieu plötzlich in ein basisches wandelt, die Wirkungen der Pilze ihn im Wachstum stören und der Weihrauch ebenfalls daran interessiert ist, sein Zellwachstum zu blockieren, dann darf er auch von alleine wieder gehen.
Ja, Gäste schmeißt man nicht einfach so raus, sonst können sie sich ja noch dafür rächen und ungewollt wiederkehren. Und das muss in diesem Fall nicht sein.
Und nun noch zu Deinem Gedanken mit dem Tierheilpraktiker. Ja, diese Idee hatte ich schon vor ein paar Jahren. Monty Roberts und seine Erfahrungen mit den Pferden, Krankengymnastik nach Blümchen und Wosslick sowie die Tellington Jons-Massagen sind mir schon bekannt. Aber der Hauptgrund, warum ich schon einmal darüber nachgedacht hatte, es aber doch nicht vollendet hatte war damals ein ganz anderer.
Zwei Jahre vor der Tumordiagnose im Juni 2006 hatte mich im Dienst ein betrunkener Arbeitsloser mit einer Waffe bedroht. Die seelischen Auswirkungen waren eine Kathastrophe. Angst vor Menschen, auch beim Einkaufen und bei Behörden, Panikattacken, Gedächtnisverlusst, Schlafstörungen, starke Empfindlichkeit auf Geräusche jeglicher Art, Depressionen und keine Aussicht auf einen Ausweg aus diesen Gedanken, immer wieder die Vergleiche anderer Menschen mit dem Täter. Ich habe damals lange gebraucht und einige psychotherapien durchlaufen, um es wieder zu schaffen, an meinem bisherigen Arbeitsplatz weiterzuarbeiten.
Meine Cira war damals mein einziger Schutz (mein Mann arbeitet auf Montage und meine Tochter arbeitet Schichten in der Gastronomie). Immer wenn ich zu hause meine Angstattacken hatte, konnte ich mir sicher sein, dass niemend kommt, denn sonst hätte sie schon angeschlagen.
Wir haben ein prima Verhältnis miteinander und so, wie sie mich vor dem Tot bewahrt hat, muss es ja ein echtes Vertrauensverhältnis sein.
Ich hatte damals während der Psychotherapie auch Hippo-Therapie und das hat mich schon sehr daran erinnert, wie es früher so im Pferdestall war (bin mit 6 Jahren in den Reitverein eingetreten und hab dann mit 20 leider mein Hobby beendet) Aber die Wärme und das Vertrauen zu den Tieren war trotz aller anderen schlechten Umstände wieder spürbar. Das war dann der Punkt, als ich mich sogar schon zu einem Lehrgang zum Tierphysiotherapeuten angemeldet hatte, weil Tiere sind eben ehrlich.Die Ärzte, die damals aber leider nicht den Tumor diagnostiziert hatten, waren der Meinung, ich kann diese Ausbildung schaffen. Leider machten mir meine Konzentrationsschwierigkeiten, die fehlende Merkfähigkeit und zum Teil auch die Angst vor der auswärtigen Unterbringung einen Strich durch die Rechnung. Ach auch die fehlenden Latainkenntnisse waren damals mein Problem, ich konnte ja auch nichts lernen.
Jetzt ist diese Situation zum Glück wieder besser. Konzentration und Merkfähigkeit waren durch die Lage des Tumors beeinträchtigt, sind aber jetzt wieder i.O.
Ich würd mich schon gern wieder damit beschäftigen, aber zur Zeit geht es mir ja selbst immernoch ziemlich wechselhaft, obwohl, ein bischen mehr Zuwendung für meine Cira ist immer drin nur mit der Bewegung klappts noch nicht so. Aber da steht echt noch die Angst vor der Zukunft im Weg. Die Ärzte hatten zuviele schlechte Prognosen gestellt. Und selber weiß ich doch nicht, wie schnell ich wieder auf die Beine komme. So ein Lehrgang kostet ja auch. Und dazu brauchte ich ja schon die Grundlagen von Homöopatie, Bachblütentherapie, Phytotherapie u.s.w.
Aber darüber gibt es ja bestimmt gute Bücher und lesen lenkt ja bekanntlich auch von schlechten Gedanken ab und Zeit hab ich ja jetzt genug.
Mal sehen, ob ich einen Fernlehrgang finde, denn ich wohn ja doch ziemlich in der letzten Ecke unserer großen Republik und die meisten Ausbildungsstützpunkte befinden sich ja leider in den "alten" Bundesländern.
Na mal sehen, wie es weitergeht. Deine Ideen waren jedoch sehr gut. Und so sehr ich auch meinen bisherigen Job geliebt hab, die Beschäftigung mit den Tieren würde mir dann doch etwas das Wehleid nehmen, wenn ich die stressige Vermittlungstätigkeit nicht mehr schaffen würde.
So jetzt hör ich erstmal auf, meine Cira mahnt sich auch schon ihre Streicheleinheiten ein.
Viele liebe Grüße
Elke und Cira, die jetzt zum Ausgleich die Sofarunde starten