Sensibilisierung meiner Cira vor den Silvesterknallern, was kann ich jetzt schon tun?????

  • Hallo ihr lieben Tierheilpraktiker-Profis,


    Die Vorweihnachtszeit schreitet so voran und als nächstes Event ist Silvester angesagt. Ja, eigentlich ein schönes Ereignis, um alles unnötige und nicht so gute im alten Jahr zurückzulassen und sich einem neuen Ziel zu widmen. ABER!!!!! Silvester ist ja immer bekannt für seine Knallerei, (um das alte Jahr zu verabschieden und das Neue gebührlich zu begrüßen, doch was mach ich mit meiner, warscheinlich knalltraumatiesierten, Cira???
    Keiner von uns weiß ja etwas von ihrer Vorgeschichte, vor der Zeit im Tierheim. Jedoch kann diese ja nicht so prickelnd gewesen sein, sonst hätte der Tierschutz sie damals dem Besitzer nicht weggeholt. Zwar hat sie bei uns eine schöne ruhige Zeit, aber gegen Knallgeräusche ist sie dermaßen allergisch, dass sie sich zu solchen "Knall-Ereignissen", die ja bei uns auf dem Dorf manchmal schon einen Tag vorher beginnen und meist erst am Abend des nächsten Tages enden, dermaßen aufregt, dass sie bald "durchdreht".


    Nun ist ja noch ein bischen Zeit bis dahin und ich möchte sie schon ein bischen desensibilisieren, denn von Konfrontationstherapie >>>"da muss sie eben durch" halt ich nicht viel.


    Hat jemand einen guten vor allem RUHIGEN Rat für uns zwei ?????


    Ja, auch wenn ich sie im Haus behalte, spürt sie jeden Knall, auch wenn er kilometerweit weg ist. Im vorigen Jahr hatten wir dann schon die Fenster zugezogen, half aber alles nichts. Dann hatten wir auch versucht, sie doch mit rauszunehmen, aber sie hat sich dermaßen umgebracht, dass ich sie nach wenigen Minuten doch wieder ins Haus gebracht hab.


    Also, wir sind für jeden lieben Rat sehr dankbar


    Elke und die Knall-schreckhafte Cira

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Liebe Elke, liebe Cira :D !


    Da würde ich "Euch" Rescue Remedy = Notfalltropfen von den Bachblüten empfehlen!


    Am besten schon 1 Woche im voraus 2-3 mal tägl. 2 Tropfen - im "Akutfall" bis zu 2stündlich 1-2 Tropfen. Damit habe ich in solchen Fällen gute Erfahrungen gemacht :thumbsup: !


    Liebe Grüße und viel Erfolg!


    Corinna

  • Dank Corinna,


    wenn das SOOOO einfach ist. Resceu - Tropfen hab ich immer zu Hause. Aber wir hatten mal darüber nachgedacht, zu Silvester auch mal zu einer Feier zu gehen. Bei der Cira -Panik trau ich mir das garnicht so recht, sie bei dem Getöse dann auch noch alleine zu lassen. Kann man sie nicht auch irgendwie an die Knallerei "gewöhnen" ??? irgendwie, ganz sanft..........
    Gibts da bei den Bachblüten eventuell auch noch andere Globulis? Ich werd mal nachforschen, ist aber eine gute Idee.


    So jetzt gehts erstmal raus, bevor es wieder dunkel wird.......


    Elke und die faule Cira

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Liebe Elke,


    alleine lassen würde ich Cira gar nicht, wenn sie so Angst vor der "Ballerei" hat.


    Vorbeugen kannst Du nach Sylvester mit den "Kinder-Böllern" (verwecchsel die blos nicht mit China-Böllern!!! ;) )- die gibt´s auch das ganze Jahr über zu kaufen. Ich würde das ganze immer feste mit Leckerlis belohnen, so dass Cira weiss: wenn´s kracht, gibt´s was Leckeres!! - Die Lautstärke des "Krachs" kannst Du dann langsam steigern.


    Wir sprechen uns auf jeden Fall nach Sylvester wieder, denn dann sage ich Dir, wie´s bei meiner "Bonnie" geklappt hat :D - die ist bisher noch "krachunerfahren" - außer ein paar Raketen zu Geburtstagen.....


    Liebe Grüße und toitoitoi :) !


    Corinna

  • Also meine Cira mit Chinaböllern zu trangsalieren...... 8o 8o 8o


    nein weißt Du......... Das wäre eher so eine "Konftontationstherapie", die sich manch ein Hunde-Psycho-Unkenner einfallen lassen würde... :cursing: :cursing:


    Zum Glück kann ich die ja noch von harmlosen "Kinderknallern" unterscheiden :rolleyes: und mein Sensiebelchen bestimmt damit ein bischen leichter an dei Knallerei heranführen. Könnte ich doch bestimmt schon vorher versuchen oder?????? Wenn ich vorher irgendwo ein paar Knallbonbons finde ;)


    Mit dem Alleinlassen hat es sich übrigens auch erledigt. Wir wollten im Restaurant, wo unser Töchterchen serviert gemeinsam mit den angehenden Schwiegereltern feiern, aber wir hatten uns das schon mal ZU spät überlegt.


    Aber egal, wir werden uns schon was schönes einfallen lassen und wenn wir wieder mitten in der Nacht auf unseren naheliegenden Strohmberg spazieren und uns von dort die Knallerei rundherum von weitem ansehen. Ja, das hatten wir schon mal gemacht, war irgendwie auch mal was besonderes.



    Also werd ich jetzt mal schnell in die Gänge gehen, um dann noch genügend Zeit zu haben, das Hundeweihnachtskeks-Rezept noch zu Papier bringen zu können, denn heut abend ist ja wieder Aqua-Fittness angesagt


    Viele liebe Grüße


    Elke

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Hallo Elke,


    bitte entschuldige, ich war einige Zeit nicht hier und les das jetzt erst.


    Also, die Rescue-Tropfen sind schon prima, dann gibts aber noch den Versuch mit Serene-UM *, das sind Tabletten (natürlichen Ursprungs, Mineralien und Aminosäuren+3 Vitamine) die auch beruhigende Wirkung haben. Sie werden bei "hyperaktiven" Tieren eingesetzt( Sturmangst, Silvesterangst, Reisekrankheit, generelle Übererregbarkeit) und ich bin da gerade erst selbst drauf aufmerksam geworden, nachdem ich das andauernd von Kolleginnen gehört hab.


    Dann fürs nächste Jahr ein Tipp, denn für dies Jahr isses sehr wahrscheinlich viel zu spät: Nimm eine Kassette (gibts die noch ;( ) oder CD mit Geräuschen von Silvester-Knallern und lass die immer wieder in der Wohnung im Hintergrund laufen, damit sich die Kleine dran gewöhnen kann. Belohne sie jedesmal, wenn sie sich beruhigt hat - NICHT vorher!


    Dann erhöhe die Lautstärke SEHR langsam. Wenn sie zu sehr in Panik gerät, gehe auf die letzte akzeptierte Lautstärke zurück und belohne sie wieder, wenn sie sich beruhigt hat. Am nächsten oder übernächsten Tag versuche wieder eine etwas lautere Einstellung.


    Und so weiter.


    Erst wenn Du/Ihr da Vortschritte erzielen konntet, würd ich in die "Realität" einsteigen, denn ansonsten riskiert man, auch mit den Kinder-Knallerbsen etc., ein Trauma. Parallel dauerhaft auch bei diesem Training die Rescue einsetzen.




    Und sowas muss man am besten zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr trainieren, solange, bis man die eigentliche Lautstärke erreichen kann.




    *) = Serene-UM, Firma Mark&Chappell, Großbritanniene www.markandchappell.com


    Muss mal schauen, wo man das hier in D bestellen kann. Ich habs von einer Kollegin bekommen, die ihren Bestand wegen Praxis-Aufgabe verschenkt hat.




    Lieben Gruß,


    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Hallo Silke,


    schön, dass Du auch noch einen "Ruhe-Tipp" für uns hast.


    Noch ist ja alles ganz ruhig und Cira verhält sich diesmal ein ganz bischen anders. Meine Tochter hatte aus Übermut mit der Verpackungsfolie mit den Vakuum-Blasen rumgespielt und nacheinander einige dieser Bläschen zerdrückt. Die Knallerei macht ja Spaß....... Und meine Cira spielte diesmal überhaupt nicht verrückt, sondern kam zu mir in die Küche, legte sich ruhig auf den Läufer vor der Tür und ließ die Unruhe im Wohnzimmer an sich vorüberziehen (Kopf auf dem Fußboden, die Ohren fast zugehalten..., aber ganz entspannt) na ja, vielleicht ist sie ja doch noch lernfähig, denn vor zwei Wochen etwa, haben irgendwelche Nachbarn bereits Silvester gespielt (warscheinlich ein runder Geburtstag), so richtig mit lautem Knall und Raketen, aber meiner Cira war auch das diesmal EGAL, zum Glück.


    Ja, mit dem Bespielen einer Kassette wird das wohl wirklich ein Problem, auch einer CD.....
    Als Alternative kam mir dazu ein, wir müssten zu Silvester ein Video aufnehmen, auf CD brennen und dann immer wieder abspielen.
    Das wär dann schon ein Gaudi.... Silvesterknallerei mitten im April oder Juni......... Und wer fragt dann nach meinen Nerven???????
    Vielleicht hat sie ja aber auch schon ein Lärmtrauma, als kleiner mishandelter Kneipen-Welpe???(war damals erst 8 Wochen alt, als wir sie aus dem Tierheim geholt hatten und sie da schon dem Halter weggenommen worden war)


    Aber wir kriegen das schon hin. IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT und sie ist ja eigentlich gelehrig und schmusig meine Gute


    Diese Tabletten werd ich trotzdem mal suchen, denn hyperaktiv ist Cira ja auch oft und wenn diese Tabletten helfen, sie insgesamt zur Ruhe zu bringen, könnte ich vielleicht doch mit ihr die Ausbildung "Hunde helfen heilen" bei Maria Störr beginnen und mir dann, so meine eigene Gesundheit mitspielt, einen zweiten Hund (ein bischen größer als Cira) dazunehmen. Das wär dann der Idealfall.


    Na mal sehen, bis jetzt ist alles gut und ich hoffe, es bleibt auch vorerst so


    Viele liebe Grüße und einen fröhlichen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute im nächsten Jahr


    wünschen Elke und die knalltraumtisierteangsthäsische Cira

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Liebe Elke!


    Schreib uns doch mal, wie´s Euch Mädels - vor allem Cira - an Sylvester erging!


    Meine Bonnie war total entspannt. Wir haben alle Rolläden bereits um 18.30 Uhr zugemacht und als die Knallerei begann - und wir selbst rausgingen, damit mein 12jähriger Sohnemann auch ein bißchen "ballern" kann - haben wir den Fernseher etwas lauter gedreht. Das hat super geklappt, sie hat sogar geschlafen, als wir wieder rein kamen.


    Selbstverständlich ist es schwieriger, wenn ein Hund mal eine schlecht Erfahrung gemacht hat, aber ich glaube, Rollo zu und "Glotze" an, ist ganz hilfreich.


    Die Idee mit der Kassette oder CD (gibt´s doch bestimmt was zum runterladen im Internet ^^ ) ist prima!


    Du musst es mit Cira ja nicht jeden Tag anhören :D .....


    Liebe Grüße :) und ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr!


    Corinna

  • Hallo an alle, die mir Tipps zur Cira-Silvester-Beruhigung gegeben haben und vielleicht genau so neugierig sind, wie Corinna,


    Ja, für Cira und mich ist Silvester erstmal durch :evil:


    Tagsüber war alles ganz paletti, keine Unruhe, kein Rumjammern oder sinnloses Rumdösen in der Wohnung. Es war aber diesmal auch im Dorf rundherum ziemlich ruhig. Aber zum Abend hin rumorte es dann doch einwenig in den Nachbarschaften, doch das war für Cira noch nicht "der Rede wert".
    Erst als mein Mann mal einen Knaller abschießen wollte, besann sie sich auf ihr "Knalltrauma". Obwohl es wohl lieber "Zischtrauma" heißen müsste. Wir haben beobachtet, dass sie am meisten dann "durchdreht", wenn es noch VOR dem Knall so richtig zischt.


    Wir hatten es zwischenzeitlich auch mal versucht, sie zum Abschießen einer Rakete mit nach draußen zu nehmen. Vorsichtshalber hatte ich ihr dass Sicherheitsgeschirr für das Auto angelegt, da sie sich im vergangenen Jahr aus lauter Übermut oder Verzweiflung aus dem Halsband gewürgt hatte. Aber wir sind nicht weit gekommen. Schon draußen vor der Tür, noch auf dem Treppenpodest bekam sie ihren ersten "Tobsuchtsanfall". Dabei war mein Mann nur mit den "Abschussutensilien" vorausgegangen. Doch das war schon alles egal........ Sie stand stock steif da, zitterte am ganzen Körper, knurrte und bellte wie verrückt, fast ohne Luftzuholen im Wechsel mit gefletschten Zähnen.


    Da hab ich das Theater sofort wieder abgebrochen, denn ich konnte sie ja auch kaum noch halten. Ich hab sie mir geschnappt und wir sind zurück ins Wohnzimmer gegangen, dann gabs erstmal Resceu mit Rock Rose gegen Panik und ein paar Globuli gegen Agressionsverhalten sowie VIELE Streicheleinheiten.
    Sie "kam dann auch wieder runter....."
    Zur nächsten Knallerei haben wir sie dann aber auch drin gelassen. Sie hat zwar auch rumgebellt, es hörte sich aber nicht mehr so hysterisch an.
    Also war der Abend, die nacht, nun doch gerettet.


    Aber das wars dann doch noch nicht :evil:
    Am nächsten Tag kam meine Tochter mit ihrem Freund zu uns und wir machten uns auf zu einem schönen Neujahrsspaziergang, natürlich mit Cira.
    Und was soll ich euch sagen, wenn aus Erwachsenen Kinder werden...... Meine Tochter wollte, da sie zu Silvester arbeiten musste, auch mal selber rumknallen und mein Mann dann natürlich mit. Und sie wollte auch, dass wir, wie jedes Jahr zusammen auch noch eine "Wunschrakete" abschießen.
    Gut dachte ich, es ist ja alles im freien Feld, da schallts nicht ganz so, aber so hab bloß ich gedacht. Solange irgendeiner mit einer Packung Knallzeug raschelte, war noch alles in Ordnung, aber wehe es fing an zu zischen, da war alles zu spät..... Egal, wie weit sie schon vor uns vorausgelaufen war oder sonst wo rumtrödelte, es dauerte keine Sekunde, da war sie voll auf "Abschuss".
    Wir wollten natürlich nicht, dass sie wieder, wie im vergangene Jahr, direkt in den Feuerwerkskörper rennt und sich verbeißt, deshalb kam mein Mann auf die Idee, kleine kurze Knallketten an den Ästen von Bäumen aufzuhängen und dann anzuzünden.
    Aber egal, wie hoch sie hingen, Cira ist gesprungen, so hoch sie konnte und hatte sie versucht zu "zerstören"??? oder sonstwie zu beseitigen
    Und sie hatte es sogar geschafft, mit all ihrer Sprungkraft, einen Knaller runterzuholen und hat ihn im Schnee zerbeißen wollen, dabei hat sie sich sogar die Nase ein wenig verbrannt, aber das war KEIN Grund, das DING liegen zu lassen..... ;( ;( ;(
    Als wir dann die Rakete auf freiem Feld losgeschossen haben, wär sie am liebsten mit hinterhergeflogen. Aber so hoch kommt sie ja nun doch nicht.....
    Dann war die Knallerei vorbei und es zog wieder Ruhe ein, zum Glück


    Wir haben uns aber trotz allem den Spaß gemacht und mit der Videokamera einige Silvesterraketen am Himmel gefilmt und vor allem die Knallgeräusche direkt zum Jahreswechsel aufgenommen. Die Therapie kann nun beginnen ^^
    Nur erstmal muss sie sich wieder dran gewöhnen, dass wir wieder nur noch zu zweit zu Hause sind, denn mein Mann ist seit gestern wieder auf Tour (war aber seit Heiligabend mal durchgehend zu hause)


    Aber das nutzt nun alles nichts, neues Jahr, neue Aufgaben, Schluss mit alten schlechten Gewohnheiten und der Weihnachtslangeweile, jetzt gehts wieder vorwärts!!!!!


    Mit lieben Grüßen


    Elke und Cira, die jetzt endlich wieder ruhig schlafen kann

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Eieiei! Ich würde NIE einen Hund mit nach draußen nehmen bei der Sylvester Knallerei - egal wo.....


    Das ist der Grund, weshalb so viele Hunde Angst davor haben...- also, das ist zumindest meine Meinung. Denn Du kannst Cira ja nicht erklären, was da passiert, also bleiben Angst oder Aggression als Reaktion für den Hund übrig.


    Bin jetzt mal gespannt, wie Petra und Silke das sehen ( 3 Leute 3 Meinungen? :D )


    Liebe Grüße und gute Erholung für Euch beide :)


    Corinna

  • Also, meiner Meinung nach habt Ihr da jetzt eigentlich alles falsch gemach twas geht und wenn die kleine jetzt erst Recht ein Trauma davon getragen hat, dann wundert mich das nicht.



    Wie kommt Ihr denn auf so einen Quatsch? Entschuldige, aber das war echt letztendlich einfach absolut fieß Cira gegenüber !

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Ja, jetzt hab ich aber ganz schön einstecken müssen :huh: :huh: :huh: :huh:


    wie gesagt, ich hatte sie ja gleich wieder reingelassen und war bei ihr geblieben, bis sie sich wieder beruhigt hatte.


    Die Sache mit dem "Böller fangen" hatten wir uns so nicht gedacht. Mein Mann und meine Tochter "wollten doch bloß spielen...." Ich war schon mit Cira vorausgegangen, damit sie diesen Quatsch, wie ich selber auch fand, nicht so direkt mitbekommt. Aber jetzt ist es eh zu spät, um weiterzujammern ?( ?( ?(


    Ich werd mir eure Lehren natürlich annehmen und mit Cira gleich von vorn herein ganz in Ruhe in das neue Jahr gehen. Alle anderen (Mann und Kind) sind ja eh wieder im Wochen-Arbeits-Außendienst, da bringen die uns jetzt nicht gleich wieder durcheinander.


    Es war für Cira sowieso wieder ein großes Problem, dass mein Mann seit Montag wieder "verschwunden" war, nachdem er doch seit Weihnachten zusammenhängend mal 10 Tage zu Hause war und er sie "ständig mit in der Hosentasche hatte". Ja, wenn mein Mann zu Hause ist, sind die beiden unzertrennlich, da spiel ich sogar bloß eine Nebenrolle. Da kommt sie abends nicht mal mehr mit mir schmusen.


    Ich glaube eigentlich eher, dass sie statt Angst eher einen sehr übertrieben ausgeprägten Beschützerinstikt aufgebaut hat.


    Denn sie läßt ja im Normalfall auch keine anderen Hunde an mich heran. Nicht, dass sie sie durch starke Abwehrreaktionen bekämpft, sie kann sich durchaus mit ihnen arangieren, aber sie blockt eben ab, dass sie recht nah an mich herankommen, dann stellt sie sich dazwischen und murrt rum.


    Einzig und bisher allein mit der Beagel-Hündin meines Bruders kommt sie nicht zurecht. Er besitz sie auch erst so lange, wie wir unsere Cira, also sind sie sich ja im Welpenalter schon begegnet. Doch je älter beide geworden sind, und da Bruder ja vor Jahren auch nach Bayern ausgewandert war, haben sie sich nur bei Familienzusammenkünften wieder getroffen. Und jedesmal gab es Kampfangriffe durch den Beagel. Erst war Cira ängstlich und hat nur abgewehrt, aber in letzter Zeit ist sie selber so richtig kampfbereit, auch wenn die Beagelhündin schon etwas größer und SEHR dominant ist.


    Eine Hunde-Dominanz-Klärung blockt meine Schwägerin jedoch immer wieder ab, aus Sorge, ihr Schatz könnte wieder eine Schramme mehr bekommen, denn Cira hat abwehrmäßig schon zwei mal zugelangt und ihr ,"für einen Beagel unschöne", Kratzer am Kopf zugefügt.


    Ich selbst hätte jetzt keine Probleme damit, daß die beiden sich mal so richtig "zerfetzten", bis endlich einer am Boden liegt und aufgiebt, denn eher wird wohl nie Ruhe zwischen den beiden einziehen können. Nicht dass irgendwann mal alle Familienfeiern an diesem Hundedrama zu Grunde gehen.
    Es ist nur schade, dass Gina, die Beagelhündin, stets und ständig durch meine Schwägerin und auch meinem Bruder in ihrer Dominanz unterstützt wird. Denn sie hat echt Erziehungsprobleme. Sie "sortiert" auch bei sich zu Hause alle Vorteile für sich heraus, ist NUR Leinengänger, da sie sonst sofort ausreist und gleich längere Zeit verschwunden ist, darf auf Tisch und Bänke gehen, sich Sachen vom Küchenschrank holen usw. und die beiden Halter beachten es kaum und wenn, dann finden sie das manchmal sogar "schön" ?( , anstatt ihr das gleich in diesem Moment von Grund auf zu verbieten und abzugewöhnen.


    Ja, ja, Gewohnheit macht sich viel zu schnell breit. Und die beiden können ja mit dem Bayern-Beagel auch machen, was die wollen, sie müssen ja mit Gina zurecht kommen. Es ist nur immer wieder schade, wenn sie schon mal wieder zu uns nach hause kommen, dass dann immer Ärger wegen den beiden Hundedamen vorprogrammiert ist. Es ginge ja auch anders. Mit der Hündin meiner Schwester verträgt sich Cira ja super, auch bei uns in der Wohnung gibt es bei den beiden kein Problem und keinen Neid. Die beiden haben eben schon lange "die Fronten geklärt".
    Auch beim Hunde-Massage-Kurs gabs keine Probleme mit den anderen Hunden. Eine Runde geschnuppert und Freund von Nichtfreund aussortiert und dann war auch die ganze Zeit Ruhe miteinander.


    Na mal sehen, kommt Zeit, kommt Rat. Wir werden es mit Cira ganz ruhig angehen lassen.
    Da es mir ja jetzt auch wieder viel besser geht, kann ich mich auch wieder intensiver mit ihr befassen und es wird ja auch bald wieder Frühling, da beruhigen sich sowieso wieder die Gemüter ;) hoffentlich


    Ich geb noch nicht auf, gemeinsam schaffen wir zwei das auch noch irgendwann

    >>Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen<< Hermann Hesse

  • Liebe Elke :) ,


    logisch muss sie Dich beschützen! Du bist doch ihr Frauchen - ein Teil ihres Rudels ;) ! Das Problem mit schlecht erzogenen Hunden ist leider weit verbreitet, da können wir nur mit unserer Hundeerziehung gegensteuern. Ist natürlich schade, wenn so was in der engen Verwandtschaft oder im Freundeskreis ist, aber das kenne ich leider auch :whistling: ....


    Jetzt wünsche ich Euch ein schönes Wochenende und viel Spaß mit dem herrlichen Schnee!


    Liebe Grüße :)


    Corinna

  • Liebe Elke,




    vielleicht wunderst Du Dich jetzt über das was ich schreibe, aber ich kann mir vorstellen, daß es noch viel gibt, was Du bei Deiner THP-Ausbildung (hoffentlich) neu lernen wirst/musst. Das klingt jetzt so doof überheblich, was es aber gar nicht sein soll, darum entschuldige ich mich gleich mal einfach prophylaktisch. Es ist sehr schwer manches so lieb zu schreiben, wie man es sagen könnte, wenn man sich gegenübersitzen würde/könnte.




    Dominanz ist ein Wort, was in den letzten Jahren bei unseren Hunden bzw. dem Umgang mit ihnen total verzerrt und verissen wurde.


    Das, was Du von dem Beagle beschrieben hast, hat für mich absolut NIX automatisch mit Dominanz zu tun, sondern mit einer einfach fehlenden Erziehung. Das ist nicht automatisch gleich zu setzen mit Dominanz oder Dominanzverhalten.




    Die meisten Hunde, die so beurteilt (teilweise VERurteilt) werden, wissen einfach nur überhaupt nicht, an welcher Position sie stehen und haben tatsächlich absolut überhaupt kein Bedürfniss danach, eine dominante Stellung/Position einzunehmen, sondern sehen einfach nur, daß es in ihrem Rudel keine geordnete Hirarchie gibt und das ist die größte Gefahr für jedes Rudel.


    Und wenn das Alphatier (bei Mensch-Hunde-Rudeln dann der Besitzer) seine Rolle nicht wahrnimmt - und zwar so, wie es ein Hund tun würde und nicht wie der Mensch als Primat MEINT, das es sein könnte/sollte - dann ist der Hund gezwungen diese Rolle zu übernehmen und meist total überfordert damit.




    Wenn jetzt dieser Beagle überall drauf darf und sich alles nehmen darf, dann heisst das auch nicht automatisch das da eine vermeintliche Dominaz verstärkt oder bestätigt wird. Das bedeutet erstmal "nur", daß dieser Hund weiterhin nicht wissen kann, WO er steht und was seine Aufgaben sind und wenn die Besitzer Pech haben, wird dadurch - denn das bringt Hunde in eine unsichere und damit Angst beladene Situation - ein prima Angstbeisser herangezogen, der vielleicht auch mal gegen seine eigenen Leute geht................... und dann heisst es oft, er sei Aggressiv-Dominant :cursing:




    Und ein Hochspringen, um Böller zu schnappen und zu zerbeissen, hat übrigens auch nicht automatisch etwas damit zu tun, daß Dich Dein Schnuffel beschützen wollte, denn das kann man oft bei Hunden oder anderen Rudeltieren beobachten (z.B. auch bei Primaten)ohne daß es primär um ein Beschützen eines anderen Rudelmitglieds geht. Es ist oft ein letzter Versuch - "Angriff ist die beste Verteidigung!" oder "Mach kaputt, was Dich kaputt macht!" - um aus einer beängstigenden Situation heraus zu kommen.




    Thema Dominanz, Angst, Rudelgefüge usw. ist eines der meist falsch verstandenen in der Mensch-Hund-Beziehung und dabei so wichtig!


    Gute Bücher hierzu finde ich sind die von z.B. Eric Ziemen, Günther Bloch, Jan Fenell oder auch von Patricia B. McConnell.




    Ich hoffe wirklich, Du nimmst mir das in keinster Weise übel, denn es ist absolut nicht böse oder lehrmeisterhaft gemeint, sondern es ist mir einfach ein großes Anliegen mit diesem flaschen Gebrauch von Dominanz etc. "aufzuräumen " und ich schreib/sag das wirklich allen, auch meinen besten Freunden, einfach nur, um unsere menschliche Sichtweise mal etwas auf die der Caniden zu richten und zu schulen. Hab selbst jahrelang falsch gedacht und gehandelt und möchte das einfach nur weitergeben oder zumindest mal ein Drüber-Nachdenken anregen.




    Lieben Gruß und Pfotendruck,


    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)