Tiere als Futtermittel

  • Hallo, Ihr Lieben,


    aus aktuellem Anlaß bin ich mal wieder maßlos wütend, enttäuscht und sehr traurig.
    Wir sind ja "aus Versehen" Rattenbesitzer geworden, weil mein Mann unwissentlich für seine Schlangen statt Mäuse auch eine Ratte mitbrachte.
    Über diese Haltung von Tieren kann man natürlich auch streiten. Mein oberstes Gebot war allerdings immer, wenn die Schlangen schon Lebendfutter brauchen, dann soll es für die Mäuse so schnell wie möglich gehen........
    Noch zu den Zeiten, als er Spinnen und Skorpione hatte, bestand ich darauf, dass unsere Kinder lernen, dass Heuschrecken KEIN Futter sind - sondern eben eine Heuschrecke.


    Ich weiß nicht, warum wir Menschen so roh mit unseren Tieren umgehen. So werden Mäuse und Ratten zusammen gepackt - obwohl die sich überhaupt nicht mögen.......
    Die werden am Schwanz hochgezogen - für die Ratten (bei Mäusen weiß ich das gar nicht) ein absolutes NEIN. Viel zu schnell kann dabei der Schwanz gebrochen werden und das soll wohl sehr schmerzhaft sein.
    Aber es ist ja nur FUTTER. Ich hasse das.


    Zuhause habe ich auch darauf bestanden - und es einfach gemacht - dass, wenn schon mal eine Schlange nicht frißt, die Maus nicht im Transportgefäß vor sich hin vegetieren und unwissentlich auf den Tod warten muß, sondern dass sie in einen Käfig gesetzt wird - mit allem Zipp und Zapp. So hatten wir mal eine "Lupine". Ich habe geheult, als die ins Terrarium kam.........


    Ich weiß nicht, vielleicht mache ich mir auch etwas vor, aber mir hat es mental immer geholfen, einen Käfig mit Streu und Futter hier zu haben.


    Ja, und dann die Haltung unserer anderen FUTTER-tiere......Rinder, Schweine, Hühner.......


    Ach mann..........
    lg, Kitana


    P.S. Ich glaube, New Dawn sprach hier irgendwo von einem Film über Hasen und das sie traurig war..........ich kann mir denken, worum es da ging...........

  • Liebe Kitana,


    Du sprichst mir aus der Seele. Was ich alleine in meiner Ausbildung erleben und sehen musste ist dermaßen grauenvoll, dass man es gar nicht beschreiben kann. Die allerschlimmsten Tierquäler sind die GANZ GROßEN Futtermittelhersteller. Die werben mit den tollsten Sprüchen und sind nichts anderes als Verbrecher !!! Leider darf man sich in Deutschland dazu nicht öffentlich äussern. Das hat schon mal einer versucht, der dann das Land verlassen musste, so arg wurde er bedroht. Mich kotzt das an :evil:!!!

  • Hallo Kitana und Petra!
    Auch wenn ich Euch bezüglich Tierhaltung/Tierquälerei in vielen Punkten zustimme > bedenkt aber trotzdem, daß diese Probleme beinahe weltweit (außer vielleicht in Ländern, wo noch mit der Natur gelebt wird = oft noch wenig industrialisiert ...) hausgemacht sind!


    Auch heute ist noch der Leitsatz gültig: "Je größer die Nachfrage, desto "teurer" das Angebot."
    Solange kein globales Umdenken stattfindet, solange wird es Massentierhaltungen, ...etc. geben.


    Wobei mich, bei aller Liebe zu den Tieren, die Mißhandlungen an Kindern noch wesentlich mehr betroffen machen! Auch das ist leider Realität! X(


    Nachdenkliche Grüße

  • Hallo Brit!
    Ich glaube, dass es immer eine Verrohung veraussetzt! Und da "spielt es kaum eine Rolle", ob es um Kinder oder Tiere geht...Das GEGENeinander zu setzen, ergibt für mich irgendwie keinen Sinn. Das Profil der Ausführenden finde ich wesentlich interessanter - da muss eine ganz grundsätzliche Seelenstörung vorliegen. Der Rest ist dann vermutlich "beliebig"..Will sagen: Wer einen Hund quer durch's Zimmer tritt, ist vermutlich auch in der Lage, ein Kind mit dem Kopf vor die Wand zu hauen...Und wer psychisch in der Lage ist, beruflich jeden Tag Kaninchen für "dermatologische Tests" tonnenweise Lippenstift in die Augen zu schmieren, der wird zu "gegebener Zeit" vermutlich auch in der Lage sein, im KZ das Gas aufzudrehen....Sie sind irgendwie abgeschnitten vom (Mit)fühlen, sie haben immer "nur" rationale (Schein)Rechtfertigungen. Die Psychologie des Sadisten ist der Schlüssel - die Opfer sind bestimmt wahllos austauschbar...Und deswegen ist es für mich einfach nur SCHLIMM - nicht schlimmer oder weniger schlimm, als.....
    Ich musste das Thema damals an der Uni in Psycho-Soziologie anhand von KZ-Aufsehern "zerlegen"...- da wird einem schlecht...
    UND mir wird nach allem "Gewussten" EBENSO schlecht, wenn ich heute lese: "dermatologisch getestet"....das ist dasselbe "Täterprofil" - hier eben an der Kreatur ausgelebt.
    Ich hab' jetzt echt keine Ahnung, ob ich mein Anliegen 'rüberbringen konnte.... :O ?(
    LG bela

  • Hallo Bela, das sehe ich etwas anders. Ich glaube sehr wohl, daß die Hemmschwelle bzgl. Quälerei Tieren gegenüber wesentlich niedriger ist als gegenüber Menschen > und hier gibt es wieder die Differenzierung: kann sich ein Mensch - egal ob jung oder alt - gegenüber dem Täter wenigstens noch verbal wehren, ist die Hemmschwelle für den Täter höher als bei einem "sprachlosen" Wesen.


    P.S.: Habe heute abend etlichen Eltern im Rahmen eines Elternabends die "CHARTA DES KINDES" vereinfacht erklärt; das Staunen war bei vielen Erwachsenen groß, aber auch das Entsetzen bzgl. Kindesmißhandlung, Gewalt, Verwahrlosung, ... > bin vielleicht deswegen momentan etwas sensibilisiert.


    LG

  • Hallo Brit!
    Ich glaube, ich weiss, wie Du das meinst.
    Aber ich gehe davon aus, dass die größere Hemmschwelle gegenüber Menschen "nur" eine (HAUCHDÜNNE), zivilisatorische ist...Kann man m. E. nach bestens nachvollziehen im jüngsten Balkankrieg. Kriegssituationen heben immer die ZIVILISATORISCHEN Hemmschwellen weitgehend auf. Was dann übrig bleibt, ist der "nackte" Mensch in seinem So-Sein, mit seiner individuellen, erworbenen PERSÖNLICHEN Reife...Und was DA passiert ist, mitten in Europa, vor unserer Nase, zu Beginn DIESES Jahrhunderts....
    Ich sag' Dir: gnade uns auch hier bei uns Gott, wenn der "Verhaltenskodex" aufgehoben wird...die Decke der Zivilisation ist HAUCHDÜNN - darunter lauert (immernoch) scharenweise der Barbar. Viele trauen sich unter dem zivilisatorischen Druck vielleicht "nur" an Tiere heran, um ihre niederen Instinkte auszuleben - die nächste Eskalationstufe sind dann Kinder - wenn aber alle Dämme brechen, gibt es kein Halten mehr...
    ABER: die psychische GRUNDvoraussetzung für solches Handeln ist immer dieselbe....
    Deswegen weigere ich mich, da Unterschiede zu machen. Wehret den Anfängen...denn das sadistische Potenzial ist auch im "Kleinen" schon zu erkennen.
    LG bela

  • Hallo Bela, so sehe ich das auch > wer Tiere achtet, wird auch Menschen achten (hoffe ich doch mal ?( ).
    Anders verhält es sich meiner Meinung nach mit einem Großteil von Soldaten, die in den Krieg ziehen müssen (und sich auch wehren müssen, wenn ihnen das eigene Leben lieb ist); diese Menschen kommen meist schwer traumatisiert aus solchen Einsätzen zurück, weil sie eben nicht das Potenzial zum Töten/Quälen in sich tragen.


    Schlaf gut!
    Muß morgen wieder früh raus > Kinder warten nicht gerne (und schon gar nicht besondere Kinder :))!

  • Hallo Brit!
    Für "morgen"... :) :
    traumatisierte Zwangssoldaten sind nicht das Klientel, von dem wir/ich oben geredet haben....
    Ich rede im Klartext von Menschen, die in der Lage sind, Brüste abzuschneiden, schwangere Bäuche aufzuschlitzen, um die Feten ins Feuer zu werfen usw.usw.
    Von organisierten Massenvergewaltigungen und Männer/Jungen-Exekutionen mal ganz abgesehen...Das alles ist nachweislich PASSIERT - MASSENHAFT...!!!
    DAZU muss man erstmal in der Lage sein - bzw. dieses Potenzial in sich tragen...die von Dir erwähnten Traumatisierten werden wohl eher die Zuschauer gewesen sein....fassungslos am Erlebten zerbrochen...
    LG bela

  • Liebe Bela!
    Bin noch immer "aufgedreht" - im wahrsten Sinne des Wortes :).


    Diese "Menschen", von denen wir beide sprechen, sind einfach bis
    in die "innersten Grundmauern" total krank; da würden auch die Heilpilze nichts mehr ausrichten. Warum sie auch immer erkrankt sind, die Menschheit müsste vor solchen Personen noch besser geschützt werden. Da ist schon zuviel Schreckliches passiert ... 8o


    Jetzt aber ... good night!