Hallo in die Runde,
ich bin neu hier im Forum und habe micht angemeldet, weil ich seit mehr als zweieinhalb Jahren an einer Störung des Immunsystems leide. Bis dahin war ich immer fit und gesund, bis auf einen chronisch sehr trägen Darm keinerlei Gesundheitsprobleme gehabt. Nur meine Mandeln wurden mir wg. ständiger Anginen im Alter von 9 Jahren entfernt. Heute bin ich 40.
Einige Jahre vor Krankheitsbeginn habe ich begonnen regelmäßig zu laufen und mich dabei super gefühlt. Gegessen hab ich immer schon gerne und deshalb ein paar Kilo zuviel auf den Rippen gehabt (5-10). Aus diesem Grund habe ich im Jahr vor der Erkrankung dummerweise sehr einseitig gegessen und extensiv Sport betrieben. Heute denke ich, daß dies mein IS ins Wanken gebracht hat.
Außerdem begann in dieser Zeit schon ein ziemicher Haarausfall einzusetzen und ich bekam verkürzte Zyklen.
Anfang 2007 hatte ich dann einen heftigen Magen-/Darm Infekt. Ca.4 Wochen später war ich zur Blutspende und 2-3 Tage später ging alles los. Begonnen hat es wie eine Grippe: Schüttelfrost, tierische Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, (aber keinerlei Schnupfen, Husten o.ä), so daß ich von der Arbeit nach Hause musste. Bin am nächsten Tag zum Hausarzt: unbekannter Virusinfekt.
Habe dann ziemlich schnell gemerkt, daß die Erschöpfung, die einsetzte, irgendwie anders war als vorher gekannt. Es wurde gar nicht besser, weiterhin keine echten Erkältungssymptome. 2 Wochen später bin ich wieder zur Arbeit, fühlte mich aber nach wie vor erschöpft. Wieder zur Hausärztin, Blutbild mehr oder weniger unauffällig. In den nächsten Wochen keine Besserung. Ich lief aber wieder und dachte mir, damit meine Fitness wieder stärken zu können. Fühlte mich nach wie vor grippig. Las im Internet und diagnostizierte alles Mögliche und Unmögliche, z.B. EBV. Wieder zum Hausarzt. Blutbild, niedriger Eisenwert, Eiseninfusionen. Keine Besserung, zum Arzt - alles psychisch, keine typischen EBV-Blutwerte, "lesen Sie nicht soviel im Internet". Dann kamen zur Erschöpfung plötzlich Durchfall, starker Nachtschweiss, Temperatur und starke Lymphknotenschwellungen am Hals. Zum Hausarzt, Blutbild, "Sie haben EBV", schonen Sie sich die nächsten paar Wochen, alles kein Problem....
Da war dann schon April/Mai und 2-3 Monate vergangen. Der Nachtschweiss und Durchfall verschwanden, die Erschöpfung, LK-Schwellungen, Herzbeschwerden und Schwindel sowie Konzentrationsstörungen blieben. Jeder Tag war ein Kampf. Totmüde aufgestanden, zur Arbeit, zum Glück Schreibtischjob, aber Einzelkämpfer und eigentlich viel Stress. Ich funktionier(t)e irgendwie, aber nur auf Sparflamme. Abends nach Hause, Sofa, Bett. Sport ging gar nicht mehr, manchmal war schon der Weg zum Klo ein Kraftakt!
Die Hausärztin wollte mir Antidepressiva verschreiben, seitdem war ich nicht mehr dort...
Ging dann zu einem Alternativmediziner. Machte eine Sauerstofftherapie, die super anschlug, aber leider nicht lange anhielt. Nahrungsergänzungsmittel, ich hab wirklich alle durch
Bin dann zu einem Arzt im hohen Norden, der sich mit viralen Erkrankungen auskennt und fühlte mich zum ersten Mal ernst genommen. Er machte einen ausführlichen Immunstatus. Dabei stellte sich heraus, daß - wohl ausgelöst durch den Darminfekt zu Beginn - und der folgenden Blutspende mein IS gekippt ist und nach und nach sämtlichen Viren und Bakterien Tür und Tor geöffnet hat. Ich zähle hier nur mal die markantesten auf: EBV, CMV, HHV6, Coxsackie und Chlamydia pneum.
Mein Immunsystem ist völlig überreizt und reagiert überschiessend. Dabei beginnt es wohl immer wieder, Erreger zu bekämpfen, bricht dann aber ab. Das erklärt wohl auch das Auf und Ab des Befindens.
Habe dann zuerst wochenlang Antibiotika genommen und bin dabei fast aus den Latschen gekippt. Blutwerte wurden in 2-3monatigen Abständen gecheckt. Auch der TNF-alpha ist stark erhöht. Habe auf Anraten des Arztes auch verschiedene Nahrungsergänzungen getestet. Den echten Durchbruch hat aber nichts gebracht, vielleicht Besserung. Bin weiterhin dort in Behandlung, allerdings sehr unregelmäßig.
In diesem Jahr ging es mir verhältnismäßig gut, d.h. ich war für einige Monate fast erschöpfungsfrei und konnte sogar wieder moderat Sport machen (wandern, Nordic-Walking). Den Zustand wie vor der Erkrankung habe ich aber nie wieder erreicht, war aber absolut zufrieden damit, wieder fast wie vorher "zu ticken".
Nach einer extrem stressigen Arbeitswoche Anfang Sep. kamen aber alle Symptome schlagartig zurück, d.h. seit mehr als 4 Wochen hänge ich wieder durch: Erschöpfung, leichtes Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, geschwollene LK, Schwindel, Herzprobleme (niedriger Puls und Schwäche), Konzentrationsprobleme....
War 2 Wochen krank und habe mich mit dem Thema Heilpilze beschäftigt. Dabei bin ich auf diese Seite gestossen und habe auch die telefonische Sprechstunde in Anspruch genommen. Ich fühlte mich sehr gut beraten. Demnach nehme ich seit kurzem Synerga (um meine wahrscheinlich chronisch schlappe Darmschleimhaut auf Trab zu bringen). Außerdem wurde mir geraten, erstmal langsam und vorsichtig mit den HP zu beginnen, d.h. ich nehme Polyporus und werde schrittweise auf 3x1 steigern. Nach Rücksprache werde ich dann evtl. Hericium dazunehmen.
Ich möchte auf jeden Fall verhindern, daß mein überdrehtes Immunsystem noch mehr aus den Fugen gerät (wahrscheinlich TH2-Shift). Ich habe im Netz Seiten gefunden, die in diesen Fällen von der Einnahme bestimmter Pilze abraten! Ich werde mich deshalb wirklich ganz langsam an das Thema herantasten und mit der netten Dame von der Beratungshotline regelmäßig Rücksprache halten!
Ich habe in den letzten Jahren sovieles versucht und möchte einfach nur wieder gesund sein
Wenn es mir sehr schlecht geht, habe ich das Gefühl, daß das Leben an mir vorbei zieht. Meine Familie hat zwar viel Verständnis, leidet aber auch sehr darunter.....
Vielleicht finde ich hier "Leidensgenossen", die ähnliches erlebt und mir auch ihre Erfahrungen (gute und schlechte) in Bezug auf die Heilpilze weiterreichen können. Hab mir auch schon eine Menge Literatur besorgt
Ich bin sehr realistisch und erwarte keine Wunder, aber vielleicht doch eine Besserung und Stabilität meines Befindens.
Puuuhh, jetzt habe ich aber viel geschrieben!
Ich wünsche allen, die hier aktiv sind, gute Besserung - egal, welche Zipperlein euch quälen! Die Gesundheit ist unser größtes Gut und lässt sich nicht hoch genug schätzen!
Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustauch!
LG Linna