Sterben

  • Bela, das ist wirklich ein guter , wichtiger Link....


    zusätzlich gibt es unter diesem Beitrag noch eine wertvolle, interessanteThemenliste und Daten zu Vorträgen des Verfassers.


    Dass Hunger und Durst nachlassen, sehe ich auch für gut an.......
    Was mir auch immer noch aufgefallen ist, besonders bei schweren Erkrankungen hohes Fieber bis zum "Delirium" - ist das nicht auch gnädig von der "Natur" eingerichtet , dass man nichts mehr mitbekommt ?


    lg,sarah

  • Ja, Sarah! Ich finde auch, dass er SEHR wertvolle Gedanken beisteuert - zu allen möglich Themen...Ich hatte bisher natürlich nicht die Zeit, mir alles durchzulesen. Aber ich habe ihn unter meinen Lesezeichen "abgefangen" und werde mich "zu gegebener Zeit" GERNE :] mit seinen Erfahrungen und Gedanken auseinandersetzen.....
    LG bela

  • hallo


    bin gerade über Eure Beiräge und Fragen gestolpert was das Sterben an Altersschwäche betrifft.


    Nun, ich kann Euch 3 Erfahrungen aus den letzten 2 Jahren berichten. Mein Vater, ( Prostata,- und Darmkrebs) sagte morgens um 9 Uhr zu mir, : Kind ich sterbe. Mittags um 11.30 Uhr verstarb er. Sein Herz hörte auf zu schlagen.


    Meine Mutter ( Darmkrebs mit Lymphmetastasen, wurde nach der Darm-OP zum Sterben nach Hause geschickt), hat sich 3 Monate elendig gequält bis ihr Herz versagt. Sie hat sich gewisse Ziele gesetzt, die sie noch erreichen wollte, ihren Lieblingsenkel sehen, unsere Silberhochzeit mitfeiern und sich noch von Allen verabschieden. Dann hat sie das Essen verweigert und nach 3 Wochen die Flüssigkeit. Sie WOLLTE keine lebenserhaltenden Maßnahmen, obwohl meine oberbescheuerte Schwester ihr eine Magensonde legen lassen und sie in ein Hospiz geben wollte.. Mein Hausarzt und ich wir haben uns, mit Unterstützung meiner anderen Geschwister geweigert: KEINE Magensonde KEIN Hospiz.
    Meine Mutter ist dann in meinen Armen gestorben. Nicht friedlichund schmerzfrei!


    Mein Schwiegervater ist in England im Schlaf gestorben. Sein Herz hörte einfach auf.


    Soviel zum friedlichen Sterben!


    Im Altenheim in dem ich arbeite, habe ich etliche alte Menschen sterben sehen, " friedlich"
    oder qualvoll. Ich glaube, es hat viel damit zu tun, ob sie sich noch von ihren geliebten Menschen verabschieden konnten, oder ob die Familie sich nicht mehr gemeldet hat und sie alleine sterben mußten.


    Ich kann nur dazu sagen: wenn Ihr jemals in so eine Lage kommen solltet, nehmt allen Mut zusammen und verabschiedet Euch, obwohl es unendlich schwer fällt!


    Ich habe nach dem Tod meiner Mutter ca. 5 Monate jeden Abend stundenlang geweint, einfach aus dem Grund, ich konnte ihr nicht helfen, obwohl sie mich immer wieder gebeten hat: Kind erlöse mich, hilf mir zu sterben.


    Eine letzte Anregung noch, ( ich muß aufhören es belastet mich immernoch) unterschreibt eine Patientenverfügung, wenn Ihr unnötige Leidensverlängerungen im Falle eines Falles vermeiden wollt,entweder eine von Hausarzt ( teilt ihm das auch mit) oder beim Notar der diese beim Amtsgericht hinterlegt.


    Ich wünsche ALLEN, die dies lesen, ein langes und gesundes Leben


    Elvira

  • Hallo Elvira


    Ich finde Deinen Beitrag ausgezeichnet. Verabschieden, wenn es sich machen lässt finde ich auch sehr gut. Das hat bei meine Eltern so nicht geklappt, aber wenigstens konnte ich 1 Woche vor dem Tod meines Vaters den Pfarrer aufbieten, ich sagte ihm aber, er solle sich stark nach dem was mein Vater von ihm möchte oder nicht möchte halten. Das hat er offenbar ausgzeichnet gemacht. Noch 48 Stunden vor dem eigentlichen Tod konnte ich mit ihm noch im Rollstuhl nach draussen. Einziger Hinweis .... er wollte bald wieder zurück ins Spital. Dann konnten wir noch einen Kaffee zusammennehmen. Eigentlich hatte ich noch kein Indiz, dass dann alles so rasch gehen würde ...
    Sterben und Angehörige ... ein wichtiges und gutes Thema.
    Danke dass Du darüber geschrieben hast
    Urs

  • Hallo Elvira!
    Ich glaube auch ganz fest, dass es zum Großteil bei uns selbst liegt, ob wir denn auch gehen KÖNNEN! Will heißen: ob und wieviel "unerledigte" Dinge uns "behindern"...
    Wir machen uns bestimmt oft das Leben und auch Sterben selbst schwer, weil wir einen Riesenschweif von "Ballast" hinter uns herzerren...
    In meiner jetzigen Tätigkeit in der Hauspflege erlebe ich "Zustände", die ich besorgniserregend finde: Z.B. können sich die Menschen nicht mehr auf einen neuen Lebensabschnitt einstellen. Sie haben nun ein Leben mit dem "Rollator" - aber sie sind NICHT bereit, bzw. in der Lage, diesem "neuen Lebensabschnitt" auch "Taten folgen zu lassen"...Will heißen: die ganze Wohnung ist zugestellt mit Möbeln, die SCHON IMMER da standen - nun aber eher hinderlich sind....aber "man" ist nicht mehr so flexibel, funktionale Änderungen herbeizuführen...als die Kinder klein waren konnte man das schon...also die Wohnung "anpassen"....Aber auch die Pflegedienste "gehen das Problem" nicht an!!! Alles bleibt (im Dienstleistungssinne) so stehen, wie es gerade mal gar nicht mehr geht...Also die Bereitschaft der "Patienten", sich auf die neue Lebenssituation adäquat einzustellen, wird nicht gefördert, sondern der Altersstarrsinn und die Zementierung der ewig "gewussten" Tatsachen eher gefördert...
    ICH glaube nicht, dass damit den alten Menschen WIRKLICH geholfen ist...Eine Anleitung zum "Ballastabwerfen" halte ich für unabdingbar...
    DANN geht es sich bestimmt wesentlich "leichter".....
    LG bela