Hundesorgen

  • Ich weiß jetzt grad nicht, ob das hier so richtig platziert ist! Jedenfalls platze ich bald, wenn ich es nicht loswerde:
    ZUNEHMEND begegnen mir im Wald "Kunden" von sog. "Hundeverstehern". Und sie spulen ein "Programm" ab, das mich schaudern lässt! Was für eine Qualifikation haben diese RTL-Experten und Konsorten eigentlich !? Mir scheint: da ist wieder ein prima mediengepushter "Markt" entstanden. MEIN Hund jedenfalls reagiert hervorragend auf "komplexe" Kommunikation - ich muss ihn nicht reduzieren auf simple "Einwortsätze" - er MAG es, wenn ich mich mit ihm "unterhalte" - und er VERSTEHT!!! Und ich belohne ihn NICHT mit "Leckerlies" - das würde seine Intelligenz beleidigen. Leckerlies sind abgekoppelt von Gehorsam! (genau das hab' ich letztens bestätigt gefunden in einer Reportage über eine Schäferin) Er freut sich 'nen Keks, wenn ich schwer einverstanden bin mit seinem Verhalten! Und ein Pfiff genügt!!! Für wie blöd wollen uns diese ganzen neuen "Hundeversteher" eigentlich verkaufen - und erst unsere Hunde !? Meiner versteht jedenfalls "Ärger" jenseits der Leckerlies. Und er kann GANZ klar zwischen der "streichelnden" und "strafenden" Hand unterscheiden. ( Genauso, wie ein Wolf zwischen der "leckenden" und "beißenden" Schnauze unterscheiden kann). Habt ihr schon mal Hunde in Konfliktsituationen GENAU beobachtet!? Da gibt es keine "Softies". Da geht's definitiv rund! :) Meine jedenfalls hätten eiskalt berechnet: die Leberwurst auf der Anrichte gegen die "Zeitung" und den "Klapps"- ich nehm' die Zeitung - das ist es mir wert.... 8) Wie blöd muss der "RTL-Hund " eigentlich sein....?
    LG bela

  • HERRLICH ...............es ist so schön, wenn man merkt, dass es doch noch Leute gibt, die unsere Hunde als das sehen, was sie tatsächlich sind. Toll Bela, an Dir ist ein THP verloren gegangen. Vielleicht ziehst Du es mal in Betracht ? Wenn man sieht, wieviele Hundekrankheiten - auch wie bei uns - seelisch bedingt sind, ist das heutzutage bei dem Unverständnis vieler Hundebesitzer wohl kein Wunder.

  • Hallo Petra!
    Ja.....genau das macht mich krank! Ich finde es unfassbar, wie man sich ein Tier anschaffen kann, ohne das GERINGSTE über seine "Befindlichkeit", Verhaltensweisen und Bedürfnisse zu wissen/zu lernen! Und dann für nettes Geld Pseudoexperten aufsuchen muss! Nee - lass' mal - ich würde AUSFLIPPEN als THP... 8). Diamanthalsband und ab in die Handtasche, wenn der "Liebling" die Klappe zu weit aufgerissen hat....könnte meiner lange drauf warten! Wenn er meint, er müsse gegenüber einem Doppelzentner ein Fass aufmachen, dann ist das seine Party - keine Rückendeckung! SO erzieht man Hunde zu angemessenem Verhalten ohne Neurosen, mit gesunder Selbsteinschätzung.Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen? Zu 99% rappelt es in der Kiste, wenn man sie das auf Hundeart regeln lässt - o.k., manchmal fließt Blut, aber in meiner 40jährigen "Hundezeit" nichts, was nicht auch ohne TA verheilt wäre. Und der Lerneffekt im Hinblick auf "Hundesozialisation" ist enorm...Erst gestern hatten wir wieder so eine Begegnung: ein völlig inkompetentes "Frauchen" mit fettem Muskelpaket: Er hat meinen regelrecht eingestampft. Und "Frauchen" SÄUSELTE "Aus" und "Fuß" und "Hierher" - und nichts half....Ich riet ihr, sich besser einen Hamster zu kaufen. Aber was für mich zählt: meiner hat tapfer gekämpft, chancenlos - und sich dann ARTGERECHT unterworfen - dann war's erledigt. So soll es sein. Dass die Lady nicht den Hauch von Einfluss auf ihren Schatz hatte, ist ein anderes Thema....Ich steh' nicht besonders auf staatliche Reglementierungen - aber für die Krachkirschen sollte man schon so eine Art Waffenschein besitzen....So ein Hackenbeisser ist vielleicht unangenehm - aber ein echter "Pfundskerl" in naiven/falschen Händen ist echt gefährlich. Die Lady fand es übrigens echt lustig, als ich ihr vorwarf, dass ihr Hund nicht "unter ihrem Kommando" steht.....Er kann grad machen, wonach ihm der Sinn steht....DAS bringt alle Hundebesitzer in Verruf...ICH hätte es im Notfall mit ihm aufgenommen - und siehe da: selbst so "ungeschliffene Hunde" VERSTEHEN, wenn ihre Dominanz an Grenzen stößt: als er noch mal hinterrücks nachsetzen wollte, bin ich auf ihn los - er hat mich taxiert - und abgedreht....Aber eigentlich war das nicht MEIN Job...Es wir noch viel passier'n....
    LG bela

  • Dazu sag ich nur nach 4 Hunden(2 Rottweiler, 1 Pitbull, 1 Staffi)


    Bevor ich meinen Hund "nur" mit der Zeitung maßregle, erhebe ich doch lieber nur die Stimme zur Bestrafung, oder senke sie liebevoll zur Belohnung und für mich ist ein Leckerli keinesfalls eine Beleidigung, denn das wäre es dann auch, wenn ich einem Menschen ein Geschenk mache.


    Besagte Hundehalterin hätte ich angezeigt-es gibt Leinenpflicht sollte zumindest für Kampfhunde, deren Verhalten innerhalb der Gattung nie konfliktfrei ist ,selbstverständlich sein.


    Es könnte beim nächsten Mal anders ausgehen, wenn die Unterwerfung versagt und die Beisshemmung nicht zieht.


    Hunde verstehen uns sehr gut, ich rede mit meinem wie mit einem Menschen-es funktioniert gut, aber dennoch würde ich nie für ein Tier die Hand ins Feuer legen, denn wenn der Unrinstinkt greift, sind wir machtlos und: sind Menschen immer berechenbar???Nein, oft kennen wir uns selber nicht gut genug.
    Ich habe nun einen Heimhund, der auf gewisse Dinge eigenartig reagiert.Er bringt jene eben mit seiner Vergangenheit in Verbindung,ich bin auf der Hut.


    Mich ärgert nur das Verhalten der Mütter,die den Kindern nicht beibringen, dass man sich Tieren gegenüber anders verhalten muss und dass ausgewachsene Männer, auf Hunde die nur bellen mit Stöcken losgehen.


    Mir ist passiert dass mein Hund unter dem Tisch liegt und plötzlich ein Baby auf seinem Bauch sitzt-der Mutter ging es nicht ab.


    Und dann ist großes Geschrei wenn der Hund beißt, womöglich wird er dann noch eingeschläfert-was eigentlich der Mutter gebührt.


    Naja solange der Mensch auf sein Großhirn stolz ist, wird er das Sagen haben und alle anderen Kreaturen als dumm verkaufen, nur vergessen wir: Jene haben noch ihre Instinkte, wir nicht.


    Eure Floria

  • Ich bin auch mit Hunden aufgewachsen. Ich mag sie sehr, auch wenn ich eher ein Katzentyp bin.
    Wie auch immer, früher habe ich offen auf Hunde reagiert - immer die nötige Distanz haltend, ob/bis man einen fremden Hund streicheln darf. Und dies gehört m.E. auch zur Grunderziehung der Kinder - sonst darf sich die Mami nicht wundern, wenn da jemand beißt oder seine Krallen zückt. Solche Erfahrung schärft übrigens hervorragend die Instinkte der Kinder - Mir als Mutter wurde ja nicht geglaubt, der Katze schon.........Aber dieses Erfahrungsprogramm sollte nur mit den eigenen Haustieren geübt werden und eben NICHT bei anderen. Aber DANN weiß man ja auch Bescheid.........
    Fatal ist doch, wenn das Tier bestraft wird, weil es sich wehrt - ein GESUNDES Tier zeigt durch WARNsignale wie Knurren, Fauchen, Körperspannung oder eine bestimmte Schwanzhaltung, ob eine Grenze erreicht ist. Diese Signale sind doch als solche deutlich zu erkennen und haben beachtet zu werden. Klassisch: Kneift das Kind trotzdem weiter - ja, dann gibt es doch verständlicherweise Ärger, oder? Auch ICH werde sehr unangenehm, wenn meine ausgesendeten Warnsignale von Mitmenschen übergangen werden........Was soll die mißbilligende Haltung mir gegenüber später???


    In den letzten 20 Jahren habe ich eine Veränderung bei mir festgestellt, was die Begegnung mit Hunden betrifft. Ich bin nicht mehr unbefangen. Zuviel Hinz und Kunz haben sich verhaltensgestörte Hunde zurecht erzogen. Das ist mir gelinde gesagt unberechenbar und zuviel! DESHALB kam doch erst die Leinendiskussion - und wegen unfähiger Kampfhundbesitzer. Ich glaube auch nicht, dass es hilft, den Hunden die Schnauze einzubinden - ein Maulkorb macht sie nur konfuser.
    Ich habe keine Probleme mit freilaufenden Hunden, ich habe Probleme mit den Haltern, die ihre Tiere nicht unter Kontrolle haben.
    Ein Hackenbeißer ist doch nur so hinterhältig, weil ihm der Mensch das erlaubt. (Im Rudel gäb es Senge.) Und ein Handtaschenköter (mit Verlaub) ist irgendwas - nur kein Hund. (Arme Wesen). Und dicke, unbewegliche Hunde gibt es in der Natur auch nicht.
    Na denn abermals ein Hoch auf die Großhirnrinde - bei den meisten Hundebesitzern scheint sich diese geschält zu haben.


    lg, Kitana


    P.S. Und was mich echt ankotzt ist die Tatsache, dass ich (in der Stadt lebend) einen Hürdenlauf um Hundescheiße machen muß. Täglich! Und DAS ist mir wirklich zuviel! Auch hier gilt: Der Hund kann nichts dafür, wenn er nicht ins Grüne geführt wird........

  • Ja das mit der Kacke ist eine Zumutung.


    Wenn ich schon in einer Großstadt unbedingt einen Hund halten möchte, sollte man des Hauferl wegräumen-ich habe immer Einweghandschuhe und ein Sackerl in der Stadt mit-wohne aber Gott sei Dank am Land.


    Ich finde nur eines denkwürdig:


    Wir zahlen in Österreich nicht wenig Hundesteuer-fragt sich nur wozu, vor allem für Hunde die ihr Heim oft weil Wachhund nie verlassen.


    Noch ein hoch auf den GH rindenbesitzer und schon wieder hat er sichs gerichtet,läßt Abgaben in sein Täschchen fließen-zweckgebunden könnte man Häufchenwegräumer engagieren, denn wir werden nie 100% Wegräumquote erreichen.


    Aber soviele Arbeitslose gibt es!!!!!!!!
    LG Floria


    P.S übrigens das mit dem Maulkorb ist auch für mich keine Lösung, denn mein Hund wäre dann immer das Opfer-es reicht schon, dass er immer wieder auf nichtangeleinte Exemplare trifft- das lasse ich ihn aber sofort los, es kommt dann auch nie zum Konflikt!!

  • Hallo Floria,


    Naja solange der Mensch auf sein Großhirn stolz ist, wird er das Sagen haben und alle anderen Kreaturen als dumm verkaufen, nur vergessen wir: Jene haben noch ihre Instinkte, wir nicht.


    Danke für diesen tollen Satz !!! Er ist eine wahre Bereicherung.

  • Hallo Floria!
    Das mit den Leckerlis sehe ich halt anders. Ich sehe einen Unterschied zwischen Belohnung und Geschenk...Mir ist wichtig, dass er das soziale Gefüge zwischen uns FREIWILLIG bestätigt, abgekoppelt von der Fresslust. Zumal er dann auch Frust erleben würde, wenn grad mal keine Leckerlis zur Hand sind. ( 8) das sehe ich bei Kindern übrigens genauso: käme mir nie in den Sinn, gute Noten etwa zu "belohnen" - das würde dann eben am anderen Ende der Skala auch "Strafe" bedingen. Als ich ihnen erklärt hatte, dass 10DM für eine 1 logischerweise 10DM für eine 6 an MICH bedeuten würde, war das Thema schnell vom Tisch....) - aber im Grunde ist es völlig egal, welches Prinzip man wählt....Das schadet schließlich niemandem.
    Das Ereignis fand auf den Ruhrwiesen statt - eine riesiges Auslaufgebiet für Hunde. Da ist keiner an der Leine...Und so soll es auch sein. Ich sehe im Leinenzwang keine Lösung. Jeder Hund braucht freien Auslauf, alles andere ist Tierquälerei in meinen Augen. Also kommt man nicht drum rum: ein Hund muss unter der Kontrolle des Menschen stehen. Wer nicht bereit ist, den Leitwolf zu geben - mit allen Konsequenzen (die kann man sich prima bei Wölfen "abschauen"...), der bildet automatisch ein Gefahrenpotenzial. Und das Abstellen auf die "Instinkte" als "unkalkulierbares Risiko" sehe ich so auch nicht. Ein KLAR dem "Leitwolf" unterstelltes Tier kennt seinen Platz! Selbst eine läufige Hündin wird daran nichts ändern! Das Paarungsrecht z.B. hat eben auch nur das Leittier. Das ist in Hundekreisen NATÜRLICH ! Wenn da "Verständnis" für den "Streuner" aufkommt, und eine mitfühlende Hemmung, das Tier in seine Schranken zu verweisen, dann ist das letztlich eine "Vermenschlichung"....Und bevor ich hilflos auf Kastration z.B. zurückgreife, übe ich lieber regelmäßig den Gehorsam.Und mit meinen Großkalibern hat das auch immer gut geklappt.
    Und auch mit der Tatsache, dass es immer Menschen gibt, die gar kein Hundeverständnis haben, muss ich als Hundebesitzer leben, und es ins Kalkül nehmen. Dazu gehören nach meiner Meinung ebenso stockschwingende "Drachentöter" wie unbedarfte Mütter. Meiner jedenfalls DARF niemanden anbellen - und auch nicht einfach ein Kleinkind beißen...Er hat den "Welpenschutz" zu respektieren, und im Zweifelsfall sehe ich MICH dafür verantwortlich, das Kind zum Hund kommen zu sehen - nicht umgekehrt. Denn MEIN Hund bildet das Gefahrenpotenzial, das Kind sicher nicht in dem Ausmaß. Dass es nicht sinnvoll ist, kleinen Kindern den Umgang mit Tieren nicht zu vermitteln ist ein anderes Thema...Aber unbedarfte Erwachsene werden dazu wohl kaum in der Lage sein....
    LG bela

  • Schönes Thema, hab heute erst wieder Ruhe und Zeit, um mich hier wieder auf den neuesten Stand zu bringen.


    Hallo erstmal an alle!


    Ich werd jetzt hier nicht auf die verschiedenen "Unwissenheiten" des ein oder anderen eingehen, denn darum geht es hier nicht. Aber bei den sogenenannten Diplom Verhaltentherapeuten geht es GENAU DARUM !!


    Es ist ein "Job", der hilfreich sein könnte, angenehm viel Geld einbringen kann und bei dem der "Trainer" ein gewisses Machtspiel "genießen" kann, denn so kommt es mir teilweise vor.
    Es ist soviel Halbwissen vorhanden, gekoppelt mit "Wichtigtuerei" und einer gewissen Vorliebe dafür, anderen Menschne ihre Schwächen unter die Nase reiben zu wollen.


    Hier in Hamburg hat sich ein regelrechter BOOM an Hundeschulen entwickelt, genauso wie bei den THP's. Gruselig.
    Und jeder ist besser im Verstehen der Hundepsyche.
    Darum ham wir ja auch das Problem mit diesem beschissenen Hundegesetz.


    Wo waren diese Hundeflüsterer eigentlich vorher alle???


    Es fängt schon damit an, daß Hund und Wolf gerne eins-zu-eins mit einander verglichen werden. Ist aber so nicht realistisch. Sie ähneln sich natürlich sehr stark, aber schon allein durch die Tatsache, daß beide völlig andere Lebensräume zu verfügung haben, haben sich auch die Verhalten geändert.


    Ein Wolf hat ein Rudel mit ganz klarer Hirarchie. Da gibt's keine Inkonsequenz, Notlösung oder "Inkompetenz". Für jede Situation gibt es ganz klare Regeln, die auch nicht dauernd "neu erfunden" werden (müssen), sondern die ohne drüber nachdenken zu müssen, von allen verstanden werden und seit jeher funktionieren.


    Wir vergessen allzu oft, daß wir PRIMATEN sind und die machen irre viel mit ihren Händen, was beim Hund schon auf Verwirrung stößt. Wenn wir ihm dann genug Möglichkeit geben uns zu beobchten und zu lernen, daß wir zwar merkwürdige Rudelkollegen sind, aber eben dazu gehören, dann kommt er auch mit unserem Lachen klar ( Zähne zeigen = gleich Bedrohung).
    Auch sind Primaten SEHR laut im Gegensatz zu Hunden......
    Wirklich kompetent ist ein Rudelführer, derwenig Aktion machen muss, um seine Ziele zu erreichen, weil er durch Vertrauen und Verlässlichkeit das Rudel auf seiner Seite hat.


    Diese angeblichen Dominanzprobleme oder Agressionsverhalten.....was ist das denn, wenn man dann da mal genauer hinguckt??? Meist ist es einfach Angst oder absolute Unsicherheit bzw. Überforderung.
    Die meisten Hunde wissen in ihrer Familie (Rudel) überhaupt nicht, welche Position sie haben. Der angebliche Rudelführer beweist sich nicht als solcher, also ergibt sich daraus die Notlage, daß das Rudel Führerlos ist und meist der Hund dann meint, diese Rolle übernehmen zu müssen.
    Nur es gibt kein wirkliches Rudel, das aus Hund und Mensch bestehen könnte. Also was soll er machen??? Er knurrt ( aus Angst), er bellt (aus Angst) er beisst (aus Angst) und mit Sicherheit nicht aus Agression. Ich kann dieses Wort auch nicht mehr hören. Er hat sicherlich auch den Schwanz eingeklemmet, also hat es mit Dominanz auch herzlich wenig zu tun.


    Oh,oh, da könnte ich mich echt extrem oft drüber aufregen, aber meist führt es zu nix.


    Solange die Menschen Menschen sind, werden sie es lieben, Schwächere zu unterdrücken (warum haben denn überhaupt so viele Menschen Hunde? Weil die Befehle bekommen müssen und erzogen werden müssen und meist durch ihre bedingungslose Treue, sich das auch noch alles gefallen lassen....) und so lange wird es auch immer andere Menschne geben, die alles noch viel besser können, als alles anderen.


    Eigentlich bräuchte sich jeder nur VOR dem "Zulegen" eines Hundes gute Literatur an die Hand bekommen (Dorit Feddersen-Petersen, Jan Fenell, Prof Dr. Udo Ganßloser, Erik Zimen, etc.) und er wüßte, worauf zu achten ist und daß so vieles, was allgemein angenommen wird, nicht stimmt, sondern einfach weit verbreitete Irrtümer sind (und leider zum Teil auch noch gefährlich!).
    Es gibt übrigens den sogenannten Welpenschutz in der Form nicht. Dieser Schutz bezieht sich lediglich auf das EIGENE Rudel, aber nicht generell auf alle Welpen, denen ein Hund (bzw. Wolf) in seinem Leben so begegnet.
    Das hätte nämlich bei den Wölfen zur Folge, daß die Nachkommen eines benachbarten Rudels tolleriert würden, dann zu Konkurrenten werden könnten und zum Schluss die Nahrung klauen würden.
    Das ist nie passiert und entspricht auch nicht der Normalität. Darum halten Rudel zu einander auch einen möglichst ausreichenden Abstand ein !


    Do da zeigt sich im Umkehrschluss wieder ein Unterschied zwischen Wolf und Hund. Ein Hund der ausreichend Schutz im eigenen Familienverband hat, wo ganz klar festgelegt ist, daß er sich nicht um die Rolle des Führers kümmern muss, der muss eben auch nicht Welpen eines anderen Rudels töten, denn wenn das wichtig wäre, würde es sein Alphatier tun und wenn das also nicht passiert, kann er, so wie es für einen gut sozialisierten Hund typisch sein sollte, diesen Welpen relaxed beschnuppern und dann ziehen lassen.
    Das heißt dann aber wiederum auch nicht, dass es nicht zu kleinen Stänkerien kommen kann oder darf.


    Dieses Thema hab ich wirklich schwer durchgearbeitet, weil es in der Arbeit eines THP ziemlich viel Auswirkungen zeigt und ich möchte bei meinen Hausbesuchen schon sehen können, wie mein Gegenüber wohl gelaunt ist und da brauch ich auch nicht mit Schnauzengriff oder so einem Scheiss zu kommen......


    Hoffe, ich hab Euch nicht zu voll geschwallt (ich könnte noch viel mehr dazu schreiben und auch auf bestimmte Situationen und Erlebnisse mit diesen TOLLEN Hundepsychologen eingehen, aber dazu reicht u.a. meine Zeit gerade nicht aus....


    Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch schreiben, machen die doch auch alle und das nach ganzen 1-2 Jahren Arbeit in dem Beruf -> WOW !!!
    Liebe Grüße an alle und noch einen schönen Montag,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Hallo Silke!
    Deine fundierte Sichtweise gefällt mir! :]
    In dem ein oder anderen Punkt könnten wir uns vielleicht noch ein wenig "beharken" :), aber im Großen und Ganzen sprichst Du mir aus der Seele....
    Eigentlich ist das hier alles ganz spontan entstanden, weil mir grad der Kamm schwoll. Aber bei genauerem Nachdenken würde ich sagen: da das Hundethema ja offensichtlich ein gesellschaftlicher "Kassenschlager" geworden ist, mit bedenklichen Tendenzen, ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, dieses Thema kontrovers und öffentlich zu diskutieren....
    Es liegt bei Euch: bei Interesse bin ich dabei...
    Aber eins ist mir wichtig: "Thema" Welpenschutz":
    Eben WEIL der Hund einen anderen Lebensraum als der Wolf hat, MUSS er den "Spagat" schaffen!!! Mit vier Kleinkindern und zwei stattlichen "Alpharüden" konnte ich es mir nicht leisten, dass sie vielleicht auf die Idee gekommen wären, die Kinder als ihnen untergeordnet einzustufen! Der "unnatürliche" Kompromiß war also immer, die "Orientierung" konsequent auf uns Erwachsene zu lenken - und immerhin sind sie so lernfähig und intelligent, dass sie das tatsächlich akzeptieren. Anfängliches unwilliges Geknurre bei "Belästigung" durch Kinder wurde von uns nicht geduldet. Und tatsächlich gab es bei den Hunden die "Einsicht", dass man auch einfach aufstehen und weggehen kann...."Welpenschutz" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, nur ein Teil der gemeinten Anpassungsleistung.Jedenfalls finde ich das eine MORDSlernleistung und bin schwer beeindruckt von ihrem Anpassungsvermögen. :) Und die "Primatennummer" ist gar kein Problem für sie - wenn ich ihn anlache macht er Faxen. Hunde haben HUMOR und verstehen Spaß! Und wenn ich die "Zähne zeige", weil ich SAUER bin, dann gibt es keine Verwirrung: er kennt den Unterschied und stellt nicht nur stumpf auf gebleckte Zähne ab - er ist (ebenso wie ich bei Hunden) in der Lage, die GESAMTEN Körpersignale zu vernetzen und richtig zu deuten.Da ist der Hund mittlerweile VIEL weiter entwickelt als der Wolf, zu unserem "Glück"... Sie lernen fast ALLES - wenn man es ihnen nur zutraut - ist jedenfalls mein Eindruck. Mein jetziger ist mit Katzen aufgewachsen: und er setzt bemerkenswert häufig seine Pfoten ein - in völlig untypischen Situationen für Hunde. Ausserdem hat er auch problemlos die "kontroverse" Körpersprache der Katzen erlernt (siehe Schwanzwedeln etc....)
    Er schaut sich halt eine Menge ab.Und ist immernoch ein Hund! Das macht doch das Zusammenleben mit dem Hund so reizvoll: er kann sich wunderbar auch in "artfremde" Strukturen und Verhaltensweisen "einleben". Und dann erst Blindenhunde oder sonstige Helferhunde....mich begeistert ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Freude am Lernen. :) Dagegen sind die Katzen relativ "blöd"...einfacher Test: am Ende des Raumes liegt ein Stück Wurst. Ich zeige darauf und der Hund "abstrahiert" und geht in die gezeigte RICHTUNG - die ebenso "eingewiesene" Katze kommt zur Hand....... ;) Und ich deute das als Dämlichkeit - nicht als Ignoranz - immerhin geht es um WURST.... :)
    LG bela


    PS: Autorität ist an sich wertneutral für mich! Auch wenn wir geschichtlich betrachtet oft schlechte Erfahrung damit gemacht haben....Der einzige Unterschied, der für mich zählt: NATÜRLICHE Autorität und "erkaufte" - durch Pöstchen, Titel, Status etc. Das gilt auch für Hundehalter: die Tiere sind NICHT dazu da, unser angeknackstes Image aufzupolieren. Aber den Leitwolf MÜSSEN wir geben.....sonst, wie gesagt, besser ein Hamster......

  • Jajaja - läster Du man über dämliche Katzen, bela. :) :D
    Ich war nie von ihrer Intelligenz (und den Tischmanieren) fasziniert, aber ihre Schönheit, Geschmeidigkeit, Anmut, Hingabe und UNBESTECHLICHKEIT hatten es mir schon immer angetan.


    Ich bin von diesem thread begeistert, habe leider gerade nicht soviel Zeit, schreibe also wieder in Gedankenfetzen.


    Die Sichtweise von Dir, Silke, finde ich auch grandios. Ich habe dieses Thema nicht "durchgeackert", sondern mehr aus dem Gefühl und der Hundeerfahrung heraus gearbeitet. Ich glaube, ich bin keine schlechte Exhunde-mit-besitzerin.


    Was mich eigentlich "gegen" Hunde einnimmt, ist deren "Blödheit". Du kannst einen Hund noch so beschissen behandeln, ihn regelrecht quälen - er leckt einem trotzdem dankbar die Hand, wenn der Mensch dann doch mal nett zu ihm ist. Genau das ist ja der Jammer und sein Problem. Nur deshalb gibt es soviele (zuviele) Hundebesitzer, weil das Tier ja treuergeben, dankbar und anhänglich ist. Gerade deshalb ist er aus meiner Sicht als Partnerersatz zum Renner geworden, der mit unnatürlichen "Leckerlies" "verwöhnt" wird. (Die Augenschädigung wird vom Menschen blindlings in Kauf genommen............)


    Ach, meine Gedanken übertümmeln sich, muß aber jetzt raus hier........... :rolleyes:


    Also schön weiterschreiben, gelle?
    lg, Kitana ;)

  • Hallo Kitana!
    Ich denke: die Polarisierung in Hunde- ODER Katzenfans lässt in erster Linie Aufschluss auf eigene Menschenproblematik zu! Die Identifizierung mit dem einen ODER anderen hat sicher eine Grundlage...Es lässt sich meiner Meinung nach ebenso "deuten", wie alles andere auch...
    Klar, Katzen demonstrieren ihre Unabhängigkeit und ihre "Unbestechlichkeit" - andererseits sind sie auch schwer "asozial" ! Ich jedenfalls habe beides - und gebe hier nicht den "Dosenöffner"...Wenn sie hier MIT uns leben wollen, dann sicher nicht nur in der "Komfortzone". D.h. praktisch: es gibt keine "geregelten" Mahlzeiten, womöglich noch nach "Marken" sortiert plus Petrasilie. Das ist für mich kranke Erziehung zur Neurose...Katzen würden Mäuse kaufen - nicht Whiskas! Und so halte ich es auch. Es gibt was, wenn es was gibt - und ich bestimme WAS es gibt. Ansonsten müssen sie ihren Arsch durch die Katzenklappe schieben und dem "Katzengeschäft" nachgehen. MACHEN sie auch klaglos...Ansonsten faszinieren sie mich auch durch ihre Geschmeidigkeit und Eleganz. Katzen sind FLÜSSIGKEITEN ! Unser Kater kann sich so 1000%ig entspannen, dass er schon ca. 100mal vom Sofa gefallen (bzw. geflossen) ist...Aber tyrannisieren lasse ich mich nicht. Da nützt auch die Charmeoffensive nix....Witzigerweise sind immer beide Katzen dicht hinter uns, wenn ich mit dem Hund gehe..."Man" ist gar nicht so desinteressiert und überlegen.... :) Und die "Unterwürfigkeit" der Hunde kann man auch als "Treue", BEDINGUNGSLOSE Treue definieren. DAS macht die Verantwortung ihnen gegenüber so groß! Katzen bleiben autonom - und deshalb auch relativ unverbindlich. Der Hund meint es immer "ernst" mit mir - er LEIDET, wenn ich ihn missachte (die Katze zieht einfach um....). Das macht ihn aber in meinen Augen nicht "schwach", sondern nur verlässlich. UND er fordert Verantwortung ein. Damit habe ich kein Problem. Es ist ein Symptom: die Fokussierung auf "das eine oder andere" lässt Rückschlüsse auf uns selbst zu. Und in diesem Zusammenhang kann ich gestehen: ich fühle mich im Zweifelsfall eher dem Hund als der Katze zugetan...er scheint viel mehr wesentliche eigene Bedürfnisse zu befriedigen...
    LG bela

  • Guten Abend erneut in die Runde!


    Ja, das Schreiben und Lesen von so Themen, die einen persönlich sehr bewegen ist schon irre.


    Ich stimme Dir, bela, komplett zu in Bezug auf Welpenschutz, Priamtenkram mit lachen etc. Hab auch nix gegenteiliges Geschrieben.


    Ich hab nur versucht ALLGEMEIN die Situation zu beleuchten.


    Und NATÜRLICH kann ein Hund, wenn man ihn lässt, das alles lernen, das icst ja eben genau so genial an ihnen.
    Und wenn man dann einen erfahrenen urmelalten Hund beobachtet, dann ist es so unbeschreiblich zu sehen, was er alles kann.


    ABER, die breite Masse (und die meinte ich vorhin im Speziellen, nicht Dich, bela) ist zu doof oder ich weiss nicht was, um ihrem Hund die MÖGLICHKEIT zu geben das alles lernen zu dürfen !!!


    Sitz, Platz, Aus, Fuß blablabla.
    Klar, daß die abstumpfen und frustriert werden und so sicherlich nicht NORMAL reagieren werden.


    Ich bin der Überzeugung, daß man generell JEDEM Hund einen harmonischen Umgang mit fast allen Lebewesen beibringen kann, aber eben NUR wenn wir Menschen uns eben auch mal die Mühe geben würden IHRE Sprache zu sprechen oder zumindest doch mal zu verstehen !!!!!
    Die Hunde sind jeden Tag, jede Stunde so offen und wissbegierig. So aufmerksam und können so viel lernen, wenn wir sie LASSEN !


    Aber viele Eltern drehen ja am Rad, wenn ein Hund auch nur in die Nähe ihres Kindes kommt, egal, auch wenn er eigentlich nur den Geruch aufnehmen wollte und seinen geben wollte.
    Sind die zu doof zu. Aber das sind die ersten die dann schreien, wenn irgendein Hund (und es sind wesentlich öfter die kleinen Hackenbeisser, die ein Kind erwischen!) nach kindlicher Pisackerei vielleicht noch, beisst.


    Ich hab hier in HH etliche Schulen und Kindergärten angeschrieben und Kurse mit ihren Kindern vorgeschlagen, in denen ich den Kleinen den richtigen Umgang mit fremden Hunden beibringen wollte. Es haben genau zwei Kindergärten reagiert und eine Grundschule, von insgesamt über 100 angeschriebenen. Toll, oder?


    Da krieg ich echt nen Hals und bin auch recht ungehalten diesen Eltern gegenüber. Es kam nämlich bei vielen der Kommentar, nachdem ich dann anrief um zu fragen, wie mein Angebot ankommt, daß die Eltern da kein Interesse dran haben und 2,- € für ihr Kind zu teuer ist.......KLAR !


    Naja, aber bela, wir sind uns da jedenfalls einig, denke ich: Hunde sind einfach unbeschreiblich und erfüllen einen mit einem eben so unbeschreiblich glücklichen Gefühl, WEIL sie ALLES von uns lernen wollen und sich so irre freuen können, wenn sie was richtig gemacht haben. Und da ist ein Knuddeln und Toben als Belohnung oder einfach nur als positives Feedback genau soviel wert, wie eine Köstlichkeit und manchmal eben auch noch VIEL WICHTIGER für die Kerlchen !!!!!

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Hallo Silke!
    Meine Rede! Sie freuen sich den Keks (selber!!!), wenn sie positiv sanktioniert werden! Es GEHT nämlich nicht um das Leckerli - sie wollen unsere ANERKENNUNG! Und dafür lernen sie dankbar und SCHNELL...Leckerlis gibt's nur WEIL SIE LECKER sind - nicht weil der Schatz "brav" war. Ich halte an diesem Unterschied nach wie vor fest.... 8)
    Komplexe Kommunikation "mute" ich meinem Hund völlig entspannt "zu": Er weiß ganz genau: kommt der Satz:"jetzt setz' Dich mal auf Deinen pelzigen Popo" - setzt er sich hin (weil er verstanden hat !!!) - und weiß gleichzeitig: es ist alles im grünen Bereich...Kommt ein "Sitz" !!! - weiß er ebenso: es läuft auf dasselbe hinaus - aber: es ist "Gefahr im Verzug"...Ich werde JEDEN "Hundeversteher" praktisch widerlegen, der mir erzählen will, mein Hund sei "überfordert" mit diesen "komplexen" Anweisungen. Damit ist ein Toastbrot überfordert - aber NIEMALS ein Hund!
    Und: ich finde Deine Initiative GENIAL!!! Lass' Dich nicht (vorschnell) entmutigen! Ein gangbarer, sinnvoller Weg! Ich wünsche Dir von Herzen, dass diese Initiative doch noch auf Resonanz stößt! UND ich überlege mir durch Deine Anregung, ähnliche "Offensiven" in unserer Gegend zu starten. MEIN Exemplar wäre jedenfalls "geeignet" dafür...
    Danke für die simple, aber geniale Anregung!
    LG bela

  • Hi bela,


    ich weiß gar nicht, ob ich wirklich ein klassischer Katzentyp bin, da ich eben BEIDE mag. Aber "visuell" gibt mir die Katze mehr. Und ich kann leichter mit ihnen leben (mal abgesehen von Allergien und dem blabla) bzw. ich werde ihnen eher gerecht, da sie mich eben nicht brauchen, um aufs Klo gehen zu können. Vor dem Frühdienst oder nach dem Nachtdienst ist Gassigehen nun mal wirklich nicht mit mir zu machen und ich hätte Sorge, dass es im Ernstfall an mir hängen bliebe. "Gutes" und weitverbreitetes Familienthema.


    Ich finde es sehr gut, dass Du von der großen Verantwortung sprichst, denn einen Hund zu haben heißt ja nicht, bloß den Versorger zu spielen. Aufgrund seiner Intelligenz und sozialer Begabung kann ich ihn durch schlechtes Behandeln "kaputt" machen. Im Vergleich dazu ist es unseren Schlangen ja sowas von egal, ob ich tagelang an ihnen vorbei gehe oder nicht.


    Außerdem möchte ich betonen, dass ich es dem Hund nun wirklich nicht zur Last lege, dass er treu und dankbar ist! Aber das macht ihn für den Menschen interessant und ist gleichzeitig sein Dilemma - er lebt oft in den falschen Händen.
    Was doch ganz klar den Hund von anderen Haustieren unterscheidet, ist doch auch seine Geselligkeit. Am liebsten immer in der Mitte und überall mit hin. (Zumindest die "gesunden" Hunde, die ich kenne/kannte).


    Ja, und freuen kann sich eine Katze im Vergleich zum Hund überhaupt nicht. Am liebsten hätte ich gerne beide Artgenossen um mich herum. Und ein Pferd. :)


    lg, Kitana


    P.S. Natürlich sagt die Tierwahl etwas über den Menschen aus. Selbst die Rassenwahl innerhalb einer Art gibt doch schon köstlichen Aufschluß. Daisy war halt Daisy, sie hätte niemals ein Dobermann sein können. Naja, und der Handtascheninhalt von Paris.........geht das noch als Hund durch????????

  • Hallo Kitana,


    eben solch einen "kaputten" Hund betreuen wir z.Zt. aus dem Tierschutz. Ein Hund, der schon durch mehrere Hände gegangen ist, ist schwierig. Es ist unglaublich was Menschen mit Tieren machen können. Es bricht mir fast das Herz, wenn ich diese armen Kreaturen in ihren Zwingern sehe. Aber gottseidank sind wir viele "Gassigänger" und wir bemühen uns, den Tieren ein wenig Lebensfreude zurückzugeben.


    Mit "unserem" Hund arbeiten wir seit Wochen in einer Hundeschule und haben schon sehr große Fortschritte gemacht. Denn einfach nur gassigehen ist zuwenig. Viele Hunde sind verschreckt oder ängstlich, andere wiederum sind Angstbeißer. Man muß sich den Hunden vorsichtig nähern, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Einen DSH zu sozialisieren ist ein Stück Arbeit, wenn der Hund durch frühere unsachgemäße Erziehung verdorben wurde. Durch das tägliche Zusammensein macht er uns mittlerweile schon große Freude. Und seine Hinterlassenschaften beseitigen wir natürlich immer, wenn es nicht im dichten Gestrüpp stattfindet. Das ist doch wohl Ehrensache.


    Aber Katzen mag ich auch; früher in der Firma hatte ich eine. Diese Katze war s e h r eigenwillig, aber süß.


    LG
    Rosa

  • Guten Morgen Rosa,


    ich mußte lachen, als ich von der "sehr" eigenwilligen Katze las. Sind diese Viecher nicht IMMER eigenwillig? ;) ;)


    Und es ist doch auch wunderbar, dass sich geschundene Tiere mit Geduld und Liebe wieder "hinkriegen" lassen!
    Unser erster Familienhund war ein echter Fox Terrier. Der hauste geprügelt und halbverhungert in einem Stallverschlag. Mein Vater hatte ihn aus Mitleid und hundeunerfahren mit nach Hause gebracht. Diese Hündin war mehr als verschreckt, aber eben auch sehr treu und lieb. Das einzige, was wir ihr nicht abgewöhnen konnten, war die Pudel- und Dackelhatz. Die konnte sie überhaupt nicht ab. :D Weswegen auch immer.......


    Einem Hund verdanke ich übrigens auch mein Leben. Er weckte uns, als es im Kamin dampfte und die Wohnung grau war. Von alleine wäre ich gar nicht mehr wach geworden.
    Es war überhaupt der tollste Hund mit dem ich je zu tun hatte. Dieser hatte unglaublich viel Humor (würde bela sagen). Man konnte ihn wild gestikulierend und Zähne zeigend (lachend) zu allen möglichen Spirenzien (oder so) animieren........hechelnd, wuffend und sich um die eigene Achse drehend. "Einen Keks freuend". Ein Hund mit unglaublich guter Laune und fürchterlich leidend, wenn er etwas verbockt hatte.


    Um unseren Kindern den Hundekontakt zu ermöglichen sind wir ins hiesige Tierheim gegangen. Doch wie die sich da aufführen......man braucht beinahe schon Vit. B. um einen Hund ausführen zu dürfen! Das ist nicht ok.


    Zur Silke fällt mir noch ein, dass ich auch den Eindruck habe, dass eher die kleinen Hunde die Hackenbeisser sind. Maulkorbpflicht nur aufgrund der Größe zu bestimmen ist doch albern. Diese Hunde sind sich doch ihrer Macht und Stärke viel eher bewußt, oft lassen sie die "Kleinen" links liegen und geben sich mit so einem Gemüse gar nicht groß ab. Es sei denn, die werden unverschämt.......ja und dann ist dem Großen die Schnauze verbunden?


    Ach ja........genauso wie nicht jeder ein guter Hundehalter ist sollte auch nicht jeder Autofahren dürfen...........


    Warum werden eigentlich gerade die Cocker Spaniel so link im Alter? Seit Kindheit plagt mich bei diese Rasse der Argwohn.


    lg und frohes Eierfinden. Mit oder ohne Hund. :)
    Kitana

  • Liebe Kitana,


    also die Katze meiner Nachbarin war überhaupt nicht eigensinnig. Die kam sofort an und streicheln ließ sie sich wann immer man sie gerufen hat. Fast wie ein Hund. Ein Sonderfall ??? Na gut, aber ich weiß ja, daß im allgemeinen Katzen ihr Eigenleben führen, anders wie der gesellige Hund, der immer und überall dabeisein will.


    Ich weiß auch, daß bela sicherlich Einwände zur Hundeschule hat. Aber so wie meine Ramba ist dieser Tierheimhund nicht. Man merkt, daß er im Leben viel kämpfen mußte. Das will ich ihm jetzt vermitteln: das brauchst du ab sofort nicht mehr. Ich sorge für dich, und zwar nach bestem Wissen und Gewissen. Ich glaube, so langsam versteht er es. Aber man kann nie ganz sicher sein. Ich hoffe für ihn und uns das beste.


    @Alle,
    ich wünsche allen ein frohes Osterfest und hoffentlich sonnige Tage.


    LG
    Rosa

  • Liebe Rosa,


    es ist doch nicht verkehrt sich Hilfe zu holen. Und ich glaube (ich weiß es also aus eigener Erfahrung nicht), dass die Hundeschule nicht schlecht sein muß. Auch Blindenhunde oder Suchhunde gehen durch eine Schule wie der Besitzer eben auch. Und gerade diese Tiere müssen bei Laune gehalten werden, um verläßlich zu sein. Einen um sich knurrenden Blindenhund ist nicht drin.


    Dennoch ein bißchen Arroganz klebt an mir, da ich mir nicht vorstellen kann, wie man in der Hundeschule WIRKLICH lernen soll, sich beim Hund "durchzusetzen". Ich kenne eine Frau, die ganz viel darauf gibt, eine solche Schule besucht zu haben. Über die Straße lief ihr Hund trotzdem und kam wann er will............Ich denke, die Persönlichkeitsbildung lernt man/frau an anderer Stelle. Aber genau solche Leute legen sich meist einen Hund zu, eher als eine Katze.
    Mein Empfinden.


    Aber ich bin mir sicher, dass der Hund Deine Liebe spürt. Gib ihm Zeit, Vertrauen zu fassen. Ein Hund aus dem Tierheim, ist er erst einmal "gerade gebogen" kann der beste Aufpasser für Dich sein!
    Viel Erfolg für Euch. Gib ihm doch Bachblüten!


    lg, Kitana

  • Hallo Rosa!
    Ich hatte auch so ein "Tierheimexemplar". Ein Schäferhund-Dobermann-Mix. Gerade mal 2 Jahre alt und schon durch zig "Hände gegangen"...Und schwer misshandelt, wie es schien. Also war sie äußerst aggressiv (= Flucht nach vorne..). Auch auf mich ging sie sofort "los", als ich aufgrund der Anzeige dort anreiste. (die "Besitzer" fühlten sich komplett überfordert). Ich ließ mich nicht beeindrucken von ihrem Gehabe (auch auf die Gefahr hin, dass ich nun erstmal gebissen würde... 8) ) Ich packte sie am Halsband, nahm sie an die Leine und bin erstmal 2 Stunden mit ihr spazieren gegangen. Sie war so perplex, dass ich mich nicht "einschüchtern" ließ, dass sie ohne weitere Faxen mitging und Vertrauen fasste. Ich habe damals instinktiv gehandelt. Sie gefiel mir spontan und ihre Ausstrahlung war (jenseits ihres Gehabes) angenehm für mich. (UND ich habe keine "Angst" vor Hunden - allenfalls Respekt..) Jedenfalls stimmte die "Chemie" und sie BRAUCHTE jemanden, der IHR Orientierung gab und sich von ihrem "Dominanzgehabe" nicht blenden ließ. Sie war HOCHintelligent und hatte dementsprechend ausgeprägte Macken. Männer wurden gebissen. Treppen waren ein Problem (da ist sie wohl runtergeflogen...), wenn sie MIT wollte, hat sie Wohnung oder Auto gnadenlos "zerlegt". - Also: ein schwer geschädigter Hund. Aber: ALLES hat sich gegeben! :] Nur eine Frage der Zeit! Ich WUSSTE, dass sie nachgeben würde! WENN ich mich als verlässlich erweise. Sie wurde ein "ganz normaler" Hund! Also Rosa: die war bestimmt ein "Härtefall" - lass' Dich nicht entmutigen! Sie KÖNNEN lernen -ALLES ! Du kriegst den hin! Und es ist nach meiner Ansicht ebenso Blödsinn zu sagen, dass ein "alter" Hund keine neuen Kunststücke lernt!!!! Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr ??? BLÖDSINN!!! Dauert vielleicht länger - aber sie lernen IMMERZU, bis "ins Grab" (genauso wie wir auch....- im Idealfall) UND: mit dieser Kandidatin war ich auch im "Hundeverein". Schäferhundverein. Nichts von deren "Denkgewohnheiten" sagte mir zu. So nach dem Motto: Schutzhundprüfung ist angesagt. "Kann" er/sie nicht alle Disziplinen - WEG DAMIT - neuer "gekauft"....Eine GANZ kranke Welt! (meinen riet man mir übrigens auch "wegzutun" - in der "Mannarbeit" nicht zu gebrauchen.....) Ich hab's pragmatisch gesehen: Ich konnte dort feststellen, dass sie richtig SPASS an Fährtenarbeit hatte, ich hatte eine Übungsplattform für "Fußgehen durch die Menge" - also Dressur (darin war sie nachher WIRKLICH gut...). "Mannarbeit" war nicht ihr Ding - sie hatte einfach Angst . Aber ich wollte auch keinen "Bodyguard"....Jedenfalls saß sie auch nicht stundenlang in der "Box", weil ich im Vereinsheim saufen wollte...Wir sind dann eben gefahren nach dem Training....Aber das TRAINING war gut! Und dieser Hund wurde eben auch "sozialverträglich"....Aber keiner meiner Hunde brauchte die klare Führung als Orientierungshilfe so sehr, wie dieses Tier! DU KRIEGST DAS HIN! Egal, was an Hypotheken vorliegt! Mach' ihm konsequent den Leitwolf und gib' ihm dadurch Orientierung. UND gib ihm die BB! Nur "zaudern" darfst Du m.M. nach nicht: dann "wird alles gut"....
    LG bela