Hericium fürs Pferd wegen Durchfall

  • Hallo petra,


    wie kommt der TA auf Blinddarm?


    Unter angesichts der ganzen Spekulationen, würde ich von Grund auf erstmal die Fütterung überdenken, da du ja geschrieben hast dass der Durchfall chronisch ist.
    Also liegt die ursache in einem problem welches langwieriger, schon zurückliegt.
    Beim Futter absolut eine Regelmassigkeit reinbringen und nicht nur ab und zu, irgendwelche produkte dazufüttern.


    Eventuell auch die Grascops überdenken.


    persönlich würde ich mit den Beeren arbeiten, zu anfangs 3-4 tage und Futterumstellung erstmal nur Heu -Stroh+Müslifutter.


    über homöopathie schau ich nochmals nach und gib dir morgen einen Tip


    gruß
    morgana

  • Liebe Petra,


    die Fütterung würde auch ich überdenken, ein Pferd sollte niemals mehr als 5 Stunden nichts zum fressen zur Verfügung haben. Es wäre schon gut, wenn immer ausreichend Heu zur Verfügung stünde.


    Morgana: homöopathische Tipps übers Forum zu geben, finde ich mehr als bedenklich, wenn man nicht die Möglichkeit hat ordentlich zu repertorisieren. Bist Du auch Homöopathin und im Veterninärbereich tätig?

  • Hallo Morgana,


    möchte mich Petras Worten anschließen! Wir haben hier schon mehrfach darüber gegrübelt und es bestand ja auch meinerseits mal die Idee erwähnte Homöopathika in ihrem gesamten Arzneimittelbild reinzustellen, aber wir haben uns dagegen entschieden, weil es leider falsch verwendet werden würde!


    Zitat

    über homöopathie schau ich nochmals nach und gib dir morgen einen Tip


    Genau SO funktioniert es eben NICHT.
    Es gibt da eben keine "homöopathischen Tipps", weil das dem Sinn dieser Therapieform eben überhaupt nicht entspricht. Die Symptome, die bisher genannt wurden, reichen bei weitem nicht aus und Du hast das Pferd ja auch nicht gesehen, oder? Geschweige denn berührt, was ja zu einer homöopathischen Anamnese dazu gehört.


    Wir wollen hier keine Hilfe boykottieren oder uns "wichtig" tun, sondern lediglich klar machen, daß die Homöopathie eine ernst zu nehmende Therapieform darstellt, die über "mal eben nachgelesene Tipp" auch zu Blockaden führen kann.


    Da dieses Forum öffentlich arbeitet, müssen wir immer wieder auf diese Verantwortung hinweisen und zu oft werden Tipps gegeben, die entweder nicht helfen oder ins Gegenteil gehen. Hoffe Du verstehst unseren Standpunkt.


    Lieben Gruß,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Hallo zusammen,


    jetzt hat es mir meine Antwort zerhauen, sollte sie doch doppelt auftauchen, möge sie der Admin bitte "halbieren".


    Tristan hat ganztägig Zugang zu gutem Heu, Futterstroh und wird nach der Arbeit schon eine ganze Weile mit Müsli gefüttert (Grascobs und Hafer stimmt nicht mehr, wusste ich nicht, da er von mir auch Müsli kriegt). Kraftfutter bekommt er an "Arbeitstagen", wenn er nicht geritten wird, gibts "nur" Heu und Stroh; der gute würde dem Reiter sonst unter dem Hintern explodieren. Er setzt Futter direkt in Energie um, setzt allerdings kein Fett davon an.


    Die Tierärztin scheint ihn schon sehr gründlich untersucht zu haben, die Diagnose mit dem Blinddarm scheint mir der Erklärung der Stallbesitzerin nach schon schlüssig und momentan habe ich keinen Grund, das anzuzweifeln.
    Es geht also trotz der Symptome, die auf chronischen Durchfall tippen lassen könnten, tatsächlich darum, den Schnodder aus dem Blinddarm zu bekommen und wenn möglich sollte das irgendwann mal wieder selbsttätig und gründlich passieren, auch wenn die Schulmedizin das nicht für möglich hält.
    Wäre der Durchfall ein tatsächlicher Durchfall, hätte ich den Tip mit den Holunderbeeren sehr gerne weitergegeben, im Moment scheint mir aber alles, was "stopfen" würde, kontraproduktiv.


    Ich bin schon bei Menschen vorsichtig, wenn ich etwas empfehle, bei Pferden bin ich noch extrem viel vorsichtiger und vorsichtig hoch 10 bin ich, wenn es um den Verdauungstrakt der Hotties geht.
    Ich bestehe bei fast allem was ich empfehle auf vorherigen "Selbstversuchen": mit Hericium (und seinen pilzigen Kumpels ) habe ich selbst seit Monaten gute Erfahrungen gemacht, Schüsslersalze habe ich alle schon selbst durchprobiert und mit Heilsteinen kenne ich mich inzwischen leidlich gut aus. Ich bin überzeugt von den Segnungen der Homöopathie, habe aber einen Heidenrespekt, seit ich einmal mit einem nicht passenden Mittel (von einer guten und erfahrenen HP verordnet - Shit happens) grauenvolle Erfahrungen gemacht habe.


    Übrigens Petra: nenn´ mich ab jetzt Mc Gyver - ich bastle gerade am ultimativen Heilsteinhalfter mit einem angenähnten Stein-Säckchen mit Klettverschluss am Nasenriemen und links und rechts Schaumstoffpolstern zum "Niveuausgleich", damit der Stein nicht drücken kann.


    Liebe Grüße
    Petra

  • :) Na denn, viel Spaß beim basteln :) Auch ich würde niemals jetzt auch noch stopfende Maßnahmen ergreifen. Bei den Grascops sollte man auch etwas aufpassen, aber das wird ja eh nicht mehr gefüttert. Zum Thema gut ausgebildete Homöopathen gibt es viel zu diskutieren. Viele nennen sich Homöopathen wenn sie gerade mal die paar Stunden Homöopathie während der Ausbildungszeit hatten. Das geht halt nicht, wie immer im Leben. Eine gute Homöopathieausbhildung endet meiner Meinung nach NIE. Ich lasse auch heute noch keine Möglichkeit aus mich weiterzubilden und das ist auch nötig.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal einen kleinen Zwischenbericht geben: Tristan bekommt sein Hericium nun schon ein paar Wochen, allerdings auch noch täglich eine kleine Portion Glaubersalz zum durchräumen des Blinddarms. Mir kam das zunächst komisch und zuviel vor, ich habe mich aber belesen; bei diesem speziellen Blinddarmproblem wird ein Eßl. Glaubersalz als Dauertherapie eingesetzt. Die "Äpfel" sehen eigentlich ganz ordentlich aus, ein wenig weich ist der Stuhlgang schon, das kommt aber sicher vom Abführen; der Hintern ist auch noch verschmutzt. Das macht das Roß vielleicht mit Absicht, denn er lässt sich unglaublich gerne das Hinterteil waschen :)
    Ich habe den Eindruck, er ist ein wenig "cooler" geworden, d.h. weniger Schreckhaft als vorher. Er hat nicht mehr gelahmt, was ja vermutlich von Bauchschmerzen kam.


    Auch wenn das Glaubersalz wohl nötig ist, mache ich mir ein bisschen Sorgen, ob
    der Elektrolythaushalt dadurch nicht beeinträchtigt wird. Würdet Ihr hier noch Magnesium o.ä. empfehlen und wenn ja, was und wieviel (Warmblut)?


    Der schönste Erfolg ist bisher: die Augen tränen sehr viel weniger. Scheinbar hat der Smaragd am Halfter schon geholfen, den Tränenkanal ein wenig zu öffnen. Ich muss das noch weiter beobachten, normalerweise sollte der Smaragd die Arbeit schon beendet haben - das Halfter kann aber leider nicht den ganzen Tag drauf bleiben, damit er draußen nirgends hängen bleiben kann und die "Kumpels" nicht drauf rumbeißen.


    Dr. Steingasser hat Gladiator Plus für den Darm empfohlen. Ich habe mir das im Internet mal angeschaut. Sollte man das auch geben, wenn das Pferd sowieso schon eine extreme "Granate" ist oder explodiert er dann völlig vor Kraft und Übermut ?(


    Liebe Grüße
    Petra

  • Hallo Steinpilz,


    diese Glaubersalzgeschichte habe ich bis heute noch nicht gehört. Ich würde da auf Dauer sehr vorsichtig sein. Generell rate ich Dir zur zusätzlichen Gabe von Schüssler Salzen, aber das haben wir, denke ich zumindest, schon mal angesprochen. Gladiator Plus werde ich in Zukunft auch einsetzen und ich denke, dass Dein Kerl davon nur profitieren wird. Hericium würde ich weiter geben.

  • Hallo Petra,


    Schüsslersalze kriegt er auch, ich dachte nur, es könnte etwas "grobstofflicheres" Mineral vielleicht zusätzlich nötig sein. Gladiator habe ich gestern bestellt - die Firma ist wirklich ausserordentlich nett und hilfsbereit; eine angenehme Erfahrung!


    Schöne Grüße
    Petra

  • Hallo zusammen,


    es gibt eine echte Erfolgsmeldung: Tristan geht es richtig gut!!!! :D :D :D
    Er hat eine absolut tolle Figur, endlich mehr auf den Rippen und keinen Blähbauch mehr, sein Hinterteil ist sauber - also kein Kotwasser und Dünnpfiff mehr, er ist erheblich mutiger und viel ruhiger zu reiten. Letzte Woche hätte ich die PERFEKTEN PFERDEÄPFEL am liebsten fotografiert (man wird schon ein bisschen merkwürdig, fällt mir so auf....). Jetzt ist allerdings die Weidesaison wieder losgegangen und er hat wie alle anderen auch ein bisschen weicheren Stuhlgang - das gibt sich aber sicher schnell wieder.


    Er bekommt nach wie vor Hericium Pulver (nur 1x 2 ML, weil nur abends jemand dazukommt es ihm zu geben - reicht aber offensichtlich), die erste Flasche Gladiator ist "durchgelaufen", momentan sind die 10 Tage Pause, dann bekommt er das ganze noch 2x und dann sehen wir weiter. Seit er auch noch Magnesium-Pulver und zum Verstärken Schüssler Nr. 7 bekommt, ist er auch wirklich nervlich wesentlich belastbarer und sehr viel problemloser zu reiten. Ich hatte ja ein bisschen Angst, dass ihn Gladiator noch zusätzlich anstachelt, das war aber völlig unbegründet - ganz das Gegenteil ist der Fall (das haben mir die Gladiator´s aber auch so prophezeit)


    Der Tränenkanal ist wohl immer noch nicht ganz frei, ein bisschen suppen die Augen noch, dagegen bekommt er nach wie vor einen Smaragd auf die Nase - das wird schon auch noch werden.


    Liebe Petra, lieber Dr. Steingassner, ganz herzlichen Dank für die wertvolle Hilfe !!


    Schöne Grüße
    Petra

  • Hallo Petra,


    ich freue mich sehr, dass es Tristan jetzt wieder gut geht. Bei Weidebeginn haben doch alle weicheren Stuhl. Das sollte Dir keine Sorgen bereiten. Bleib einfach noch dabei.
    Ich behandle zur Zeit ein Kopperpferdchen mit Hericium. Es wurde ja schon nachgewiesen, dass 80 % der Kopper unter Magengeschwüren leidet. Dies dürfte nun endlich auch mal die Vorurteilen gegenüber der Kopperpferdchen ein bisschen eingrenzen. Das Pferd spricht zu 100 % auf Hericium an und verlangt pro Tag 6 Kapseln des Extraktes. Es koppt bereits merklich weniger. Das wäre schon eine tolle Sache! Ursache des Koppens ist nicht nur die angebliche Langeweile, sondern auch eine schlechte Fütterung. Pferde sollten NIE länger als 5 Stunden ohne Futter sein. Der Verdauungstrakt ist so konzipiert, dass eigentlich ständig Nahrung nachgeschoben werden sollte. Die meisten Pferde bekommen nur morgens und abends etwas zu Fressen und stehen dann Stundenlang ohne Futter im Stall. Man sollte sich da halt auch mal genügend Gedanken dazu machen.
    Jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Ich freue mich jedenfalls, dass Du wieder was von Dir hören hast lassen und wünsche Euch Beiden weiterhin viel Erfolg und Gesundheit. Melde Dich wieder ! :)

  • Hallo Petra,


    ich freu mich sehr für Dich und Tristan und find es klasse, daß Du über Euren Erfolg berichtet hast.
    Bin ja selbst kein Pferdespezi und behandle nur Kleintiere, aber da ich Jahre lang voltigiert habe, hab ich Pferde sehr schätzen und lieben gelernt und freu mich immer, wenn Pferde endlich mal so behandelt werden, wie es sein sollte und sie es verdient haben (das erlebt man viel zu selten...) !!!!!!


    Weiterhin so guten Erfolg und alles Beste,


    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Liebe Petra, liebe Silke,


    mich freut der gute Verlauf bei Tristan um so mehr, als die Tierärztin meinte, dieses spezielle Blinddarmproblem sei weder medikamentös noch operativ zu behandeln und die Hotties bekommen wohl tatsächlich lebenslänglich regelmässig mit Glaubersalz den Marsch geblasen (habe ich auch so ergoogelt....).
    Ich bin so froh, dass es a) die Pilze und andere Heilmittel aus der Natur gibt und b) liebe Menschen, die einen an Ihrem Wissen teilhaben lassen.


    Meine naturheilkundlich "hartleibige" Mama konnte ich immerhin vom Polyporus anstatt Entwässerungstabletten überzeugen (und der Poly wirkt perfekt...) - dass das mit den Pilzen beim Pferd klappt, hat sie schon ein bisschen beeindruckt ;)


    Schöne Grüße
    Petra

  • [quote]Original von Dr. Steingassner


    Was ich bei Darmproblemen verwende sind Phytotherapeutika.


    Auszüge von:


    Preiselbeere - Vaccinium vitis idea
    schwarze Johannisbeere Ribes nigrum als Gemmotherapeuticum (aus Knospen hergestellter Glycerinauszug)- hat eine kortisonartige Wirkung
    Heidelbeerblätter


    Gladiator plus (Propolis + sib. Ginseng)


    Durchfall nach Antibiotikum.
    Walnuss



    Sehr geehrter Herr Dr. Steingassner,
    habe selber ein Pferd mit sehr starken u. absolut therapieresistenten Kotwasser. Wie soll diese Phytos dosiert werden? Pferd wiegt etwa 450 kg.
    Vielen Dank!
    Antwort auch gerne per Mail an schulten-kuepper@freenet.de


    mfg. S.Schulten