Pilze bei Ziervögeln - Wellensittiche

  • Moin moin zusammen,


    neu und relativ unbedarft mit minimal vorhandenen Informationen will ich mich mit der Gabe von Pilzextrakten bei Wellensittichen beschäftigen. Um die bestehenden Probleme aufzuzeigen, muss ich leider etwas ausholen - der Text wird also etwas länger.


    Derzeit haben wir fast 70 Wellensittiche überwiegend in Wohnungshaltung. Wir haben schon immer welche gehalten, aber früher waren es in der Regel gesunde Tiere. Mittlerweile nehmen wir nur noch kranke Wellensittiche auf, deren vorherigen Halter sie nicht mehr halten wollen oder können. Bei der Aufnahme weiterer Tiere wird darauf geachtet, dass sie über ein Jahr alt sind und entsprechend vorbelastet sind - nur vorsichtshalber angemerkt. ;)


    Wir hatten extrem mit bakteriellen Infektionen zu schaffen, die seit Februar aber scheinbar im Griff sind, nachdem wir den ganzen Schwarm mit Kropfeingabe von Laktobazillen, in München von Papageien gewonnen, behandelt haben. Bis auf einen Tumorpatienten, der hat alle 6-8 Wochen entweder einen Staph.- aureus oder E.colis. 10 Tage Baytril schaffen da immer Abhilfe. Eigentlich hatte er eine Prognose von wenige Tage bis Wochen. Mittlerweile sind es schon gut 6 Monate, die er mit dem Tumor zwischen dem Eingang Muskel- und Drüsenmagen liegt. Der Tumor liegt außerhalb der Mägen, drückt aber den Übergang natürlich zusammen, so dass mehrere kleine Mahlzeiten erforderlich sind.


    Der Bestand ist behaftet mit Macrorhabdiose (auch Megabakteriose / Going Light Syndrom genannt). Seit mehr als einem Jahr sind wir schubfrei, haben allerdings zwei Tiere, die derzeit mit Ampho-moronal behandelt werden, da sie Gewichtsverlust aufzeigen, Sekundärerkrankungen bekommen und die Megas nicht immer nachzuweisen sind. Nun bleibt das Gewicht zumindest konstant und geht nicht weiter runter - nicht das Gelbe von Ei, aber besser als nichts.


    Weiter sind im Bestand vorhandene Leberprobleme bei ca. 10 - 15 Vögeln. Bei drei Tieren zeigen sie sich durch erhöhtes Schnabel- und Krallenwachstum. Die anderen sind unauffällig, aber haben lt. Röntgenbilder eine vergrößerte Leber. Bei den betroffenen Tieren haben alle bis auf 2 deutlich mit Übergewicht zu kämpfen, dass wir nur teilweise eingedämmt bekommen, da aufgrund der Megas nicht permanent Diät gefüttert werden kann. Ein weiteres Problem ist es, dass die Hennen oft von den Hähnen zugefüttert werden - einige der Hennen haben das Glück oder Pech, dass sie gleich mehrere Hähne zum Füttern animieren können. Zeitweilige Trennung vom Schwarm schafft zwar kurzfristig Abhilfe, aber kaum sind sie wieder im Schwarm drinnen, dauert es zeitweilig nicht mal eine Woche und vier Wochen Diät sind übern Deister.


    Derzeit haben zwei Tiere eindeutige Nierenprobleme, die sich durch Gichtanfälle äußern. Drei Wellis haben massive Arthrosen, einer von ihnen in allen Gelenken Ablagerungen und es wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Schmerzmittel nicht mehr ausreichend wirken. Bis vor zwei Wochen hat er nur selten mal zwei bis drei Tage Meloxidyl benötigt und war dann über Wochen bis Monate schmerzfrei - soweit ersichtlich - und lebhaft. Die beiden anderen kamen mit akuten Schmerzen, sind aber derzeit ohne Medis und scheinbar schmerzfrei und agil. Ab und an benötigen sie mal ca. eine Woche Meloxidyl, was dann eine weitere Woche langsam mittels stärkerer Verdünnung ausgeschlichen wird. Das funktioniert bei den beiden ganz gut. Hier sind seit ca. 5 und 7 Monaten keine Schmerzmittel erforderlich gewesen.


    Ein weiteres nachgewiesenes Krankheitsbild ist Polyoma. Es kamen 7 Tiere aus schlechter Haltung im September 2009 bei uns an, alle relativ jung, drei waren noch nicht futterfest. Davon waren 5 flugunfähig, einer fliegt mittlerweile, einer verstarb wegen gehäuft auftretenden Sekundärerkrankungen an einer solchen. Wir haben also derzeit drei flugunfähige aus diesem Bestand. Seit ca. 15 Monaten sind die 6 verbliebenen Tiere stabil.


    Weitere 3 Tiere kamen flugunfähig hierher, weil Flügelbrüche nicht behandelt wurden oder die Behandlung nicht mit Erfolg gekrönt war.


    Normal dürfte ich jetzt nichts vergessen haben ?( .

  • Wir verfüttern Qualitätsfutter aus drei Onlineshops. Einmal eine ganz normale Körnermischungen mit 5% Hafer und ca. 3 - 5% ölhaltige Saaten - die gibt es nur selten und von der Menge dann etwas weniger.


    Überwiegend gibt es Mischungen mit 10 - 21% Knaulgras. Zeitweilig mischen wir das Futter selber, um ölhaltige Saaten zu minimieren oder auch mal drei Tage ohne diese zu füttern.


    Die Menge beläuft sich zwischen 600 und 700 Gramm pro Tag - je nach gerade vorhandener Menge der Tiere und nach deren Gewicht. Zugefüttert wird 2-4x wöchentlich Möhrengrün, max. 1x die Woche Möhren, die allerdings nur von ca. 15 Tieren angenommen und überwiegend nur geschreddert werden.


    Zusätzlich erhalten sie, weil nicht anders machbar alle, Silymarin AL unter das Futter gemischt. Die Menge richtet sich nach dem aktuellen Gesundheitszustand und den Problemen der Leberpatienten. Sind die Probleme größer, werden einzelne Tiere auch mal mit Partner isoliert, so dass die anderen Pause von Silymarin und Co haben.


    Kurweise bekommen sie Korvimin, im Krankheitsfall kann die Gabe auch mal 2 - 3 Monate am Stück vorkommen, jedoch geringer dosiert, immer nach Absprache mit dem vk Tierarzt. Laktobazillen gibt es kurweise über 10 - 14 Tage für alle, sobald irgendein Tier mit AB oder Ampho-moronal behandelt werden musste. Haben wir gehäuft behandelpflichtige Erkrankungen, erfolgt die Eingabe bei den einzelnen Tieren.


    Das war es jetzt eigentlich zu den dauerhaften, regelmäßigen Dingen, meine ich *kopfkratz*, sonst muss ich das nachreichen.


    Und nun zu meinen vermutlich nicht ganz einfach zu beantwortenden Fragen: Macht es Sinn, dem ganzen Schwarm unterstützend Pilze zu verabreichen, um das Immunsystem zu stärken - ich dachte da ggf. an Reishi? Welche Pilze wären ggf. noch geeignet? Welcher Pilz wäre für meinen Tumorpatienten ggf. angebracht. Und nun der Knackpunkt überhaupt - wieviel gebe ich denn pro Tag auf die 600 - 700 g Futter? Die entsprechende Dosierung von Ergänzungsfutter und Medis finde ich immer etwas kompliziert.


    Anzumerken ist, dass im Krankheitsfall sicherlich auch einzelne Tiere orale Eingabe bekommen, aber es nicht möglich gemacht wird, eine dauerhafte orale Eingabe zu geben, weil ich sie nicht dem Stress aussetzen möchte, täglich gefangen zu werden, um vorbeugend etwas zu machen. Das würde ich dann für übertrieben halten und möglicherweise haben wir durch das Einfangen den Nutzen der Prophylaxe aufgehoben.

  • Hallo Peraw,



    ein herzliches Willkommen in unserer Forenrunde!



    Danke für die ausführlichen Beiträge. Das ist Klasse, da man sich so ein gutes Bild machen kann. :thumbsup:



    Ich persönlich tendiere bei den Welli's immer dazu nur Feuchtfutter ( Salate, Kräuter, Obst etc. ) mit den Pilzen zu bestreuen. Das funktioniert in der Regel sehr gut. Ich würde bei Deinen Tieren eine Kombination aus Cordyceps und Reishi einsetzen. Auch bei Deinem Tumorpatienten. Die beiden Pilze sowohl für Leber und Niere und auch für die Schilddrüse. Mach Dir nicht zu große Gedanken über die Dosierung, denn die Welli's holen sich was sie brauchen.



    Bitte berichte uns über Deine Erfahrungen mit den Pilzen!



    Alles Gute



    Petra

  • Moin moin Petra,


    danke für deine Antwort. Es versteht sich für mich von selbst, dass die Infos so ausführlich wie möglich sind, weil ich selber mit wenig Infos auch wenig aussagekräftig antworten kann. ;)


    Die Pilze würde ich gerne ausprobieren. Mit der Dosierung Pi mal Auge habe ich allerdings so mein Problem ?( , besonders wenn ich mir die "Nebenwirkungen" bei einigen Menschen so durchlese. Bei Tieren, die noch etwas zuzusetzen haben, mag das vielleicht noch halbwegs gehen. Bei meinen stark untergewichtigen Tieren sehe ich das als schwierig an.


    Der Tumorpatient hat nur noch 32 - 34 Gramm. Auch zwei weitere Tiere sind absolut am unteren Limit. Wenn denen die möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen zu schaffen machen, dann haut sie das ggf. so runter, dass ich sie u.U. nicht mehr auffangen kann. Übelkeit oder Rumoren im Gedärm führt dazu, dass sie das Fressen einstellen. Da reichen 1-2 Tage und das Thema ist geschwätzt. Bei so lütten Tieren ist es leider schwieriger sie aufzufangen als bei Katze, Hund oder noch größeren Tieren, wenn das Gewicht zu tief absackt.


    Das Extrakt ist relativ fein gerieben, lässt sich vermutlich nicht so gut streuen, wie z.B. Zucker. Somit hat man ggf. unterschiedliche Mengen auf so einem Tellerchen oder lässt sich das bei Nassfutter gut untermischen und verteilt sich dadurch besser - hat da jemand Erfahrungswerte? Verteilt sich das nicht gut, dann hat der Eine watt zuviel, der Andere watt zu wenig. Haftet das an den Körnern, wird es aufgenommen und kann auch vom Vogel wohl nicht großartig "dosiert" aufgenommen werden, oder habe ich da eine falsche Vorstellung?


    Mit neuen Wegen geht man auch immer ein gewisses Risiko ein. Ich möchte ein Risiko gerne abschätzen und gescheit darauf reagieren können, wenn ich mir anvertrauten Tieren einem solchen aussetze. *schulterzuck*


    Muss ich eigentlich noch mit anderen Nebenwirkungen rechnen?

  • Hallo Peraw,
    leider wirst du die Pilze nicht anders in jedes einzelne Tierchen reinbekommen. Wegen der sogenannten Begleiterscheinungen, kann ich dich vielleicht ein wenig beruhigen. Bei mir bekommen Vögel, Kaninchen und Hunde auch die Pilze. Mit Durchfall oder Gewichtsabnahme hat keines meiner Tierchen bisher reagiert. Die Vögel bekommen die Pilzextrakte über das Obst gestreut und oft mehr als nötig, da sie ja leider auch nicht jedes Obst bevorzugen, der eine mag die Sorte, der andere eher eine andere Sorte Obst. So ist jedoch gewährleistet, dass alle etwas abbekommen. Du kannst die Pilze auch in das Nassfutter gut untermischen. Ich kann dir bisher nur positives über die Pilzeinnahme bei meinen Tieren berichten. Ich habe sogar ein schwerkrankes Kaninchen damit wieder gut aufgepäppelt. Das bekommt noch heute 2 x täglich seine Pilzration in einen Kräuterbrei gemischt. Sogar die gesunden Kaninchen sind ganz gierig auf diesen Brei. Deinen Einfallsreichtum sind da keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig die Angst vor den Begleiterscheinungen nehmen. Probier es einfach aus.
    LG Birgit

  • Moin moin,


    Danke Birgit. Ich hab mich schon ein wenig mit den Pilzen befasst. Die Seite ist ja recht informativ. Bestellt habe ich jetzt erstmal Maitake,Shiitake,Reishi,Agaricus und den Coriolus. Mal schauen, was der Eigenversuch sagt. Den Reishi kann ich den Tieren glaub fast bedenkenlos geben, da habe ich schon Erfahrungswerte von bekannten Wellihaltern bekommen.


    Dem Cordyceps stehe ich im Moment noch etwas skeptisch gegenüber. Wie ich gelesen habe, steigert er auch die Libido. Das würde mir jetzt fehlen wie der Pfennig an de Mark, wenn hier aufmal alle Hähne im Achteck springen und die Hennen übermäßig beglücken. Mit den kranken Tieren mag ich nicht züchten und hab eh schon einige Hennen, die nebenher mal fix ein paar Eier legen. Mir gehen teilweise die Gipseier aus :) . Nu sind das ja Angaben, die auf den Menschen bezogen sind, aber wie sieht das damit bei Vögeln aus? Vielleicht wäre es im Winter ein Versuch wert, wenn sie nicht wegen der Jahreszeit schon jeck genug sind.


    Sorry, dass ich euch mit so vielen Gedanken behellige, aber die kommen halt aus altbekannten Problemen im Schwarm, die ich möglichst nicht noch raufprovozieren möchte.


    Wie schaut das denn mit dem Agaricus aus? Der ist doch auch bei Krebserkrankungen einsetzbar und verbessert die Darmfunktion. Das Problem der Megas ist ja, dass sie den Verdauungstrakt angreifen - allerdings eher die Mägen, vorwiegend den Muskelmagen bzw. die Schleimhäute.


    Der Shitake ist auch bei Tumoren anwendbar, aber was bedeutet Therapie E? Regulation des Fettstoffwechsels wäre für unsere Moppelchen geschickt, aber für die Spargeltarzane unter den Wellis bin ich mir da auch nicht sicher. ?(


    Was ist der Unterschied in der Wirkungsweise von den einzelnen Pilzen? Oder wirken sie bei Tumoren alle gleich? Noch finde ich das Ganze etwas arg verwirrend. Und Danke auch, für eure Mühen.


    LG


    Petra

  • Hallo Petra,
    zum Shiitake kann ich aus eigener Erfahrung etwas sagen. Ich bin kein Moppelchen, eher sehr schlank und hatte dennoch Cholesterinwerte an der Grenze und eine Fettgeschwust im Arm. Seit ich den Shiitake regelmässig einnehme, sind die Cholesterinwerte sehr positiv, die Geschwust geht langsam zurück und ich habe einen gesteigerten Appetit bekommen. Für mich sehr positiv.
    Den Cordyceps bekommen meine Kaninchen regelmäßig seit April und ich kann nun nicht feststellen, dass sie ständig am rammeln sind. Meine Schwester nimmt den auch für die Lunge. Sie konnte nach 5 wöchiger Einnahme ihr Cortison reduzieren. Von einer gesteigerten Libido hat sie mir jedoch nicht berichtet. Ich denke Pilze sind so individuell wie wir Menschen auch.
    Es steht soviel im Netz wegen den sogenannten Begleitsyptomen bei den Pilzen, bei mir hielt sich das bisher in Grenzen. Im Gegenteil nach nunmehr einjähriger Pilzeinnahme stelle ich vermehrt fest, welche Wehwechen sich bereits in Wohlgefallen aufgelöst haben. Der einzige Pilz mit dem ich leider gar nicht klar komme ist der Reishi. Egal wann ich ihn probiere es geht mir einfach schlecht nach der Einnahme. Andere Menschen widerum vertragen den Reishi ausgesprochen gut.
    LG Birgit

  • Moin Moin


    Birgit, danke für deinen aufschlussreichen Erfahrungsbericht. Schon mal beruhigend zu wissen, dass bei den Kaninchen die Rolligkeit (heißt datt bei denen so ?( ) nicht merklich zugenommen hat.


    Ich versuche ja wirklich offen zu sein, um den Tieren eine möglichst gute Grundlage zu geben oder einzugreifen, wo die Schulmedizin versagt. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich bei unseren Katzen überhaupt kein Problem habe, mit den Pilzen zu arbeiten. Bei den Vögeln ist das etwas anderes, weil ich leider durch die massive Aufnahme von kranken Vögeln ganz heftig die Erfahrungen machen musste, dass das Bemerken einer Erkrankung oft reichlich spät einsetzt und nicht viel Zeit zum Handeln bleibt. Wellis sind wirklich sehr gute Schauspieler und man muss schon arg genau beobachten, wissen, auf was man achten muss, wenn man etwas sehen will. Bei Hund und Katz fällt es mir schneller und einfacher auf, wenn denen etwas fehlt und der Zeitrahmen zum erfolgreichen Handeln ist um Vieles größer.


    Da ich allerdings mehr durch die humane Schulmedizin geprägt bin, sind mir die Zusammenhänge und Wirkungsweisen der unterschiedlichen alternativen Medizinformen einfach nicht klar. Mir persönlich fehlt da oft der "logische" Zusammenhang, die chemischen Prozesse, die ausgelöst werden etc.. Das hat möglicherweise damit zu tun, dass ich mich zu wenig damit beschäftigt habe. Es findet sich auch sehr schwer jemand, der mir da ein wenig Logik reinbringen kann. *Schulterzuck*. Es gibt sicherlich Therapieformen, deren Logik sich mir immer noch nicht erschlossen hat, z.B. die Bioresonanztherapie, aber die Wirkung phänomenal war, nachdem ich mich aus allerhöchster Not entschlossen hatte, sie bei meinem Sohn anwenden zu lassen. Da spielt dann die Kostenfrage irgendwann keine Rolle mehr und man greift nach jedem Strohhalm. Wer heilt, hat recht.


    In der Humanmedizin weiß ich meistens, warum ich hier lieber das eine oder da lieber das andere Medikament geben kann, warum ich mit dieser oder jener Dosierung arbeiten soll. Auch bei den Tieren ist mir klar, warum ich einmal lieber das Ampho-moronal oder bei einem anderen besser Nystatin gebe, bei dem einen Tier lieber Meloxidyl, bei dem anderen eher Celebrex. Da spielen sicherlich neben dem Lehrbuchwissen, endlosen fachlichen Diskussionen auch Erfahrungswerte rein.


    Bei den Pilzen habe ich Null Lehrbuchwissen und noch weniger Erfahrungswert. Das zwingt mich, genauer nachzufragen. Ich möchte (muss aus innerem Zwang) verstehen, warum ich das Eine bevorzugt gebe und das Andere in einem anderen Fall lieber lasse. Bei den Vögeln bin ich nicht so wirklich leicht für Experimente zu haben, zumal ich nicht weiß, ob ich die daraus resultierenden bzw. möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen rechtzeitig erkennen kann, wenn der Erfahrungswert fehlt.


    Mir ist klar, dass man Informationen im Netz hinterfragen, sehr gut filtern und überprüfen muss. In der Humanmedizin sind viele der auftreibbaren, teilweise selbst fachliche Informationen im Netz mehr als veraltet. Das wird in vielen anderen Bereichen nicht anders sein. Wenn ich aber keinen blassen Schimmer von irgendetwas habe, dann ist das Hinterfragen und Filtern nicht wirklich einfach. Zum Einen fehlen dann entsprechende Begrifflichkeiten, die man googlen könnte, zum Anderen kann man ohne Wissen sehr schwer unterscheiden, welche der oft widersprüchlichen Aussagen nun korrekt sind. Für jede Aussage findet sich in der Regel ein Verfechter und ein Gegner.


    Hat ggf. jemand eine Literaturempfehlung, die mich diesbezüglich weiterbringen könnte? Die Einführungsbücher werfen bei mir eher noch mehr Fragen auf statt Antworten zu geben. Oder erwarte ich vielleicht Antworten, wo es keine gibt? Es muss doch einen Grund haben, warum der Cordyceps die Empfehlung war und nicht ein anderer ?( . Damit stelle ich nicht das Wissen von Petra oder sonst irgendjemanden in Abrede, sondern ich möchte nur verstehen. Wäre schön, wenn ihr mir da noch ein wenig Licht ins Dunkle bringen könntet. Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn es für mich etwas (be)greifbarer würde.

  • Halo Peraw,



    leider gibt es zum Thema Pilze und Ziervögel keine Literatur und auch keine Studien. Wir arbeiten hier mit den Erfahrungen der Anwender in den letzten Jahren. Genau aus diesem Grund habe ich Dir auch zu den beiden Pilzen geraten und auch keine Dosisangaben gemacht. Die Vögel holen sich erfahrungsgemäß genau das was sie brauchen.



    Der Cordyceps wirkt wie alle Pilze regulierend und wird nicht noch mehr "anstacheln". Er steigert die Libido nur bei den Patienten, die dies auch "nötig" haben. Ich bin mir sicher, dass Du da nichts falsch machen kannst. Mehr kann ich leider nicht dazu sagen.

  • Hallo Petra,
    ich verstehe schon was du meinst, doch wie Petra schon schrieb, es gibt leider wenig Erfahrungen mit Pilzen und Kleintieren. Ich kann dir nur sagen, dass meine Vögel und Kaninchen den Cordyceps, Hericum, Coriolus sowie kurweise Propolis bekommen. Mein Kaninchen war schwer erkrankt und eigentlich gibt es bei dieser Krankheit selten eine Heilungschance, meistens verbunden mit enormen körperlichen Beeinträchtigungen. Oft führt diese Krankheit sogar zum Tode der Kaninchen. Du kannst dir unter der Rubrik "Tiere" gerne mal meinen Erfahrungsbericht lesen unter E.C. Thea ist heute vollkommen genesen. Petra schrieb auch, dass sich Tiere oft das holen, was sie benötigen. Das kann ich bestätigen. Meine Kaninchen frassen vorher nie den Päppelbrei. Mit den Pilzen darin fressen ihn alle. Meine Vögel sind ganz närrisch auf den Hericum. Ich denke auch, dass sie merken, dass er ihnen gut tut. Wie Petra schrieb, Pilze wirken regulierend. Trotzdem verstehe ich deine Sorgen, dass es den Tieren dadurch vielleicht schlechter gehen könnte. Aber eine Garantie für den Verlauf und die Reaktionen auf die Pilze, kann dir leider keiner geben.
    LG Birgit

  • Moin moin Petra und Birgit,


    wie ungeschickt und missverständlich ich mich immer wieder im Netz ausdrücken kann, finde ich fast faszinierend und bitte um Vergebung. Mir ist bewusst, dass in der Behandlung von Ziervögeln als auch Kleintieren allgemein die Wissenlücken noch recht groß sind, selbst in der Schulmedizin. Natürlich hatte ich nicht die Erwartung, dass es bei alternativen Behandlungsmethoden dahingehend besser wäre. Ein Minimum Realität habe ich mir gottlob erhalten können ;) .


    Birgit, gerne werde ich mir deinen Beitrag mal raussuchen, hab derzeit noch etwas Probleme, hier gezielt zu suchen und auch zu finden. Das wird sich sicherlich bald gelegt haben, hoffe ich. So schwierig kann das ja nicht sein, wenn man das einmal geblickt hat. Dauert bei ner alten Frau manchmal nur watt länger. :D Wie schon geschrieben, ich zweifel die gemachten Erfolge gar nicht zwingend an, überlege aber bei jeglicher Behandlungsform immer, welche Komponenten da möglicherweise zusammengespielt haben, dass ein Erfolg eintreten konnte.


    Kranke dürre Wellis, die freiwillig ohne Zwangseingabe Brei aus Schüsseln oder vom Löffel zu sich nehmen, das wäre mein Traum *seufz*. Das habe ich nur einmal bei einem per Hand aufgezogenen Küken erlebt, das von der Mutter verstoßen wurde und bei mir gelandet ist. Der Fratz futtert immer noch von einem Mokkalöffel, was man ihm hinhält, obwohl es gottlob geschafft ist, die zwangsläufig entstandene Fehlprägung zum Menschen hin großenteils abzubauen.


    Auch in der Schulmedizin kommt es z.B. oft auf Medikament und Änderung der äußerlichen Bedingungen an. Oft, so denke ich, ergänzen sich Schulmedizin und alternative Behandlungsmethoden, führen zum Erfolg, was ggf. beide Möglichkeiten einzelnd angewendet nicht vollbracht hätten.


    Als etwas überspitztes Beispiel:


    Was nutzt mir ein cholesterinsenkendes Medikament, möglicherweise noch ein passender Pilz, wenn ich meine Ernährung nicht umstelle, mich weiterhin mit einem Duzend oder mehr Eiern wöchentlich, reichlich Schweinebauch, Fastfood und Schokolade ernähre? Dazu noch reichlich Alkohol und mein Herz tanzt Samba und freut sich nen Keks über die zugeführten Heilmittel. Und dann lesen wir, was für nen Quatsch denn die alternativen Behandlungsmethoden sind, weil sie ja nicht wirken.


    Darum ist mir das Erkennen, Verstehen von Zusammenhängen wichtig. Ich tue mich fürchterlich schwer damit, Dinge zu verstehen, wenn mir Zusammenhänge fehlen oder kleine Details einfach nicht bekannt sind *seufz*. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre einfacher strukturiert. Das würde mir selber und meiner Umwelt das Leben sicherlich um Vieles erleichtern.


    Mir würde es schon helfen, wenn ich die Wirkstoffe der einzelnen Pilze etwas nachvollziehen könnte, die Wirkungsweise und das beim Menschen. Dabei ist mir schon bewusst, dass sich das nicht 1:1 übertragen lässt, einiges möglicherweise gar nicht, aber es könnten sich Anhaltspunkte ergeben, mit was ich rechnen und auf was ich achten muss beim Beobachten der Tiere.


    Tut mir leid, dass ich so hartnäckig sein muss und hoffe, ich bin euch nicht lästig, ob meiner ggf. hohen Ansprüche. ;(

  • Hallo Petra,
    ich habe nichts gegen deine Hartnäckigkeit. Geht es doch hier um sehr sensible Geschöpfe. Ich bin da eher einfacher strukturiert :thumbsup: , als du. Ich selbst nehme die Pilze schon eine Weile und vertraue ihnen, weil ich selber sehr positive Erfahrungen selbst und in meinem Umfeld machen konnte. Das positive an den Pilzen ist eben im Gegensatz zu synth. Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten, dass sie regulieren, heilen oder eine bestehende Krankheit lindern bzw. unterstützen. Natürlich habe ich mich erstmal ganz langsam vorgetastet und die Dosis dann stetig erhöht. Ich sage mir, was soll schon groß passieren. Evt. Durchfall - was auch oft als positiv anfangs anzusehen ist. Evtl. gehe ich mit der Dosierung wieder nach unten, wenn ich merke, dass die Begleiterscheinungen für das Tierchen zu massiv sind. Aber wie bereits geschrieben, ich habe schlimme Reaktionen auf die Einnahme der Pilze, bei meinen Tieren nie erlebt. Ich gebe allerdings allen meinen Tieren nur die Extrakte, weil ich nicht weiß, ob das Pulver auch so gut vertragen würde. Es könnte anfangs vielleicht zu Erstverschlimmerungen kommen, habe ich bei meiner Tochter erlebt. Die litt unter Herpes und Candida. Bei der Pilzeinnahme kam der Herpes so richtig zu blühen. Das hat sich nach 14 Tagen jedoch wieder gebessert und nun ist er weg.
    Natürlich solltest du deine Tierchen genaustens beobachten. Sehr schwer tue ich mich allerdings mit oft überdosierten Vitaminergänzungen speziell für Vögel und Kleintiere. Da bin ich eher vorsichtig. Viele fettlösliche Vitamine speichern sich im Körper und ein zuviel ist dann leider auch nicht mehr witzig. In vielen Ergänzungen für Vögel ist leider immer noch Vitamin K3 vorhanden. Ist für den Menschen schon lange nicht mehr erlaubt. Es gibt kaum Produkte für Ziervögel, die das nicht beinhalten, selbst wenn es nicht auf der Internetseite beim Händler genannt wird. Fragst du dann mal dort an oder den Hersteller selbst, wirst du immer hören, ja K3 ist enthalten. Was K3 anstellt, kannst du gerne googlen. Ich gebe meinen Vögeln Vitamin K (Kanavit) und es hat sich dadurch einiges gebessert. Die Magen-Darm-Flora ist wieder stabil, dass Gefieder wieder besser und die Vögel sind einfach fitter. Ebenso habe ich lange Zeit diese Mineralsteine gegeben, ohne zu wissen, was dort für ein Müll enthalten ist. Heute gibt es bei uns nur den Natmin Stein. Ich reibe ihn in übers Futter, weil meine kaum daran nagen. Sie nutzen lieber die frischen Baumzweige.
    Ja leider haben nur sehr wenige TÄ wirklich Ahnung von artgerechter Ernährung im allgemeinen bei allen Tierarten und kaum auch Fachwissen bei Kleintieren. Ich habe es bei meiner Kaninchendame leider auch erlebt. Ich musste regelrecht um eine sinnvolle Therapie betteln, die mir von einer Kaninchenspezialistin angeraten wurde.
    Bei den Pilzen liebe Petra, hatte ich von anfang an ein sehr beruhigendes und gutes Gefühl. Die unterdrücken keine Symptome, sowie viele Medis sondern sie greifen regulierend und heilend ein. Schwerwiegende Folgen würde ich nicht erwarten. Allerdings traue ich mich nur an die Extrakte, da mir Pulver mit seinen Pilzeiweissen, bei so kleinen Geschöpfen nicht Geheuer ist. Nur Mut .... :D
    LG Birgit


    Berichte bitte weiter ..., wie es so geht mit der Einnahme, welche Problematik auftritt usw. .... , wäre für andere Ziervögelhalter sicher interessant

  • Joa Birgit, Vertrauen und Petra, das ist so eine Sache - zwei Welten prallen aufeinander. Ich vertraue nicht mal meinem eigenen Wissen, ohne es ständig zu hinterfragen und zu überprüfen. Zu viele Änderungen und neue Erkenntnisse gehen einen durch die Lappen, wenn man das nicht macht. Die Anatomie ist was feststehendes, aber Pflege, Krankheits-, Arzneimittellehre u.a., das sind bewegliche Varianten, die durch neue Erkenntnisse oder Änderungen der finanziellen Rahmenbedingungen im Wandel liegen. Manchmal hat man irgendwann mal irgendetwas falsch verstanden, interpretiert oder sich nicht ganz richtig gemerkt - man ist ja auch nur Mensch. Dann hat man die Chance zu korrigieren und neu zu lernen.


    Mein Vertrauen zu Medizinern, die meine Fragen nicht fachlich qualitativ beantworten können, geht ganz fix gegen Null. Wer nicht begründen kann, warum er etwas tut oder unterlässt, weckt halt viele Zweifel. Zuviel Müll und Elend durfte ich sehen bei examinierten Kräften, die mit Mühe durch ihre Examina gekommen sind und hinterher rumpfuschen können, weil sie ja ein Examen haben. Da darf man nur beten, dass man im Krankheitsfall nicht in solche Hände fällt. Gottlob sind die Informationsquellen reichhaltig geworden - ein Hoch auf das lange Zeit von mir verfluchte und gemiedene Internet. Das gibt viele Möglichkeiten, sich Wissen zu ziehen, zu vergleichen und zu überprüfen, wenn man weiß, wo man wie suchen muss.


    Ich habe auch nur Extrakte bestellt, weil ich a) ein wenig gelesen habe und b) störrisch wie nen Maultier fragen kann, wenn ich die Unterschiede alleine nicht begreife :D . Dankbar bin ich, dass ich eine THP leider weit entfernt als Diskussionspartner im Netz oder per Telefon habe, die mir schon sehr viel Hilfe bei den Frätzchen hat angedeien lassen. Ohne sie wäre ich noch weit entfernt was die Homöopathie anbetrifft und der Schwarm wäre sicherlich nicht so stabil. Durch sie bin ich halt auch auf eure Seite gestoßen und habe mich lange gefragt, was an dem Ganzen dran ist. Danach habsch mich halt bei uns Welliverrückten durchgefragt und Infos bzw. Erfahrungen gesammelt. Mit Grausen stelle ich dann oft fest, dass man Ergänzungsmittel gibt, oft ohne sich Gedanken zu machen warum, mit welcher Konsequenz. Es wurde halt empfohlen und so gemacht. Mag sein, bei Pilzen ist datt nicht so tragisch, aber bei Medikamenten oder die von dir erwähnten Ergänzungsmitteln kann das schnell mal ins Auge gehen. Erschreckend, dass manch einer diverse Mittel gibt, ohne zu wissen, was er überhaupt verabreicht. Manchmal mag eine Kombination von verschiedenen Ergänzungsmitteln ganz recht und hilfreich sein, aber dann gebe ich nicht beide zeitgleich in den genannten Dosierungen auf der Verpackung, wenn doch einige Inhaltstoffe in beiden Präparaten enthalten sind. Da muss ich mich nicht wundern, wenn zuviel der fettlöslichen Vitamine Probleme bereiten.


    Bei unseren Frätzchen hat eine Ernährungsumstellung auf Qualitätsfutter sehr schnell sichtbare Erfolge bezüglich des Gefieders gebracht. Dummerweise aber auch viel Erfolg beim Wachstum in die Breite. :D Hat eine Weile gedauert, bis ich das halbwegs im Griff hatte und brauche bei der Schwarmgröße und ob der Megas oft meine Waage, um gegenlenken zu können, wenn sie mal mehr oder mal weniger Futter bzw. eine andere Zusammensetzung brauchen. Da gescheite Informationen zu bekommen ist auch eine zeitraubende Beschäftigung. Da ist tatsächlich mancher TA mehr als überfordert. Es ist ja schon nicht leicht, für den Menschen die richtige Mischung zusammenzustellen, obwohl man da wirklich jede Menge Hilfen und Informationen zusammentragen kann.


    Ich hoffe ja immer noch darauf, dass die Pilze heute mal ankommen. Irgendwie war ich darauf versteift, dass sie Montag schon hätten da sein können *seufz*, weil meine Information so war, dass eine schnelle Lieferung zu erwarten sei. Ich bin nicht nur nervig im Fragen, ich bin auch ungeduldig, wenn ich etwas will. Schnell ist halt auch watt relativ. :D


    Was is´n nen Natmin-Stein ?( , hab ich noch nie gehört. Hmm - das Korvimin wurde umgestellt auf K1 vor Jahren, meine ich. Hab natürlich wieder keinen blassen Schimmer, ob das bei jeglichen Kleintieren angewendet werden kann. Damit habe ich mich mangels Notwendigkeit noch nicht befasst. Ich bin mit kranken Vögeln und Katzen ausgelastet genug, egal ob man das aus zeitlicher, finanzieller, räumlicher Sicht betrachtet oder die eingene Leistungsfähigkeit als Maßstab nehmen will. Nicht mehr lange, dann kommt mir kein weiteres Tier mehr ins Haus. Werde ja nu auch nicht tägl. jünger und kann nicht in die Zukunft sehen, was die eigene Gesundheit und Lebenserwartung betrifft. Langsam bilde ich mir auch ein, dass ich mein Helfersyndrom mehr als ausgiebig ausgelebt habe. In spätestens 10 Jahren möchte ich Urlaub buchen können, ohne Angst haben zu müssen, dass ich ihn nicht antreten kann, weil wieder irgendein Notfall kommt oder ein Fratz derart erkrankt, dass ich ihn nicht in fremde Hände geben mag.


    Joa, die Haltung optimieren kann ich sicherlich auch noch, aber ich denke, ich bin schon relativ gut dabei. Nichts mehr ist vergleichbar mit der Haltung vor 40 Jahren :D , aber auch gar nichts mehr. Manchmal frage ich mich allerdings schon, warum die Frätzchen seinerzeit alle Reih durch die Bank älter geworden sind und mag nicht alles auf Überzüchtung und genetische Grundlagen schieben. :rolleyes:


    Ich schau dann mal, was sich noch für Informationen finden lassen, was bei der Verabreichung von Pilzen rauskommt und hoffe, dass ich das Gefühl loswerde, meine Frätzchen als Versuchskaninchen zu missbrauchen *seufz*. Kann ja nur noch besser werden. ;)


    Danke für eure Geduld.

  • Gestern sind die Pilze tatsächlich auch mal angekommen und natürlich musste ich sie gleich ausprobieren an meinen derzeit drei Sorgenkindern (ein Tumorpatient, ein Welli mit Gewichtsverlust ohne gefestigte Diagnose und einem frischoperierten, dem eine 2,7 cm große Geschwulst mit Vereiterung entfernt wurde) - erstmal langsam vortasten.


    Zuerst musste Bali dran glauben und stürzte sich auf den gequollenen Hafer wie jeck. Er pickte scheinbar gezielt genau die bestreuten Körner raus. Ich wollte das ja nicht so wirklich glauben. Die anderen beiden bekamen auch ihre Schälchen und taten es ihm nach. Anschließend durfte der restliche Schwarm auch an die Reste. Geschmacklich scheinen Pilze ein Hit zu sein für Wellis.


    Bin ja mal gespannt, was das dann wird, wenn es fertig ist.

  • Na Petra, dass hört sich doch schonmal sehr positiv an. :thumbsup: . Bei meinen Kanichen war es ähnlich. Ich musste ja schon immer mal eins aufpäppeln und habe damals den Päppelbrei der Zwangsernährung vorgezogen, leider jedoch ohne Erfolg. Sie mochten den Brei nie aus der Schale zu sich nehmen, also blieb nur die Zwangsernährung. Seit die Pilzchen dort drinne sind, wird von allen Kaninchen der Brei, dem Grünfutter vorgezogen. Ich bin mir sicher, die Tiere merken, was die Natur ihnen gutes bietet. G.s.D. haben sie es noch nicht verlernt.
    Natmin ist ein Mineralstein für Vögel. Google mal danach. In Deutschland gibt es leider nur wenige Anbieter (Internet) die den verkaufen. Das hat wohl damit zu tun, das das Patent für die Herstellung jetzt eine Polin hat und mit Versand und allem das Porto wohl sehr hoch. Ab und an bekommt man ihn auch auf Kleintiermessen. Bei Jehl und Papageienbäckerei gibt es sie jedoch am und an. Ich bestelle dann immer einen riesen Vorrat. Weiterhin wünsche ich euch eine Verbesserung der Gesundheit deiner Tierchen. Ich vertraue da ganz stark den Pilzen.
    LG Birgit

  • Hallo Petra,


    da ich mich mit Vögeln nicht gut genug auskenne, habe ich bisher hier nichts dazu geschrieben.
    Nun kann ich Dir aber glaube ich zum einen erstmal gratulieren und zum anderen noch den Tipp geben, daß Du oben in der Menü-Leiste die einzelnen Pilze anklicken kannst und dann beim jeweiligen auf "Wissenschaftliches" klicken musst, um gezieltere Zusammenhänge, Wirkungsweisen und Studienergebnisse zu finden. Da stehen zwar keine gezielten Angaben zum Thema Pilz und Tier, aber wenn es Dir um das "Verstehen" der Wirkungen einzelner Pilzchen geht, wird Dir das denke ich zumindest teilweise weiterhelfen.


    Zwei Sachen noch:
    Um zu gewährleisten, daß überall gleichviel Pilz hingekommen ist, würde ich sie mit Wasser verdünnt untermengen. Die Extraktpulver vermischen sich recht gut mit Wasser.


    Das zweite:
    Bitte achte unbedingt auf gute Qualität der Anbieter von Pilzen. In der Liste der Lieferanten (auch oben in der Menüleiste zu finden) stehen z.B. ausschließlich Anbieter, die sich unabhängig von anerkannten Laboren in Deutschland prüfen lassen, was ausgesprochen wichtig ist. Pilz werden ja auch "Niere des Waldes" genannt und dadurch ersichtlihc ist die Tatsache, daß esie eben "gerne" Pestizid belastet sind.


    Und nun wünsche ich Dir und Deinen Flugfreunden viel Erfolg und hoffe weiter von Dir zu lesen,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Moin moin zusammen,


    nu geb ich die Pilze - Reishi und Shitake - schon eine kleine Weile. Ich war erstaunt, wie sie sich darüber hergemacht haben. Diesbezüglich habt ihr nicht zuviel versprochen. Insbesondere bei Bali konnte man sehen, dass er ganz bewusst die Körner rauswuselte, die mit Pilzen behaftet waren. Zuerst hielt ich das für Zufall, aber er hat es beibehalten.


    Am Anfang hat uns Bali als auch datt Nanni gut zugelegt und hatten endlich wieder Normalgewicht, woran das auch immer gelegen haben mag. Jetzt ist es mittlerweile wieder gekippt und sie sind mit dem Gewicht wieder unten im kritischen Bereich. Bei den anderen habe ich keine Veränderungen bemerkt - weder zum Guten noch zum Schlechten. Mal schauen, wie es sich weiterentwickelt. Irgendwie hatte ich mir ein wenig mehr versprochen, wenngleich ich über die Gewichtszunahme meiner beiden doch gewundert und gefreut hatte. Wäre zu schön gewesen, es hätte etwas länger angehalten.


    Danke Silke für deine Tipps. Ich hab die Pilze bisher unter das frisch abgebrauste Keimfutter gegeben. Auf die Idee, sie mit Wasser zu mischen, bin ich natürlich nicht gekommen. Ich beziehe von Hawlik, denke da isset o.k.


    Birgit, den Natmin habsch nun gefunden. Gegen Monatsende muss ich wieder Futter bestellen, da bestell ich den gleich mal mit und schau mal, was damit passiert. Wenn sie ihn gut annehmen, dann kann man auch mal Vorräte anlegen. Danke sehr.

  • Moin moin zusammen.


    Dank einer Anfrage wurde ich daran erinnert, dass ich mich hier ja nu auch schon lange nimmer gemeldet habe. Es war viel los im Schwarm - leider nicht alles so positiv wie erwünscht und erhofft. Wir hatten im September innerhalb von drei Wochen 12 Verluste. Teilweise war damit zu rechnen, wenngleich ich die Hoffnung hatte, dass sich durch die Pilze die Zeitspanne hätte herauszögern können. Allerdings waren die Diagnosen von Tumoren aller Art, 1 heftiger Gichtschub aus heiterem Himmel, Granulombildung in der Lunge auch nicht sonderlich vielversprechend hinsichtlich der Prognosen. Bei einigen Tieren konnten die Diagnosen auch erst durch eine Sektion festgestellt werden. Zwei Vögel hatten mehrere Erkrankungen - unmöglich zuzuordnen, was zuerst da war - jede Erkrankung alleine hätte irgendwann das Ende bedeutet.


    Fakt scheint zu sein, dass bei einem Vogel ein Virus vorhanden war, der nicht spezifiziert werden konnte. Inwieweit eine Ansteckung auf die anderen Tiere vorliegen könnte, ist dadurch natürlich auch nicht geklärt. Festzustellen ist, dass derzeit keine Symptome dieser Richtung bei irgendeinem der Vögel vorliegen.


    Was aber nachweisbar ist:


    Das Futter mit den Pilzen wird nach wie vor bevorzugt angenommen. Die bakteriellen Infekte als auch Pilzerkrankungen haben weiterhin abgenommen und kommen nur noch bei den schwerkranken Tieren als Sekundärinfekt vor, wenn sie denn vorkommen. Die Kosten für Abstriche und mikroskopische Untersuchungen sind weiterhin gesunken. Die Wirkung von der Lactobazillengabe zu Jahresanfang sollte eigentlich mittlerweile kein ausschlaggebender Faktor dafür mehr sein.


    Auch an Arthrose erkrankte Vögel brauchen derzeit keine Schmerzmittel, bewegen sich trotz der weit fortgeschrittenen Arthrose mehr als zuvor. Davon ist auch ein älterer Neuzugang betroffen, der zum Sterben herkam und mittlerweile wieder fliegen kann, wenn auch nicht besonders gut. Ein Neuzugang aus 13 Jahren Einzelhaft, ins Tierheim zum Sterben abgegeben, kam zu uns - Diagnose Bürzeldrüsentumor in Größe eines 5 Cent-Stücks. OP-Ausgang war fraglich. Er lebt, ist putzmunter, wird nie wieder fliegen können, hat nur 10 Tage gebraucht, bis er wieder rege war und dem Schwarm zugeführt werden konnte.


    Bali lebt mit seinem Tumor immer noch, hat seither keinen neuen Infekt gehabt. Der Rhythmus von 6 Wochen ist unterbrochen, er ist agil und stabil, wenngleich das Gewicht auch nicht mehr nach oben zu bekommen ist. Allerdings benötigt er keine Zusatzfütterung mehr, fordert nur noch morgens und nachmittags Keimfutter ein, ernährt sich ansonsten wie alle anderen auch.


    Der Schwarm an sich ist agiler, lebhafter als zuvor, allerdings hat sich die Zusammensetzung auch stark verändert. Es sind Tiere gegangen, andere hinzugekommen, teilweise auch jüngere. Die Erkrankungen sind bei den meisten Tieren derzeit im Griff. Bei einem älteren Hahn hat sich sein Leberproblem verstärkt, liegt derzeit ein Sekundärinfekt vor. Er kämpft und wir hoffen, er kann den Kampf gewinnen.


    Fazit:


    Ich habe immer noch keine Ahnung, was den Pilzen, der Homöopathie und was möglicherweise der Schulmedizin zuzuschreiben ist. Allerdings gehe ich davon aus, dass der Schwarm durch die Pilze agiler und stabiler ist. Bei Bali vermute ich sehr stark, dass die ausbleibenden Infekte auf die Pilze zurückzuführen sind, da sich seine Beziehungsgeflechte innerhalb des Schwarms ansonsten nicht verändert haben.


    Die Schwerkranken sind jetzt bis auf Bali und Nubi alle gegangen. Nun lässt sich in der nächsten Zeit vermutlich aufzeigen, ob der Schwarm weiterhin agil bleibt und Neuerkrankungen weniger werden. Wir werden es sehen und ich melde mich dann wieder.


    Bis dahin Servus ;)