Lungenkrebs, Schulmedizin und Skepsis

  • Kleines Update:


    Bisher hat mein Vater die Pilze noch nicht eingenommen (außer einer kurzen Testphase mit Hericium), da er noch skeptisch ist und ihm die Ärzte ebenfalls abgeraten haben, obwohl sie keine Ahnung von den Pilzen haben.


    Durch die Chemo ist der Primärtumor deutlich geschrumpft und mein Vater war in den letzten 2-3 Wochen wieder deutlich agiler, paradoxerweise sind seine Blutwerte mittlerweile so schlecht, daß er Transfusionen bekommen hat und fraglich ist ob und wann die Chemo fortgeführt werden kann.


    Diese Woche gehen meine Eltern zu einem weiteren Arzt, mal sehen ob er den Plizen gegenüber aufgeschlossener ist.

  • Hallo Sebastian,


    danke für Deinen Zwischenbericht!


    Es ist schön, daß der Primärtumor geschrumpft zu sein scheint und lässt doch hoffen!


    Schade, daß die Ärzte sich eine Meinung erlauben, ohne zu wissen wovon sie sprechen !
    Das sollte man sich mal andersherum erlauben, aber nagut, anderes Thema.


    Ich hoffe sehr, daß der andere Arzt nicht dieses Scheuklappendenken an den Tag legt, sondern erkannt hat, welchen Segen die Naturheilkunde gerade begleitend darstellt und wünsche Deinem Vater baldigste Besserung !!!


    Wenn er zumindest schonmal den Hericium getestet hat, so ist es besser als nichts und vielleicht können sie ja doch noch durch gezielten Einsatz auch Deinem Vater ihr volles Können beweisen.


    Hattest Du und Deine Mutter denn eigentlich die vorgeschlagene Mischung (zum "Entspannen") probiert?


    Sei herzlich gegrüßt,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Der Arzt zu dem meine Eltern nun gehen wollen, wurde uns von einer Bekannten empfohlen, die den Lungenkrebs bereits seit 8 Jahren erfolgreich bekämpft.


    Er ist eigentlich Schulmediziner, wendet aber auch diverse alternative Heilverfahren an, das macht ja schonmal Hoffnung. Andererseits ist das ja auch noch keine Garantie für Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, vielleicht setzt er nun verbissen auf seine erprobten Verfahren, wir werden sehen.


    Meiner Mutter konnte ich die Mischung noch nicht schmackhaft machen, sie ist da ähnlich skeptisch und phlegmatisch wie mein Vater.


    Ich selbst habe sie ca. eine Woche genommen, konnte aber während dieser Zeit keine Veränderung feststellen. Aufgrund meiner Schilddrüsenunterfunktion (BTW: das muss doch nicht zwangsweise Hashimoto sein, oder?) und dem Umstand, daß die Packung ein weiteres Mal der Sonne ausgesetzt war und ich nun nicht sicher bin, ob sie noch ok sind, habe ich das auch erstmal eingestellt.

  • Hallo Sebastian,
    du solltest wirklich deinen Vater davon zu überzeugen die Pilze zu nehmen,
    vor allem wegen der besseren Verträglich der Chemo. Bei meinem Mann hat man sich immer gewundert, das seine Blutwerte so schnell wieder in Ordnung sind (lies meinen Bericht). Und das haben wir sicher den Pilzen zu verdanken
    Alles gute für Deinen Vater.
    LG tuberkulinum

  • Hallo Sebastian,


    nein, nicht jede Schilddrüsenunterfunktion ist gleich eine Hashimoto Thyreoiditis (also autoimmun bedingt).


    Die Pilzchen kannst Du auch noch einsetzen, wenn sie mal der Sonne ausgesetzt waren, würde ich mir keine Sorgen machen :]


    Ich wünsche Dir, daß Deine Eltern, vor allem Dein Vater, sich auf Deine Hilfe-Bemühungen einlassen. Es könnte soviel bringen und würde eben nichts verschlimmern, aber wichtig ist eben auch, daß egal ob Dein Vater es zulässt oder nicht, DU DIR KEINE VORWÜRFE MACHST.


    Du kannst nur demjenigen helfen, der es zulässt, so bitter das auch ist und so weh es auch tun kann. Du versuchst ja alles.


    Ihr seid gemeinsam stark und habt Euch lieb und das ist mindestens genau so wichtig !!!!!!!!!!!!


    LG,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Lieber Sebastian,


    Ich kann zwar zum Therapie-Thema nichts beisteuern, aber ich kann Dir sagen, dass meine beiden Eltern an Krebs gestorben sind. Meine Mutter an Nierenkrebs erst vor nicht ganz 3 Jahren.


    Beide waren nicht bereit, irgendetwas ausserhalb der Schulmedizin zu tun, obwohl mein Sohn und ich alles versucht haben, es ihnen nahe zu bringen.


    Es tat unheimlich weh, tatenlos zusehen zu müssen, aber man darf sich keine Vorwürfe machen. Man muss akzeptieren, was der Kranke für sich entscheidet, so schwer das auch fällt!


    Ich hoffe, dass Dein Vater sich noch besinnt und wünsche Euch viel Kraft und gegenseitiges Verstehen!


    Inge

  • Es ist leider nicht ganz einfach, ich bin immer nur am WE bei meinen Eltern und sie aus der Ferne zu 'dirigieren' ist etwas schwierig.


    Hinzu kommt noch, daß ich selbst nicht gerade der große Überzeuger und Motivator bin, wenn man dann noch von allen Seiten erzählt bekommt 'die Ärzte wissen schon was sie tun' verliert man doch etwas den Mut, zumal ich ja dann auch selbst herausfinden musste, daß die Pilze auch nicht vollkommen uneingeschränkt zu empfehlen sind (z.B. bei Nierenproblemen, Schilddrüse).


    Leider wechseln sich gute Nachrichten zur Zeit schnell mit schlechten ab, einerseits war positiv, daß der Tumor in der Lunge um gut 1 x 1 cm geschrumpft ist, andererseits hat sich der in der Nebenniere überhaupt nicht verändert, wobei ja normalerweise ein Zytostatika dann auch auf die Metastasen wirken sollte, oder?


    Einerseits ging es ihm die letzten Wochen subjektiv deutlich besser, andererseits sind die Blutwerte jetzt schlecht (v.a. Thrombozyten und Hämoglobin) und er scheint er in letzter Zeit auch etwas verwirrt zu sein oder findet oft nicht die rechten Worte. Ich hoffe zwar, daß das nur vorrübergehende Nebenwirkungen sind, befürchte aber, daß sich die Metastasen im Kopf wieder breit machen :(.


    Der letzte ärztliche Untersuchungsbericht schien mir auch irgendwie etwas verschleiert, entweder sie wissen nicht genau was Sache ist, oder sie wollen nicht daß wir es wissen (wobei meine Eltern sowieso nach wie vor darüber im Unklaren sind, daß die Ärzte meinen Vater der Statistik nach eigentlich schon abgeschrieben haben).

  • Nach einer Chemo kann eigentlich ein Blutbild auch nicht gut sein, wie sollte es, bei dieser Gift-Dosis? Das macht doch alles noch gesunde auch noch kaputt!


    Ich sagte Dir, dass meine Mutter Nierenkrebs hatte, die Nebennieren waren nicht befallen, wohl aber die Lunge und die Lymphknoten. Nun weiss ich nicht, ob Nieren und Nebennieren vom Gewebe her gleichzusetzen sind, ich bin kein Mediziner.
    Ich weiss nur, dass man uns in der Uni Mainz sagte, es gibt keine Chemo, die bei Nierenkrebs wirksam ist, weshalb sie auch keine gemacht hat. Wir waren heilfroh darüber.


    Sie hat sich dann aber für eine Interferon-Therapie entschieden, was ich nach dieser Erfahrung fast gleich mit einer Chemo setzen würde, wenigstens von den Nebenwirkungen her. Diese Therapie hat sie mehr gequält als die Krankheit selbst und es dauerte keine 4 Wochen, bis sie starb!


    Ich habe in Mainz lange und ausführlich mit einer jungen Medizinerin gesprochen, habe sie gelöchert und provoziert bis zum geht nicht mehr, nur um eins zu erfahren: dass sie nichts wissen sondern nur vermuten können!

  • Leider propagieren die meisten Ärzte ihre Vermutungen als Tatsachen, alternative Meinungen werden in der Regel nicht akzeptiert X(.


    Es scheint auch Gang und Gäbe zu sein, den Patienten im Unklaren über seinen Zustand und die Aussichten zu lassen, da wird dann auch gerne mal eine palliative Therapie als kurative verkauft um den Patienten bei der Stange und bei Laune zu halten.


    Das mag vielleicht nicht immer unbedingt verkehrt sein, um dem Patienten Mut zu machen und es gibt ja immer auch wieder aussichtslose Fälle, wo doch noch eine Heilung oder zumindest eine signifikante Lebensverlängerung eintritt, aber nimmt man vielen Patienten so nicht die Chance, gezielt Abschied zu nehmen und Dinge zu regeln?


    Manch einer würde sich im Bewusstsein seiner Lage vielleicht für eine andere (oder gar keine) Therapie entscheiden, statt dessen wird er aber bis zum letzten Atemzug mit Mittelchen und Nebenwirkungen vollgepumpt und gepäppelt, auch wenn das Leben schon lange nicht mehr lebenswert ist.

  • :evil: Hallo Sebastian, bin eher eine stille Leserin und melde mich selten. Aber Deine jetzige Situation mit Deinem Vater und den Ärzten erinnert mich nur zu gut an meine Mutter, die auch an Krebs starb. Nichts haben sie meiner Schwester und mir gesagt, meiner Mutter haben sie Mut gemacht, indem sie sie gefragt haben, wollen Sie noch einen Sommer erleben oder 10. Natürlich wollte sie noch 10 Sommer erleben, sie war ja erst 60. Wir wußten damals nichts von Krebs und Einstufungen. Sie sagten uns, der Krebs hat Stadium 4. Heute wissen wir, dass Stadium 4 das ziemliche Endstadium ist, dennoch wurde sie operiert, bestrahlt und so lange "behandelt" bis sie schließlich entkräftet starb, auch deshalb, weil sie nichts mehr essen konnte. Die Menschen werden zu Tode "gepflegt". Es war für sie grauenvoll und für uns Kinder eine enorm psychische Belastung.
    Ich wünsche Euch gute Gedanken, um richtige Entscheidungen treffen zu können. Ich bin sehr betroffen.
    Alles Liebe Renate

  • Hallo Renate,


    ich finde es toll, daß Du hier Deine Erfahrungen weiter gibst, weil es anderen, wie Sebastian, zumindest das Gefühl geben kann, nicht alleine zu sein und auch wenn das für den jeweils Kranken keine wirkliche Verbesserung bringen kann, so geht aber doch auch um die Angehörigen und darum auch sie zu stützen.


    Es macht mich sehr traurig zu sehen, wie mit Menschen umgegangen wird und wie so dermaßen oft einfach nach Schema F verfahren wird, egal welcher Patient da vor ihnen liegt, egal welche anderen Begleitumstände da vorherrschen. Es ist immer das Prinzip, von "das war schon immer so-das wird schon immer so behandelt-und was anderes ist bisher nicht als wirksam erwiesen".


    Na klar, wenn man nicht richtig hinguckt, wird man nie einen Beweis für anderes finden. Man sollte aj schließlich auch wissen, wonach man sucht, aber mit Scheuklappen sieht man weder das was links liegt, noch das, was rechts liegt........


    Ich wünsche Dir, Renate, daß Du mit den Erinnerungen und dem Schmerz, der sicherlich immer noch da ist, möglichst bald "zurecht" kommen kannst und Dir keine Vorwürfe (mehr) machst und Dir Sebastian wünsche ich, daß dieser andere Arzt, der auch Naturheilkunde macht, wo Deine Eltern ja jetzt hingehen wollten, Euch wirklich mal weiterhelfen kann und die Weitsicht beweist, die so wichtig ist !


    Seid lieb gegrüßt,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Ja, leider sind wir keine Einzelfälle :(.


    Wobei ich bei unseren Ärzten den Eindruck habe, daß sie zu eher wenig anstatt zuviel machen, OP war nie ein Thema und auch andere, wohl durchaus verbreitete Mittel (Tarceva, Erlotinib o.ä.) wurden bisher nicht offeriert, Aufklärung nahezu null, wobei sich der eine oder andere Arzt/Assistent zwar durchaus mal Zeit nimmt und auch alle nett und freundlich sind (oder ist das nur Mitleid), aber rausgekommen ist bisher nicht viel dabei, wobei meine Eltern auch einfach zu ängstlich und passiv sind.


    Der Arzt, bei dem meine Eltern nun waren, scheint auch eher ein alter Kauz zu sein, der seine 'erprobten' Mittel und Methoden propagiert (v.a. Mistel, Thymus). Eine umfassende und erhellende Beratung hätten wir uns doch etwas anders vorgestellt, wobei meine Eltern ihm aus falscher Scheu wieder mal nicht wirklich auf den Zahn gefühlt haben.

  • Hallo Sebastian,


    es tut mir leid, daß schon wieder kein befriedigendes Ergebniss heraus gekommen ist, schade.
    Mistel und Thymus sind ja auch gute Therapieansätze und die Misteltherapie findet ja auch immer mehr positive Studienergebnisse, aber schade eben, daß die andern Möglichkeiten nicht gesehen werden.
    Ja, das Problem, wenn der Patient eben kaum etwas sagt oder hinterfragt, ist dann leider, daß es wenige bis gar keine Aussagen oder Erklärungen gibt bzw. geben kann.......


    Ich wünsche Dir weiterhin Kraft und Zuversicht!!!


    Liebe Grüße,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Es ist immer wieder das Gleiche!
    Ich schätze, dass Deine Eltern beide zwischen 60 und 70 sind? Für diese Generation und auch noch die meine (ich bin 56) sind die Ärzte immer noch Herrgötter in Weiss und dementsprechend verhalten sie sich.


    Man muss massiv werden, manchmal sogar sehr massiv :) oder auch aggressiv, je nachdem, wie Herr/Frau Doktor denn auftritt. Das können viele ältere Menschen nicht.
    Wenn sie merken, da ist jemand informiert, reden sie ganz anders mit den Leuten.
    Ansonsten wird man als dummer Laie angesehen und das ist traurig, denn auch "dummen Laien" kann man mit verständlichen Worten klarmachen, was gemeint ist.


    Dass therapiert wird bis zum Gehtnichtmehr erklären sie damit, dass ihnen ihr Eid gebietet, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um das Leben zu verlängern. Ob dieses "gewonnene" Leben noch eins ist, steht da nicht zur Debatte. Das kann nur der Patient selbst steuern, indem er in einer Verfügung genau angibt, was er gemacht haben möchte und was nicht.


    Meine Mutter hat entschieden, sie will nicht mehr, hat jede weitere Therapie abgelehnt und in den letzten beiden Tagen einfach den Mund nicht mehr geöffnet, wenn ich mit etwas Ess- oder Trinkbarem kam. Da wusste ich, dass sie gehen wollte und auch unser Hausarzt, der täglich kam, hat weder Magensonde noch Tropf gelegt. Es wäre nur Qual gewesen!


    Ich wünschte, ich könnte Dir helfen!


    LG Inge

  • Hallo Inge,


    ja, da liegst du gar nicht soweit daneben, meine Eltern sind 60 und 56. Allerdings ist ihnen schon irgendwie klar, daß von den Ärzten eigentlich nicht allzuviel zu erwarten ist andererseits wagen sie es nicht, die Dinge wirklich zu hinterfragen, ich glaube tw. wollen sie es gar nicht so genau wissen und sie haben Angst die Ärzte zu vergrätzen und dann ganz ohne 'fachmännische' Hilfe dazustehen, zumal die Ärzte bei Fragen abseits der Schulmedizin meist leicht genervt reagieren.


    Mein Vater ist halt auch eher der passive Typ und 'technikgläubig', von alternativen Ansätzen, die den Menschen als Ganzes betrachten und vielleicht auch noch so 'esoterische' Dinge wie Psyche und Ernährung berücksichtigen, hält er eher wenig. Andererseits woher auch, wenn er nicht richtig aufgeklärt wird und selbst bemüht er sich auch um nichts, man muss ihm alles hinterhertragen.


    Meine Mutter hat selbst ihre Wehwehchen und läuft von Arzt zu Heilpraktiker und wieder zurück ohne wirklich voranzukommen, auch psychisch ist sie einfach nicht mehr so fit und belastbar wie früher. Sie vergisst ständig Dinge oder schiebt sie vor sich her und sie reibt sich außerdem in anderen, aus meiner Sicht völlig unwichtigen, Konflikten auf, anstatt sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Ich werde, wenn ich zuhause bin, dann gerne mal in den Garten zum Arbeiten geschickt, das Unkraut ist ja nämlich viel wichtiger :(.


    Diesen Dienstag wäre eigentlich wieder Chemo drangewesen, die wurde aber um zwei Tage verschoben, weil kein Bett frei war (da kann man sich auch seinen Teil denken), gestern dann waren die Blutwerte so schlecht, daß die Chemo nun auf Montag verschoben wurde.


    Nur so kann es ja auch aus Sicht der Ärzte nicht weitergehen, ich frage mich, was haben sie vor, wenn mein Vater keine Chemo mehr verträgt (und das wird so wie es momentan aussieht bald sein)? Ihn einfach Heim schicken und sagen, das war's? Gerade unter diesem Aspekt verstehe ich die Ablehung ggü. alternativen Mitteln nicht ?(.


    LG Sebastian

  • Lieber Sebastian,


    aber genau das wird geschehen! Sie schicken die Leute als "austherapiert" nach Hause. Und diese geben dann erst recht total auf! Warum sie trotzdem alternativen Methoden gegenüber nicht aufgeschlossener sind, kann ich mir nur damit erklären, dass sie einfach nicht mehr können und nicht mehr wollen. Krebs ist ja kein einseitiges, nur auf das Organ bezogene Geschehen. Den meisten Patienten ist ständig schlecht, deswegen haben sie keinen Appetit, demzufolge auch keine Energie mehr.
    Ich hatte auch noch so viele Dinge vor mit meiner Mutter - aber sie war völlig fertig durch das Interferon. Dazu kam, dass sie aus unerfindlichen Gründen manchmal völlig verwirrt war, dann hyperventilierte, was die ganze Sache noch schlimmer machte. Sie hatte keine Tumore im Kopf. Ich denke, dass es bereits Sauerstoffmangel war.
    Ich konnte nichts mehr tun, ausser in den letzten 4 Tagen ihres Lebens ständig bei ihr zu sein, auch das muss man akzeptieren können. Es ist sehr schwer. Das ist 3 Jahre her im Juli und ich hab es immer noch nicht verdaut!


    Was mich so irritierte damals und was ich bis heute nicht verstehen kann ist folgendes:


    sie war 2 Monate vor dem Nierenkrebs-Befund an einem Nabelbruch operiert worden. Wie es so üblich ist, wurde vor der OP die Lunge geröntgt und da war nichts, garnichts von Tumoren zu erkennen! Ich habe mich nach dem Krebsbefund selbst überzeugt, indem ich die Röntgenaufnahme sehen wollte und sie mit nach Mainz nahm. Wie können so schnell Metastasen wachsen, dass innerhalb 2 Monaten beide Lungenflügel bereits zur Hälfte befallen waren?


    Ich habe die behandelnde Ärztin gefragt, was es eigentlich heisst, Metastasen? Es bedeutet ja, dass der Primärtumor "streut". Bedeutet für mich eigentlich, dass Nierenzellen nämlich vom Nierentumor auf einmal in der Lunge wachsen. Kann nicht sein, sonst könnte man Ohren auf Armen züchten.
    Nein, sie sagte, das sind keine Nieren- sondern halt eben entartete Zellen. Okay, aber wie kommen die dort hin? Durch die Blutbahn, sagte sie. Ich habe sie gefragt, ob sie oder irgend jemand anderer das schonmal gesehen hat. Krebszellen, die durch die Blutbahn wandern und sich dann einfach irgendwo festsetzen?
    Sie hat mich angeschaut, als wäre ich nicht von dieser Welt! Ich habe gebohrt, hat sie oder hat sie nicht? Nein, sie hatte nicht und auch sonst keiner hat sie je gesehen.
    Heisst für mich: sie wissen es nicht!
    Ich fragte: gibt es Herzkrebs? Nein, kennt sie nicht! Wieso bleiben die nicht im Herzen stecken, denn dort geht das ganze Blut durch?
    Ich glaube, sie wäre am liebsten davongerannt! Sind doch ganz einfache und logische Fragen, oder?
    Reaktion meiner Mutter, die ja dabei war: Du bist unmöglich! Nunja, manchmal bin ich das.


    Nein, ich glaube, dass bei unserer Wissenschaft etwas im Argen liegt. Dass hier nicht "Wissen geschaffen" sondern Dogmen verteidigt werden - zum Nachteil des Patienten.


    LG Inge

  • Hallo Inge,


    Treffer - versenkt !


    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, denn genau so sehe ich es auch. Es gibt genügend Wissenschaftler, die klar sagen, daß ein Wandern von Krebszellen von einem zum anderen Ort nicht möglich sei.
    Diese "Artverwandheit" der Zellen reicht aber anscheinend aus, um solch Behauptungen aufrecht zu erhalten.
    Nunja, warten wir mal ab, wie lange sich diese Aussagen noch halten werden...........höchstwahrscheinlich solange man damit so dermaßen viel Geld verdienen kann................. :(


    Das Problem ist aber eben zusätzlich, daß wenn wir, die Diagnose KREBS hören, eine LEBENS-Angst in uns erzeugen, weil jeder von uns so aufgewachsen ist.
    Immer schon heist es, daß Krebs nicht heilbar ist. Wie will man sich davon frei machen?


    Auf der anderen Seite HAT aber JEDER von uns sowieso Krebs, denn unsere Zellen entarten REGELMÄSSIG, nur normalerweise erkennt das unser Körper und entsorgt die entarteten KREBS-Zellen eben ganz unauffällig.


    Ich wüßte nicht, wie ich reagieren würde, einmal hatte ich schon so eine Verdachtsdiagnose, stellte sich dann aber als Bindegewebswucherung heraus, dennoch wurde es mir von Tag zu Tag immer gruseliger und in den Tagen bekam ich so eine Ahnung, von dem Gefühl..................


    Allen viel Kraft und alles Liebe,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Ja, so wirklich klar scheint das 'Phänomen' Krebs der Wisschenschaft noch nicht zu sein, es gibt ja so viele Theorien und Vermutungen :rolleyes:.


    Normalerweise geht man ja auch davon aus, das Krebszellen über das Lymphsystem verteilt werden, manchmal bilden sich aber auch Tumore an Stellen, die quasi gar nicht miteinander verbunden sind. Dennoch ist es verwunderlich, daß es bei bestimmten Krebsarten bevorzugt an ganz bestimmten anderen Organen zu Metastasen kommt, bei Lungenkrebs eben z.B. an Gehirn und Nebennieren. Wobei die Ärzte bei meinem Vater anscheinend davon ausgehen, daß der Tumor an der Nebenniere 'eigenständig' ist. Da stellt sich sogar die Frage, ob nicht vielleicht alles von der herrührt?


    Bei meinem Vater wurde übrigens auch ein paar Monate vor der Diagnose ein Röntgenbild der Lunge erstellt, angeblich ohne Befund (das Bild ist aber nicht mehr auffindbar, auch wieder so eine Geschichte), Röntgenaufnahmen wären angeblich ohnehin zu ungenau. Aber bei einem Tumor von 6x4cm? Man hat oft den Eindruck, daß die Ärzte auch untereindander zusammenhalten und auf Kollegen nichts kommen lassen X( (es sei denn natürlich sie vertreten eine andere Methodik).


    Es heißt ja auch immer, wenn Metastasen im Körper sind, ist die Krankheit nicht mehr dauerhaft aufzuhalten, deshalb wird auch gar nicht mehr versucht den oder die Tumore zu operieren, um den Patienten (und vielleicht auch die Krankenkassen) zu 'schonen'. Aber mittlerweile gibt es ja auch schonendere Verfahren (z.B. Cyberknife), ich frage mich, ob das nicht doch vielleicht helfen würde, denn was weg ist, ist ja erstmal weg?

  • Das würde ich nicht ganz so sehen. Ich denke, dass die Tumore nicht die Krankheit sind sondern das Symptom! Und eine Krankheit heilt man nicht, indem man Symptome aus der Welt schafft! Deshalb kommt es auch zu den Wiedererkrankungen, weil nämlich die Ursache nicht bekämpft wurde.


    Silke hat da sicherlich ganz Recht: man bekommt die Diagnose und bekommt Todesangst. Die Äusserung meines Vaters war: das ist der Anfang vom Ende!


    Man weiss ja nie, wie man selbst reagieren würde, wahrscheinlich erstmal ganz genauso, weil wir es nicht anders kennen. M.E. ist Krebs in der Hauptsache ein seelisches Geschehen, das sich im Körper manifestiert.
    Man sagte mir, der Nierenkrebs sei recht selten und auch sehr langsam wachsend. Es käme von der Zeitspanne her sehr gut hin, dass die Krankheit bei meiner Mutter schon begann, als mein Vater 6 Jahre davor starb. Sie hat das nie verkraftet.
    Mein Vater selbst kam mit dem Rentnerdasein überhaupt nicht zurecht, er starb mit 73,also bereits 8 Jahre nach Rentenbeginn an einem auch sehr seltenen Krebs des Rippenfells, der dann die Lunge angriff.


    Es gibt eine medizinische Richtung, die dahingehend forscht oder geforscht hat. Die sicherlich auch nicht in allem Recht hat, was aber nicht erklärt, weshalb diese Ansätze von der etablierten Wissenschaft nichtmal überprüft wurden und immer noch nicht werden. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?


    Ich glaube nicht, dass es in der Hauptsache das Geld ist, was die Wissenschaft so werden lässt. Meiner Ansicht nach wollen die etablierten ihr Gesicht nicht verlieren und keine Fehler zugeben und das ist mehr als traurig, denn es kostet Menschenleben!
    Und sie sind immer weniger unabhängig, denn die Forschungen müssen finanziert werden. Wie heisst es? Wes Brot ich ess' , des Lied ich sing! Und das kann nicht Sinn und Zweck der Wissenschaft sein!


    LG Inge