Guten Tag Zusammen
Gerne möchten wir um eure geschätzte Meinung betreffend der kürzlich erhaltenen Diagnose unserer Hündin Stella bitten.
Bevor wir die Diagnose erhalten haben hat Stella immer weniger Appetit gezeigt, herkömmliches Hundefutter hat sie nicht mehr angenommen, selbst hochwertiges Futter welches wir selbst gekocht haben (frisches Hühnchen, Rinderherz, diverses Gemüse, Hüttenkäse) wollte sie nicht mehr annehmen. Schlussendlich haben wir darauf bestanden, dass von Stella Ultraschallaufnahmen gemacht werden, welche zu einer Diagnose geführt haben, welche uns recht aus der Bahn geworfen hat. Gemäss den Ärzten hat unsere Hündin Krebs im fortgeschrittenen Stadium.
Uns wurde aufgezeigt, dass wir nun zwei Behandlungsmöglichkeiten haben: palliativ oder Chemotherapie. Chemotherapie kommt für uns allerdings aus diversen Gründen nicht infrage.
Die Diagnose haben wir am vergangenen Mittwoch erhalten, seither beschäftigen wir uns sehr intensiv mit Alternativmedizinischen Möglichkeiten zur Behandlung. Zum Wochenende wurde die Futteraufnahme leider immer schwieriger, woraufhin wir beginnend mit Samstag (gestern) mit Kortison begonnen haben (11mg täglich).
Wir wären froh von euch zu erfahren, welche Möglichkeiten zur Behandlung wir haben. Einerseits haben wir bereits über ketogene Ernährung gelesen (war allerdings nicht möglich, da Stella das Futter zuletzt wie erwähnt abgelehnt hat) und über die Gabe von „Zunderschwamm“, welchen wir ihr gerne täglich geben möchten. Zum einen interessiert uns ob wir dies begleitend zum Kortison geben können und ob dies überhaupt Sinn macht oder ob ihre noch weitere Behandlungsmöglichkeiten seht.
Seit der Gabe vom Kortison hat sich die Futteraufnahme für den Moment verbessert.
Auf Wunsch senden wir Ultraschallbilder welche erst kürzlich in der Klinik angefertigt wurden. Die schriftliche Diagnose lautet wie folgt:
"Stella", Französische Bulldogge / Dackel, weiblich, kastriert, 27.07.13
Vorgeschichte
Grasfressen, starke Inappetenz und teilweise Erbrechen von Gras und Futter. Hatte vor 3 Monaten Episode mit starkem Fieber und erhöhtem C-reaktivem Protein. Bekommt bereits Schonkost und war bisher jeweils gut hiermit.
Hat in der letzten Zeit 2 kg Gewicht verloren.
Radiologische Befunde
Im Abdomen ist keine freie Flüssigkeit vorhanden, das Mesenterium ist jedoch im Epigastrium, vor allem zwischen
Magen und Leber stark hyperechogen und verwaschen. Mehrere gastrische Lymphknoten sind vergrössert, lobuliert
und hypoechogen, teilweise auch kavernös, bis 11 mm gross. Die Leber ist stumpfrandig und hyperechogen,
durchsetzt von hypoechogenen kleineren und grösseren Knötchen von bis 15 mm Durchmesser. Die portalen
Lymphknoten sind ebenfalls lobuliert, leichtgradig vergrössert, bis 21 mm lang. Die Gallenblase ist dünnwandig, 21
mm breit und enthält anechogene Galle und wenig Sludge. Der Ductus choledochus und die Papilla duodeni sind
normal. Die Milz ist von normaler Grösse, gut durchblutet und glatt abgegrenzt. Das Parenchym ist von regelrechter
Struktur. Die Niere links misst 53 mm in Länge und die Niere rechts 58 mm. Beide enthalten in den Cortizes
multiple, meist homogene, hypoechogene, gut abgegrenzte und deutlich über die Oberfläche vorstehende Knoten
von bis 21 mm Durchmesser. Diese Knoten weisen eine leichtgradige retikuläre Struktur auf und sind mässig
durchblutet. Das verbleibenden Nierenparenchym ist hyperechogen, der kortikomedulläre Übergang verwaschen.
Die Nierenbecken sind beidseits schmal, das Nierenbeckengewebe von normaler Echogenität. Das Gewebe um die
Nieren ist regelrecht. Beide Nebennieren sind von normaler Form und Grösse, die linke misst 5.9 mm am kaudalen
Pol und die rechte 5.1 mm. Beide weisen eine gute Schichtung auf. Die Harnblase ist mittelgradig mit anechogenem
Urin gefüllt, die Wand ist normal dick und gut geschichtet. Unauffälliger Harnblasenhals, Urethra und perivesikuläres
Gewebe sowie iliakale mediale Lymphknoten. Der Magen ist leer, die Wand in den meisten Anteilen normal dick und
gut geschichtet. Im Bereich der kleinen Kurvatur am Übergang zwischen Fundus und Corpus befindet sich in der
Magenwand eine 22 mm grosse, hypoechogene knotige Struktur im Bereich der Lamina muscularis/Lamina
Submukosa. Der Pylorus ist normal und offen. Das Duodenum ist leer bei normalen Wänden. Die Dünndärme sind
generalisiert leer, die Wände bis 4 mm dick und gut geschichtet. Die Schleimhäute sind hypoechogen. Normales
Mesojejunum. Die mesenterialen Lymphknoten sind nicht vergrössert. Unauffälliges Ileum und Colon mit normalen
Wänden und guter Schichtung. Das Pankreas ist beidseits isoechogen zum umliegenden Gewebe, nicht verdickt.
Die Abgrenzung des Pankreas ist normal, das direkt um das Pankreas liegende Gewebe ist regelrecht.
Radiologische Diagnose
Knotige Infiltrate in der Magenwand, der Leber und der Nieren sowie Beteiligung der regionalen Lymphknoten und
reaktiven Mesenterium im Epigastrium; Befunde am ehesten vereinbar mit einem metastasierenden Tumor, am
ehesten mesenchymalem Ursprung, Differenzialdiagnose: Lymphom, Mastzelltumor, histiozytärer Tumor. Ein
Karzinom ist möglich, jedoch weniger wahrscheinlich. Benigne Pathologien, wie pyogranulomatöse Infiltrate sind
eher unwahrscheinlich.
Verbleibende Magen-Darm-Trakt sonographisch im Normbereich.
Bemerkungen
Die Befunde können die klinische Symptomatik zum Teil gut erklären. Die genaue zelluläre Zusammensetzung der Massen ist sonographisch nicht eruierbar. Hierzu wären Biopsien vonnöten.
Lieben Dank für eure Rückmeldung.
Es grüsst herzlich
Elisabeth Daniel und Stella